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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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holte. Im nächsten Moment spürte sie auch schon eine Männerhand um den Hals und riss die Augen auf. Ihr Schreien wurde zu einem gedämpften Krächzen erstickt.
    Neben ihr fuhr Ben im Bett hoch und griff zur Nachttischschublade, in der er die Pistole aufbewahrte.
    “An Ihrer Stelle würde ich das lassen.” Ein schwarz gekleideter Mann stand über ihm und richtete eine Waffe auf seinen Kopf.
    In dem Zimmer waren zwei weitere Männer: derjenige, der Autumn mit einem Würgegriff auf die Matratze pinnte, und ein anderer am Fußende des Bettes, der mit einer Pistole auf ihren Kopf zielte. Anders als die Mörder von Priscilla Vreeland trugen diese Männer keine Skimasken, sondern Taschentücher, die sie sich im Stil von Wild-West-Ganoven vor Nase und Mund gebunden hatten. Dieser feine Unterschied gab ihr Hoffnung, dass es sich nicht um dieselben Männer handelte, aber ihr Herz pochte dennoch hart unter ihren Rippen.
    “Machen Sie keine schnellen Bewegungen”, sagte der Mann neben Ben warnend. “Sonst geht vielleicht eines dieser Schätzchen los.” Autumn konnte den Mann in dem abgedunkelten Zimmer kaum sehen, aber sie wusste, dass er größer war als die anderen und sehr dünn. “Sie wollen doch nicht, dass Ihrer kleinen Freundin was zustößt.” Er warf seinem Komplizen am Fußende einen Blick zu. Er ist jung, dachte sie, wenn sie auch nicht wusste, warum. Um die Worte des Anführers zu unterstreichen, bewegte er die Waffe auf Autumns Kopf zu. Bens Muskeln spannten sich an.
    “Wie sind Sie hier reingekommen?”, fragte er, den Rücken gegen das Kopfende gelehnt und die Decke um die Taille gestopft. “Was wollen Sie?”
    “Wir sind nur hier, um Ihnen eine Warnung zu überbringen”, antwortete der Große.
    “Stimmt genau”, bestätigte der Mann, der immer noch ihre Kehle umklammerte. “Wir können keine Fremden gebrauchen, die hier oben herumschnüffeln und sich in Brethren-Dinge einmischen. Die Frau am Ende der Straße … Sie hat zu spüren bekommen, was mit Leuten passiert, die ihre Nase in die Angelegenheiten anderer stecken.”
    “Haben Sie sie umgebracht?”
    “Nicht wir”, sagte der jüngere Mann. “Aber wir sind nicht überrascht, dass es geschehen ist.”
    “Sie wollen doch nicht, dass Ihrer Lady etwas Ähnliches passiert, oder?”, warnte der Anführer ihn. “Ich rate Ihnen eins: Verlassen Sie Warren County, und kommen Sie nicht wieder.”
    Autumn schaffte es zu schlucken, dann, als der Mann nach unten fasste und die Decke zurückschlug, atmete sie hastig ein. Sie war nackt, und sie zitterte. In ihrer Kehle blieb ein Schrei stecken. Wie ein Tiger erhob Ben sich vom Bett, seine Arm- und Schultermuskeln zuckten, sein Brustkorb dehnte sich, als er sich in Kampfposition brachte. Doch als er hörte, wie der Mann am Fußende die Pistole entsicherte, die er auf Autumns Kopf gerichtet hatte, blieb er wie erstarrt auf dem Bett sitzen.
    “Ruhig …”, warnte der Anführer ihn.
    “Hübsch … wirklich hübsch”, sagte der Mann neben ihr, während er sie von oben bis unten betrachtete.
    “Die Frauen hier oben kennen ihre Rolle”, sprach wieder der Anführer. “Und mit denen, die sie nicht kennen, haben wir keine Geduld.”
    Die brutale Hand löste sich von ihrer Kehle, gab sie frei, doch die Waffe am Fußende bewegte sich keinen Millimeter. Autumn griff nach unten und zog die Decke zurück, um sich zu bedecken.
    “Dieses Mal wird keiner verletzt”, meinte der Große. “Beim nächsten Mal haben Sie nicht so viel Glück.”
    Sie gingen so lautlos, wie sie gekommen waren, und schlossen leise die Tür hinter sich.
    Ben zog die Schublade auf und nahm die Pistole heraus, dann lehnte er sich zu Autumn hinüber und nahm sie in den Arm. “Mein Gott, ist alles in Ordnung?” Die Anspannung in seinen Muskeln ließ nicht nach. Autumn konnte nicht aufhören zu zittern. Sie nickte und versuchte, die heißen Tränen wegzublinzeln.
    “Schon gut. Es ist vorbei.”
    Sie atmete schwer. “Es … es geht mir gut.”
    “Keine Kette”, sagte Ben mit Blick auf die Tür. “Und nur ein Schloss. Der Hotelmanager muss ihnen einen Schlüssel gegeben haben.”
    “Wir … wir können nicht hierbleiben. Wir sind nicht sicher hinter einer Tür, die wir nicht mal abschließen können.”
    “Wir fahren, sobald wir mit Deputy Cobb gesprochen haben.” Ben bewegte die Hand, und die Pistole glitzerte in dem schmalen Streifen Mondlicht, der durch einen Riss in den Vorhängen fiel. “Das hier ist eine Springfield, 40

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