Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
früh bleiben.”
    “Ich bleibe. Ich stehe nicht darauf, mich um diese Uhrzeit mit schlaflosen Pennern auseinanderzusetzen.”
    Sie nickte, als wäre das eine kluge Entscheidung.
    “Meinst du, du kannst wieder einschlafen?”, fragte er.
    “Ja, aber das dauert immer ein bisschen.”
    Er fuhr ihr mit dem Finger über die Wange und konnte nicht widerstehen zu sagen: “Ich könnte dir helfen, damit es schneller geht.” Einen Moment lang ließ er seine Fassade fallen, wohl wissend, dass sie ihn abweisen würde.
    Autumn wich zurück. “Wenn ich länger darüber nachdenke, ist es vielleicht doch besser, dich raus zu den Pennern zu schicken.”
    Ben lächelte nur. “Versuch ein wenig zu schlafen. Wir sehen uns morgen früh.”
    “Fangen wir an … zu suchen?”
    Sein Lächeln erstarb. “Ja.”
    “Wir werden sie finden, Ben.”
    Er antwortete nicht. Die Möglichkeit war zu gering, schmerzhaft gering. Aber er hatte sich entschieden: Von dieser Sekunde an würde er intensiv nach ihr suchen.
    Ben legte sich erschöpft aufs Sofa, doch der Schlaf wollte in dieser Nacht nicht mehr kommen.
    Es war seltsam, einen Mann zum Frühstück dazuhaben. Wenn Josh bei ihr übernachtete, hatte Autumn nie etwas gekocht. Stattdessen hatten sie immer auswärts gegessen. Doch aus Gründen, die sie lieber nicht näher erforschen wollte, war ihr an diesem Morgen nach Kochen zumute.
    Während Ben duschte, schenkte Autumn zwei Gläser Orangensaft ein, erhitzte Schinken in der Mikrowelle, toastete zwei englische Muffins und machte Rührei aus Ei-Ersatz mit Zwiebeln und Tomaten.
    Der Tisch war gedeckt, als er in die Küche kam. Er trug die Smokinghose vom Vorabend, präsentierte seinen nackten Oberkörper und rubbelte sich mit einem Handtuch die dicken, dunklen Haare trocken.
    “Das riecht aber gut hier.”
    Sie versuchte, ihn nicht anzugaffen, aber das war alles andere als leicht. Der Mann hatte einen wunderschönen, athletischen Oberkörper, der nur aus kräftigen, jedoch nicht übertrieben aufgepumpten Muskeln bestand. Natürlich liefen ihr im Fitnessstudio ständig Typen mit wesentlich größeren Muskelpaketen über den Weg, aber bei Ben stimmten die Proportionen.
    “Ich hoffe, du magst Schinken und Eier”, sagte sie, als er sein zerknittertes Hemd anzog. “Na ja … besser gesagt Schinken und Ei-Ersatz. Mein Dad hat einen erhöhten Cholesterinspiegel. Seinetwegen habe ich angefangen, mit Ei-Ersatz zu kochen. Der bekommt ihm besser als Eier, und außerdem isst er somit kalorienärmer.”
    “Ich bin nicht wählerisch, vor allem nicht, wenn ich kurz vorm Verhungern bin.” Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, Manschetten- und Frackknöpfe anzulegen, und so stand sein Hemd offen, als er an den Tisch kam. “Kann ich dir irgendwie helfen?”
    “Bin gleich fertig. Setz dich einfach.”
    Ben krempelte die Hemdsärmel auf, was seine sexy Unterarme enthüllte, und setzte sich an den kleinen Wohnzimmertisch. “Wirklich nett von dir, Frühstück zu machen. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann zuletzt jemand für mich gekocht hat.”
    Sie widmete ihre ganze Aufmerksamkeit dem Rührei. “Hat deine Frau nicht viel gekocht?”
    Er lachte spöttisch. “Jo hasste alles, was mit der Küche zu tun hatte. Sie mochte das Saubermachen danach nicht … oder zumindest hat sie das behauptet. Wir sind oft essen gegangen, was nach der Geburt der Mädchen schwieriger wurde.”
    Bei den letzten Worten verschloss sich sein Gesicht, und sie wusste, dass er nicht mehr sagen würde.
    “Ich koche gern”, plapperte sie munter weiter. “Aber ich kann nur einfache Dinge. Die hat mein Vater mir beigebracht. Ich esse öfter zu Hause als auswärts.”
    “Du bist wohl vor allem bei deinem Dad aufgewachsen, hm?”
    Sie schaltete den Herd aus und griff nach einem Teller. “Meine Mom starb, als ich dreizehn war. Sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Ein Betrunkener ist mit dem Wagen auf ihre Fahrbahnseite gekommen. Aber das weißt du vermutlich schon.”
    Er bestätigte ihre Annahme nicht, leugnete sie jedoch auch nicht. “Das muss schwer für dich gewesen sein.”
    Über den Verlust ihrer Mutter zu sprechen war sehr schmerzhaft für sie. Aber sie wollte, dass er ihr vertraute, und dazu musste sie offen sein – egal, wie schwierig das Thema auch war.
    “Ihr Tod hat mich fast kaputt gemacht. Ich war schon immer ein wenig schüchtern. Aber danach habe ich mich ganz und gar zurückgezogen. Mein Dad war der Ansicht, ich bräuchte etwas, was mich von

Weitere Kostenlose Bücher