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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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aufgewühlt. Oder vielleicht lag es einfach an Autumn. Wie auch immer – es war zugleich beängstigend und wunderschön. Wenn er doch bloß die Zeit hätte, seinen Gefühlen auf den Grund zu gehen und herauszufinden, ob es etwas gab, worauf er und Autumn aufbauen konnten.
    Aber es ging nicht. Nicht ehe sie Molly gefunden hatten.
    Wenn
wir sie finden, dachte er finster und drückte auf Autumns Klingel.
    Autumn saß am Tisch in ihrem kleinen Esszimmer, als es klingelte. Ben hatte zuvor angerufen, um anzukündigen, dass er später käme. Was das betraf, war er immer sehr zuvorkommend.
    “Hey, Baby”, begrüßte er sie, als sie die Tür öffnete. Er beugte sich runter und drückte ihr einen weichen Kuss auf die Lippen. Eine Hitzewelle lief durch ihren Körper.
    Das war krank. Es war doch nur ein harmloser Kuss.
    “Harten Tag gehabt?”, erkundigte sie sich, um einen nonchalanten Tonfall bemüht.
    Ben stellte seine Tasche auf dem Boden ab. “Hab fast die ganze Zeit daran gearbeitet, den Deal von A-1 zu verhindern.” Er fasste nach ihrer Hand, führte sie an die Lippen und küsste ihre Handfläche. Ein elektrostatisches Kribbeln durchfuhr sie. “Und du?”
    Sie versuchte, die Hand wegzuziehen, doch da er sie nicht losließ, gab sie nach und ließ sich zum Esstisch führen. Mehrere Seiten ihres gelben Notizblocks lagen darauf verstreut.
    “Ich bin den ganzen Abend die Listen mit den Orten durchgegangen, an denen ich den blonden Mann gesehen haben könnte.”
    “Da du nicht angerufen hast, nehme ich an, es blieb ergebnislos.”
    “Das stimmt, aber …” Autumn grinste. “Dafür hatte ich einen grandiosen Einfall.”
    Er zog die Augenbraue hoch. “Und der wäre?”
    “Ich lasse mich hypnotisieren. Wir suchen uns jemanden, der mich in Hypnose versetzen kann. Vielleicht erinnere ich mich dann daran, wo ich ihm begegnet bin. Ich habe so was schon oft in Krimiserien gesehen. Da klappt das immer.”
    “Nur leider ist das hier kein Krimi.”
    “Ich weiß, aber wir sollten es wenigstens versuchen, findest du nicht?”
    Ben wägte den Vorschlag ab. “Ja, vielleicht. Ich werde Jennifer gleich am Montag mit der Recherche beauftragen.”
    “Zu spät. Ich habe schon einen Typen aufgetan. Er kommt morgen um elf vorbei. Morgen ist Samstag. Da musst du nicht ins Büro. Ich dachte mir, du könntest dabei sein und aufpassen, ob ich etwas Wichtiges sage.”
    “Ich hatte aber eigentlich vor, ins Büro zu gehen …”
    “Es könnte funktionieren, Ben.”
    Er lächelte. “Ich schätze, die Arbeit kann auch warten. Mal sehen, was wir herausfinden.”
    Sie unterhielten sich noch ein wenig über die hypnotische Rückführung, doch mit der Zeit wurde das Gespräch immer angespannter, und die Blicke, die sie einander zuwarfen, wurden immer heißer.
    Ben stand auf. “Ich glaube, es ist Zeit, ins Bett zu gehen.” Er streckte den Arm aus, fasste sie an der Hand und zog sie vom Sofa hoch. Autumn quietschte vergnügt, als er sie hochhob und ins Schlafzimmer trug.
    Sie liebten sich genauso leidenschaftlich wie auf dem Boot, und nach dem zweiten Mal fiel Autumn in einen tiefen, friedlichen Schlaf.
    Autumn riss die Augen auf und setzte sich mit einem Ruck auf. Ihr Herz hämmerte, so sehr hatte sie der Traum erschreckt. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigte 02:45 Uhr.
    “Oh Gott, Ben!”
    Er lehnte sich über sie und knipste die Lampe neben dem Bett an. Inzwischen benutzten sie ein kleines Diktiergerät, das auf dem Nachtschränkchen bereitstand. Hatte Autumn im Traum eine neue Information erhalten, notierten sie diese am darauffolgenden Morgen.
    Ben griff nach dem Gerät und schaltete es ein. “Ganz langsam. Erzähl mir, was du gesehen hast.”
    “Ich … ich kann es gar nicht glauben. Es war genau so … wie Riker gesagt hat.” Sie sah ihn an. “Da ist noch ein Mädchen, Ben, ein kleines Mädchen. Es ist mit den anderen in dem Haus.”
    Ben legte die Stirn in Falten. “Es ist schon ein ziemlicher Zufall, dass du direkt nach dem Gespräch mit Riker von einem kleinen Mädchen träumst, findest du nicht? Bist du sicher, dass es nicht nur passiert ist, weil er es erwähnt hat? Weil er den Gedanken in dein Gehirn gepflanzt hat? Suggestivkräfte können ziemlich stark sein.”
    Mit zittriger Hand strich sie sich die dicken rostbraunen Locken aus der Stirn. “Ich weiß es nicht, ich … Ich glaube nicht, aber vielleicht …” Wieder schaute sie zu ihm auf. “Bis zum Schluss war der Traum wie die anderen. Die Frauen kochten in der Küche

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