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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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den Feldern Trojas, nahe der Stelle, an der sie Luzifers Landung erwarteten. Sie waren hierher geeilt, um ihn aufzuhalten. Warum alles durchmachen, was sie in dieser Woche durchgemacht hatten, nur um in einer Hütte herumzusitzen und zu warten?
    »Daniel«, sagte Luce. »Ich könnte eine Erklärung gebrauchen.«
    Aber Daniel sah nur Steven an.
    »Bitte, nehmt Platz.« Steven führte Luce zu einem der Schaukelstühle. Sie sank hinein und nickte ihm dankend zu, als er ihr eine Metalltasse mit würzigem türkischem Apfeltee reichte. Er machte eine ausholende Handbewegung. »Es ist nicht viel, aber sie hält den Regen und den größten Teil des Windes ab, und ihr wisst ja, was man sagt …«
    »Lage, Lage, Lage«, beendete Roland seinen Satz. Er stützte sich auf die Armlehne des Schaukelstuhls, in dem Arriane sich Luce gegenüber zusammengerollt hatte.
    Annabelle ließ den Blick über den Regen, der am Fenster heulte, und den engen Raum wandern. »Also, das ist der Ort des Sturzes? Ich meine, ich kann es irgendwie spüren, aber ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es so fest versuche. Es ist unheimlich.«
    Steven putzte die Brille an seinem Seemannspullover. Er setzte sie wieder auf und fuhr in seinem Professorenton fort. »Der Ort des Sturzes ist sehr groß, Annabelle. Stell dir den Platz vor, den man für einhundertundfünfzig Millionen achthundertsiebenundzwanzig Tausend achthundertundeinundsechzig …«
    »Du meinst einhundertundfünfzig Millionen achthundertsiebenundzwanzig Tausend siebenhundertundsechsundvierzig …« unterbrach Francesca.
    »Natürlich gibt es Unstimmigkeiten.« Steven kam seiner schönen, streitlustigen Ehefrau immer entgegen. »Der Punkt ist, dass viele Engel gestürzt sind, also war der Aufprallort gewaltig.« Er warf Luce einen schnellen Blick zu. »Aber ihr befindet euch tatsächlich an einem Teil des Ortes, an dem die Engel zur Erde gestürzt sind.«
    »Wir sind der Karte der alten Braut gefolgt«, sagte Cam, der im Feuer im Herd stocherte. Es war heruntergebrannt, doch er erweckte es wieder zu tosendem Leben. »Aber ich frage mich noch immer, woher wir die Gewissheit nehmen sollen, dass es hier ist. Es ist nicht mehr viel Zeit übrig. Woher wissen wir es?«
    Weil ich Visionen davon habe, schrie Luce’ Verstand plötzlich. Weil ich irgendwie da war.
    »Ich bin froh, dass du fragst.« Francesca breitete auf dem Boden zwischen den Schaukelstühlen eine Pergamentrolle aus. »Die Bibliothek der Nephilim in der Shoreline besitzt eine Karte vom Ort des Sturzes. Die Karte wurde in einem so kleinen Maßstab gezeichnet, dass es überall hätte sein können, bis jemand einen geografischen Standort ermitteln konnte.«
    »Es hätte genauso gut eine Ameisenfarm sein können«, fügte Steven hinzu. »Wir haben auf Daniels Signal gewartet, seit Luce durch die Verkünder zurückgekommen ist. Wir haben euren Weg verfolgt und versucht, in Reichweite zu bleiben für den Fall, dass ihr uns braucht.«
    »Die Outcasts haben uns kurz nach Mitternacht in unserem Wintersitz in Kairo gefunden.« Francesca zog die Schultern zusammen, als wehre sie ein Schaudern ab. »Glücklicherweise hatte dieser dein Zeichen, oder wir hätten vielleicht …«
    »Er heißt Philipp. Die Outcasts stehen jetzt auf unserer Seite«, unterbrach Daniel sie.
    Es war merkwürdig, dass Phil sich monatelang in der Shoreline als Schüler ausgegeben hatte und Francesca ihn nicht erkannt hatte. Andererseits schenkte die versnobte Engellehrerin nur den »begabten« Schülern an der Schule Beachtung.
    »Ich hatte gehofft, dass ihr es rechtzeitig schaffen würdet«, warf Daniel ein. »Wie standen die Dinge in der Shoreline, als ihr aufgebrochen seid?«
    »Nicht gut«, antwortete Francesca. »Für dich war es sicherlich schlimmer, aber trotzdem war es nicht gut für uns. Die Waage ist am Montag durch die Shoreline gekommen.«
    Daniel biss die Zähne zusammen. »Nein.«
    »Miles und Shelby«, stieß Luce hervor. »Sind sie okay?«
    »Deinen Freunden geht es gut. Sie konnten nichts finden, was sie uns zur Last legen konnten …«
    »Ganz recht«, erklärte Steven stolz. »Meine Frau hat den Laden fest im Griff. Über jeden Tadel erhaben.«
    »Trotzdem«, sagte Francesca. »Die Schüler waren sehr beunruhigt. Einige unserer größten Förderer haben ihre Kinder von der Schule genommen.« Sie hielt inne. »Ich hoffe, dies ist es wert.«
    Arriane sprang auf. »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.«
    Roland erhob sich schnell und zog Arriane

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