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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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an den Unfug, den sie über Molly verbreitete.
    Er wählte Pete Rossis Handynummer und vernahm seine raue Stimme am anderen Ende der Leitung. “Ja?”
    “Ich habe einen Job für Sie, Pete.”
    “Muss wichtig sein, wenn Sie mich um diese Zeit noch anrufen.”
    “Ich möchte, dass Sie ein paar Dinge über eine Frau namens Autumn Sommers in Erfahrung bringen. Sie behauptet, eine fünfte Klasse an der ‘Lewis and Clark’-Grundschule zu unterrichten. Außerdem gibt sie Kletterkurse in Pike’s Gym.”
    “Nicht gerade der Typ Frau, für den Sie sich normalerweise interessieren.”
    “Nein, eher nicht. Ich habe keine Ahnung, ob irgendetwas von dem stimmt, was sie mir erzählt hat. Bitte finden Sie bis morgen so viel wie möglich über sie heraus.”
    “Aber eilig haben Sie es nicht, oder?”, sagte Pete sarkastisch.
    “Schaffen Sie das?”
    “Ich rufe Sie bis morgen Abend an.”
    Ben legte auf und fuhr sich durch das dicke braune Haar. Es brachte nichts, über Autumn Sommers zu grübeln, zumindest nicht, solange er nicht mehr über sie wusste. Er ging hinüber zur Minibar, schenkte sich ein Gläschen Courvoisier ein und setzte sich in den weichen Lederstuhl hinter seinem Schreibtisch.
    Er schwenkte den Cognac in dem Glas und nahm einen Schluck. Die Flüssigkeit lief brennend seine Kehle hinab, und seine Muskeln entspannten sich. Er versuchte, nicht an Autumn Sommers zu denken, aber ihr herzförmiges Gesicht und die dunkelgrünen Augen erschienen vor seinem geistigen Auge.
    “Wer, zum Teufel, bist du?”, dachte er, und in seinem Kopf tobten wieder die Gedanken.
    Und was, zum Teufel, willst du?
    “Du verarschst mich doch.” Terri sah sie über den kleinen runden Tisch im Starbucks an.
    “Nein, es ist mein Ernst. Ich habe direkt im Gefängnis angerufen. Dort sagte man mir, dass Gerald Meeks vor Kurzem in die Bundesvollzugsanstalt in Sheridan, Oregon verlegt wurde. Offenbar ist der Typ ein Mustergefangener. Sheridan liegt südlich von Portland, also nicht allzu weit weg. Ich habe mit einem gewissen Deavers gesprochen, und der hat meinen Namen an Meeks weitergeleitet und um einen Besuchstermin gebeten. Anscheinend hat Meeks zugestimmt, mich zu sehen.”
    “Das glaube ich einfach nicht. Willst du mir sagen, dieser Meeks hat einem Treffen mit Seattles Medium Nummer eins zugestimmt?”
    “Ich bin kein Medium, sondern nur eine Frau, die seit geraumer Zeit von demselben Traum geplagt wird. Und Meeks denkt, er trifft sich mit einer Freundin der McKenzies, die ihnen dabei helfen will, endlich mit der Geschichte abzuschließen. Das habe ich Mr. Deavers erzählt.”
    “Niedlich … als wärst du der persönliche Seelenklempner der Familie. Dann wollen wir mal hoffen, dass Ben McKenzie keinen Wind davon bekommt.”
    Als Autumn in den Sinn kam, wie finster und zornig McKenzie bei der Erwähnung seiner Tochter dreingeschaut hatte, schluckte sie.
    “Ich schätze, Meeks bekommt nicht allzu häufig Besuch. Mr. Deavers meinte, dass er nur deshalb mit dem Treffen einverstanden sei.”
    “Wann fährst du hin?”
    “Samstag früh. Sheridan liegt ungefähr sechzig Meilen südlich von Portland. Am späten Nachmittag treffe ich mich mit Meeks.”
    “Ich dachte, du und Josh wolltet klettern gehen?”
    “Das musste ich absagen. Aber ich glaube, Josh hat schon einen Ersatz gefunden.”
    Terri sah sie ungläubig an. “Du fährst also tatsächlich ins Bundesgefängnis zu diesem Typen.”
    Autumn nickte. “Auf dem Rückweg mache ich in Portland Halt und übernachte bei Sandy Harrison. Erinnerst du dich? Sie war meine Zimmernachbarin auf dem College. Sonntag fahre ich zurück nach Seattle.”
    Terri schlürfte ihren Latte macchiato durch die Öffnung in dem Plastikdeckel ihres Bechers. “Diese Orte sollen ja ganz furchtbar sein.”
    Autumn unterdrückte ein Schaudern. “Ich will es gar nicht erst hören.” Der Besuch in einer Bundesvollzugsanstalt war gewiss kein Picknickausflug, doch Autumn war fest entschlossen herauszufinden, ob Meeks etwas über das McKenzie-Mädchen wusste. “Ich muss das tun, Terri. Und wenn ich mit leeren Händen zurückkomme, lege ich die Sache ad acta.”
    Terri bedachte sie mit einem Blick, der sagte: so ein Blödsinn. Sie wusste, dass Autumn ein wahrer Bluthund sein konnte, wenn sie erst mal eine Spur gewittert hatte. Und das hier war eine fette Spur.
    “Ruf mich bitte sofort an, wenn du wieder zurück bist”, meinte Terri, während sie aufstand. “Sonst mache ich mir die ganze Zeit schreckliche

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