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Engelslied

Engelslied

Titel: Engelslied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Lebens sein durften. Lieber ein schmerzlicher Bruch, als mit ansehen zu müssen, wie ihre Freunde von den Unsterblichen wie Marionetten behandelt wurden.
Eben weil ich diese Gesetze kenne, werde ich Ransom nicht mit hinzuziehen.
    Du würdest unschuldige Vampire sterben lassen?
    Bleib fair, Raphael!
Sie trat so dicht an ihn heran, ihre Zehen berührten sich fast. Sie würde jetzt nicht nachgeben, durfte nicht nachgeben.
Ransoms Leben ist genauso viel wert wie das eines jeden Vampirs, und ich werde nicht mitmachen, wenn ihm ein Teil dieses Lebens gestohlen wird.
    Einige der Vampire, die sterben, werden Freunde von ihm sein.
Donnernd stürzten wilder Wind und dunkles Meer in ihr Bewusstsein.
Glaubst du, er würde auf Kosten ihres Lebens das eigene schützen wollen?
    Sie kannte Ransom, sie wusste, wie loyal er war, wusste, er würde ohne nachzudenken für andere Kopf und Kragen riskieren, bluten, wenn es sein musste. Aber sie selbst war aus ähnlichem Holz geschnitzt.
Ohne mich wüsstest du gar nicht von seinen Kontakten, die Entscheidung liegt also bei mir. Und ich ziehe ihn nicht hinzu.
    Elena, meine Stadt wird heimtückisch angegriffen.
Raphaels Stimme in ihrem Kopf klang kalt und schneidend, seine Miene war so undurchdringlich, dass sie ihn am liebsten an sich gedrückt hätte, bis er diese Maske fallen ließ.
Ich kann dir nicht gestatten, einen Freund zu beschützen, wenn das den Verlust meines Territoriums bedeuten könnte.
    Drohst du mir, diese Entscheidung über meinen Kopf hinweg zu fällen?
Elena versuchte, sich zu beherrschen – anscheinend verlor sie in letzter Zeit ziemlich oft und ziemlich schnell die Fassung.
Willst du mich zur Komplizin machen, wenn mein Freund betrogen wird?
Ein Vertrauensbruch, mit dem sie nie und nimmer gerechnet hätte.
Was wäre, wenn es um einen deiner Sieben ginge?
    Geht es aber nicht. Er ist lediglich ein Sterblicher.

17
    Was für eine kaltherzige Antwort! Sie war ein emotionaler Schlag ins Gesicht, eine erneute Erinnerung daran, dass Menschen, wenn es hart auf hart kam, Raphael als entbehrlich galten.
    Gut.
Elena hatte das bedrückende Gefühl, etwas zwischen ihr und ihrem Mann drohe zu zerbrechen und ein irreparabler Riss wäre die Folge.
Mach was du willst. Aber du musst wissen: Ich werde dir dann nie wieder so vertrauen können wie vorher.
    Ein schwacher Glanz: Seine weißen Flügel glühten wie Feuer in der Dunkelheit.
Emotionale Erpressung.
    Nein.
Elena empfand keinen Zorn mehr, nur das schwindelerregende Gefühl eines drohenden Verlustes, bei dem ihr die Brust schmerzte, das sie die Kiefer zusammenpressen ließ, bis ihr ein rasender Schmerz in die Schläfen schoss.
Ich ringe darum, mir mein Gefühl für Ehre, für Loyalität zu bewahren. Wie kannst du mich je wieder darum bitten, dir etwas zu erzählen, wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass du die von mir erhaltenen Informationen über meine Freunde nicht missbrauchst?
    Unsere Unterhaltung ist noch nicht beendet!
Als Elena Anstalten machte, sich abzuwenden, um wieder beim Spendereingang an die Arbeit zu gehen, hielt Raphael sie zurück und erweiterte seinen Zauber, bis er auch sie verbarg.
    Was gibt es denn noch zu sagen?
In ihren Augen lag eine Härte, die er dort seit den Anfängen ihrer Werbung umeinander nicht mehr gesehen hatte.
Nur ein Sterblicher – ist das nicht dein abschließendes Urteil?
    Niemand vermochte ihn schneller in den Wahnsinn zu treiben, sich müheloser einen Weg durch Jahrhunderte eiserner Kontrolle zu bahnen, als Elena.
Ich habe Sara in die Zufluchtsstätte hineingelassen.
Ein Akt, der gegen eines der wichtigsten Gesetze der Engel verstieß und nur möglich gewesen war, weil Raphael für Saras Verschwiegenheit gebürgt und die volle Verantwortung dafür übernommen hatte.
Die anderen glauben, ich hätte ihre Erinnerungen gelöscht. Nur deinetwegen, für dich, habe ich ihr Bewusstsein unangetastet gelassen.
    Und deswegen soll ich dir jetzt ewig dankbar sein?
Auf Elenas Wangenknochen zeichnete sich ein roter Hauch ab, der silberne Ring um die graue Iris leuchtete.
So funktioniert das nicht mit der Liebe.
    Aber dir erlaubt die Liebe, mir solche Worte entgegenzuschleudern und mir dann den Rücken zuzukehren?
Raphael fühlte sich an die Frage erinnert, die Elena ihm erst vor Kurzem gestellt hatte. Die Frage, die ihn wie wild zum Haus von Jeffrey hatte fliegen lassen, zeugte sie doch von dem Gift, das auch jetzt, nach Jahren, immer noch in ihr wütete.
    Er durfte nicht mehr so tun, als sei ihm

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