Engelslieder
nur gute Freunde.”
“Er hat noch nie einen seiner Freunde mitgebracht.”
Autumn zwang sich zu einem Lächeln. “Dann fühle ich mich sehr geehrt. Ich schätze, er fand es in Ordnung, dass wir uns kennenlernen. Vielleicht hat er gehofft, dass wir auch Freunde werden.”
Katie sah sie wachsam an. “Machst du gerne Sport? Dad sagt, ja.”
“Ich liebe Sport.”
In diesem Augenblick kam Ben zu ihnen. “Autumn ist eine hervorragende Kletterin, Kleines. Sie gehört zu den besten Kletterern im ganzen Staat.”
Das Mädchen riss die Augen auf. “Wow! Ich habe schon welche in den Bergen gesehen, wie sie an den Felsen hängen. Machst du so was auch?”
“Und ob.” Dieses Mal kam ihr das Lächeln schon sehr viel leichter auf die Lippen. “Mein Dad hat es mir vor vielen Jahren beigebracht. Es macht einen Heidenspaß.”
“Und was ist mit Kajakfahren?”
“Noch nie probiert. Vielleicht macht es mir auch Spaß.”
Katie grinste. “Es ist toll! Mein Dad bringt es mir bei, genauso wie deiner dir das Klettern beigebracht hat.”
“Na, dann hast du ja einen großartigen Lehrer.”
“Dad hat schon viele Pokale und so gewonnen. Er macht zwar keine Wettkämpfe mehr, aber er ist immer noch der Beste.”
Sie dachte an den Sex mit Ben und hielt ein Lächeln zurück. “Dein Dad hat ja wirklich eine Menge Talente.”
Als sie aufsah, bemerkte sie Bens Blick. Sein verstecktes Lächeln verriet ihr, dass er ihre Gedanken las.
“Ich nehme das mal als Kompliment”, sagte er.
Autumn errötete. “Sind wir so weit?”, fragte sie fröhlich, in der Hoffnung, zu einem weniger brenzligen Thema wechseln zu können.
“Die Kajaks sind im Wasser – alle, bis auf deins, Autumn. Katie, Liebes, sei doch so lieb und zeig Autumn, wie man sich wieder aufrichtet, falls man kentert. Und am besten auch, wie man wieder ins Boot kommt, wenn man rausfällt.”
Den Kajak auf dem Trockenen, zeigte Katie Autumn, wie man einstieg und wie man sich selbst rettete. Als Ben überzeugt war, dass Autumn damit klarkäme, konnte es losgehen.
“Okay”, sagte er. “Dann wollen wir mal dein Boot zu Wasser lassen.” Sie hatten bereits alle die Rettungswesten angelegt und waren startklar. Der See war an diesem Tag fast spiegelglatt, nur am Ufer kräuselte sich das Wasser in kleinen Wellen, die sich über die Oberfläche ausbreiteten und schließlich verliefen. Eine braun-weiße Stockente und ihr grünköpfiger Mann beobachteten sie neugierig und glitten in sicherer Entfernung ins Wasser, während über ihren Köpfen eine Möwe im Wind torkelte. Die warme Julisonne wärmte den Boden und erfüllte die Luft mit Kiefern- und lehmigem Erdduft.
Als die Kajaks im Wasser lagen, erklärte Ben noch einmal, wie man am besten hineinkletterte und die Paddel benutzte.
“Ich bin mit meinem Dad Kanu gefahren”, sagte Autumn, “also sollte ich das eigentlich hinbekommen.”
“Prima. Wir benutzen SOTs, das steht für ‘Sit on Tops’. Diese Boote sind für Anfänger am besten zu bewältigen. Einige Kajakfahrer steigen sogar komplett darauf um.”
Sie zog eine Augenbraue hoch. “Aber du gehörst natürlich zur alten Schule.”
“Woher wusstest du das?”
Ben war in vielerlei Hinsicht altmodisch. Er verhielt sich immer wie ein Gentleman, außer im Schlafzimmer. Dort verwandelte er sich in einen wahren Höhlenmenschen. Er legte genau das richtige Maß an männlicher Dominanz an den Tag, die für guten Sex unerlässlich war, wusste jedoch auch, wann er besser ihr die Führung überließ – für Autumns Geschmack die ideale Mischung.
Offenbar sah ihr Körper das genauso. Allein bei dem Gedanken an den Sex mit Ben wurden ihre Brustwarzen hart. Gott sei Dank trug sie eine Schwimmweste, sodass niemand es sehen konnte.
“Wenn heute alles gut geht”, sagte Ben zu Katie, “erlaubt deine Mom ja vielleicht, dass wir die Kajaks im Fluss ausprobieren. Ganz in der Nähe mündet ein hübscher Flussabschnitt in den See.”
“Ich könnte mir vorstellen, dass sie es erlaubt. John sagt ihr die ganze Zeit, dass Eltern ihre Kinder Kinder sein lassen sollen.”
Ben hatte Autumn erzählt, dass John Cleveland der neue Mann an Joannes Seite war, ein netter Kerl, der hart arbeitete und eine gute Bankkarriere durchlief.
“Dann magst du ihn also?”, erkundige sich Ben vorsichtig.
Katie schaute nach unten und wackelte verlegen mit den Füßen. “Ja.”
Ben legte ihr die Hand unters Kinn und hob ihren Kopf, sodass sie ihn ansah. “Du brauchst dich nicht dafür zu
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