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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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mit Ihrer Erinnerung in der Zeit zurück.” Peter Blakelys Stimme war tief und weich, und ihr gleichmäßiger Rhythmus machte Bens und Autumns Muskeln schwer wie Blei. Ben ertappte sich dabei, wie er schläfrig wurde, schüttelte den Kopf und setzte sich etwas aufrechter hin.
    “Es gibt einen Mann …”, sagte Blakely. “Einen blonden Mann, den Sie schon oft in Ihren Träumen gesehen haben. Sie kennen sein Gesicht. Irgendwann in der Vergangenheit sind Sie diesem Mann einmal begegnet. Können Sie ihn sehen?”
    “Ja …”
    “Ist er gerade bei Ihnen?”
    “Ja … Er hat gerade ‘Hallo’ gesagt.”
    Bens Herz schlug schneller.
    “Was sagt er sonst noch?”
    “Nichts … er ist einfach nur … freundlich.”
    “Wo sind Sie?”
    “In Burlington.”
    Bens Körper spannte sich an.
    “Wo in Burlington?”
    “In dem … Sportladen.”
    Blakely warf Ben einen schnellen Blick zu und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Autumn. “Wissen Sie, wie das Geschäft heißt?”
    “Burlington … Sports.”
    Leise fragte Blakely Ben: “Sagt Ihnen das etwas?”
    Ben nickte. “Das Geschäft gibt es schon seit vielen Jahren.”
    Der Hypnotiseur wandte sich wieder an Autumn. “Erzählen Sie mir, was passiert.”
    “Ich bin mit … meinem Vater dort.” Sie befeuchtete sich die Lippen. “Wir kaufen … Campingzubehör.”
    Bens Puls raste. Max Sommers war dabei gewesen. Vielleicht konnte er sich an den Mann erinnern. Vielleicht kannte er ihn sogar.
    “Was macht der blonde Mann?”
    “Er kauft einen … Campingkocher.”
    “Sagt er irgendetwas?”
    “Nein, nur … ‘Hallo’.”
    Blakely rutschte auf dem Stuhl herum, den er dicht ans Sofa gezogen hatte. “Können Sie sich an das Datum erinnern?”
    Zwischen Autumns Augenbrauen bildete sich eine kleine Falte. “Es ist … Sommer.” Erneut befeuchtete sie die Lippen. “Dad und ich wollen … klettern gehen. Ich besuche ihn … übers Wochenende.”
    “Fällt Ihnen sonst noch etwas auf?”
    “Der Mann … wirkt sehr sympathisch. Ich denke … es wäre schön, wenn ich jemanden wie ihn kennenlernen würde.”
    Ben erschauderte. Der Profiler hatte gesagt, der Mann könne charmant sein und die Frauen fühlten sich vermutlich zu ihm hingezogen. Der Gedanke daran, dass Autumn in der Nähe dieses Bastards gewesen war, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    “Das haben Sie sehr gut gemacht, Autumn”, fuhr Peter Blakely fort. “Ich werde jetzt von eins bis fünf zählen. Wenn ich fünf sage, werden Sie hellwach sein und sich an alle Einzelheiten unseres Gesprächs erinnern. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf.”
    Autumn öffnete langsam die Augen. Sie setzte sich aufrecht hin und sah Ben in die Augen.
    “Burlington”, flüsterte sie. “Ich habe ihn in Burlington gesehen.”

20. KAPITEL
    K aum dass Peter Blakely mit dem von Ben ausgestellten Scheck aus der Wohnungstür war, rief Autumn ihren Vater an. Max war an jenem Tag, als sie den blonden Mann getroffen hatte, bei ihr gewesen. Vielleicht hatte ihr Dad ihn danach noch einmal gesehen, vielleicht lebte er sogar in Burlington.
    Bislang hatte sie ihre Träume Max gegenüber nicht erwähnt. Sie hatte Angst, es würde in ihm nur die Erinnerung wachrufen, wie verzweifelt sie beim letzten Mal gewesen war, und wollte ihn nicht beunruhigen. Aber jetzt konnte sie es kaum abwarten, mit ihm zu sprechen und herauszufinden, woran er sich erinnerte. Das Telefon klingelte und klingelte, doch niemand nahm ab. Schließlich sprang der Anrufbeantworter an.
    “Hallo, hier sind Max und Myra. Hinterlassen Sie uns eine Nachricht.”
    Sie lebten inzwischen also offiziell zusammen.
Interessant
. Seit seinem Krankenhausaufenthalt hatten sich die Dinge zwischen ihrem Vater und Myra ziemlich rasant entwickelt.
    “Dad, hier ist Autumn. Ich muss unbedingt mit dir sprechen. Ruf mich doch bitte zurück. Falls ich nicht zu Hause bin, erreichst du mich auf dem Handy.” Sie legte auf und drehte sich zu Ben um. “Er ist nicht da.”
    “Was du nicht sagst.”
    “Jetzt warten wir schon auf zwei Rückrufe. Ich hasse es zu warten, du nicht auch?”
    “Wir haben ja unsere Handys. Lass uns ein bisschen rausgehen und etwas zu Mittag essen.”
    “Gute Idee.” Zum Frühstück hatte es Kaffee und Streuselkuchen aus der Packung gegeben, den sie mit wenigen Handgriffen zubereitet hatte, aber das war schon Stunden her. Sie gingen ins The Shack, ein Café, in dem sie Sandwiches und eine Suppe aßen.
    Als sie fast fertig waren und sich in einem

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