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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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straffte die Schultern, um sich für die bevorstehende Diskussion zu wappnen. “Ich hoffe, ich zerstöre nicht deine Erinnerung an diesen Abend, wenn ich dir sage, dass Prince Charming vorhat, über Nacht zu bleiben.”
    “Was?”
    “Nicht in deinem Bett … zumindest nicht ohne Einladung.”
    “Wovon redest du?”
    “Sieh mal, Autumn, du hattest diese Träume jedes Mal, nachdem wir einander begegnet sind. Höchstwahrscheinlich träumst du auch heute Nacht. Und dann will ich da sein, wenn du aufwachst.”
    “Auf keinen Fall. Ich lasse dich nicht bei mir übernachten. Vergiss es.”
    Er schenkte ihr ein entwaffnendes Lächeln – oder was er dafür hielt. “Du hast doch nicht etwa Angst vor mir, oder?”
    Autumn sah ihn misstrauisch an. “Na ja, man hört ja so einiges. Vielleicht fällst du über mich her, sobald ich dich reingelassen habe …”
    “Ich habe es nicht nötig, die Frauen zu vergewaltigen, mit denen ich ausgehe. Und ich habe auch nicht vor, heute damit anzufangen.”
    Sie starrte ihn einen Augenblick lang unentschlossen an, dann atmete sie langsam und lange aus. “Hör zu, ich werde alles genau aufschreiben, wie beim letzten Mal. Ich werde nicht ein Detail auslassen.”
    “Lass mich bei dir bleiben. Wenn du aufwachst, bin ich da und helfe dir beim Scharfstellen der Bilder. Ich stelle dir Fragen, solange die Erinnerung noch frisch ist. Vielleicht kommt dabei etwas Wichtiges heraus.”
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe – eine nervöse Angewohnheit von ihr, wie er festgestellt hatte. Ihre roséfarbenen Lippen waren voll und glänzten. Sein Unterleib zog sich zusammen, und die Lust schlug ihm wie eine Faust in den Magen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich zum letzten Mal derart zu einer Frau hingezogen gefühlt hatte.
    “Lass mich bei dir bleiben”, flüsterte er heiser und wünschte sich, er würde nicht auf dem Sofa schlafen, sondern neben ihr in diesem hübschen, sexy Himmelbett.
    “Das ist eine schlechte Idee, Ben.”
    “Das alles ist eine schlechte Idee. Die ganze verflixte Sache ist vollkommen krank.”
    “Ich weiß, aber trotzdem geschieht es.”
    “Dann erlaube mir zu bleiben. Sobald ich von der Wahrhaftigkeit deiner Träume überzeugt bin, kannst du auf meine uneingeschränkte Kooperation zählen. Wir arbeiten zusammen und tun alles Erforderliche, um der Wahrheit über Molly auf die Schliche zu kommen.”
    Die Limousine hielt an. Einen Moment später riss der Fahrer die Tür auf. Autumn wandte sich zum Aussteigen, aber Ben hielt sie am Arm fest.
    “Wie soll es denn weitergehen, Autumn? Wollen wir weiterhin halbherzig im Halbdunkel herumstochern oder wollen wir endlich Nägel mit Köpfen machen?”
    Autumn seufzte schwer. “Also gut. Du kannst bleiben. Aber du schläfst auf der Couch.”
    Ben war sich nicht sicher, ob er wirklich einen Sieg errungen hatte, aber er nickte. Sein Fahrer zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als er aus dem Auto stieg.
    Offenbar eilte ihm sein Ruf voraus.
    Wenn du wüsstest, dachte Ben und hoffte, Autumn bemerkte das wissende Grinsen des Chauffeurs nicht.

10. KAPITEL
    A utumn schloss die Wohnungstür auf. Ihre Nerven flatterten. Um Himmels willen – Ben McKenzie würde die Nacht mit ihr verbringen! Na gut, nicht
mit
ihr im herkömmlichen Sinn. Zumindest nicht in ihrem Bett.
    Bei dem Gedanken wurde ihr ganz warm im Bauch. Grundgütiger, selbst auf dem Sofa wäre dieser Mann noch viel zu nah, um zur Ruhe zu kommen. Sie fand ihn verdammt sexy, und er würde hier im Wohnzimmer schlafen, nur wenige Meter von ihr entfernt.
    Er ist aus gutem Grund hier, ermahnte sie sich selbst. Das ist nun wirklich keine große Sache. Wenigstens sollte es das nicht sein. Josh hatte schließlich auch schon ein paar Mal auf dem Sofa übernachtet. Doch Josh war eben nicht Ben, und da lag der Hase im Pfeffer.
    Autumn warf dem großen Mann, der am Frühstückstresen stand und seine schwarze Smokingjacke auszog, einen schnellen Blick zu. Er hängte das Jackett über eine Stuhllehne, löste dann seine schwarze Fliege und nahm die goldenen, mit Onyxen besetzten Manschettenknöpfe sowie die dazu passenden Frackknöpfe ab, die sein weißes Plisseehemd zusammengehalten hatten.
    Als er begann, sich das Hemd aus der Hose zu ziehen, hob Autumn die Hand. “Eine Sekunde mal! Was machst du da eigentlich?”
    “Ich ziehe mir das Hemd aus. Oder verlangst du ernsthaft von mir, in Klamotten zu schlafen?”
    “Ich weiß nicht, ich … ich meine, du hättest schon daran denken können,

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