Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
neben der Tür. Daher sah es so aus, als führten die Stufen ins Nirgendwo.
    Mit jeder Faser ihres Seins spürte Leraja, dass sich dort unten in der Finsternis jemand befand. Sie konnte seine Atmung hören und ein Scharren.
    Eine eiskalte Gänsehaut kroch wie tausend kleine Spinnen über ihr Rückgrat. Das hörte sich nicht nach einem zierlichen Elf, sondern nach einem massigeren Wesen an. Außerdem bekam sie hier unten kaum noch Luft; es war extrem stickig und stank noch fürchterlicher als bei den vorherigen Kerkern. Hierhin war bestimmt noch nie frischer Sauerstoff vorgedrungen. Das ganze Reich ihrer Mutter bestand aus Höhlen und Gängen, die sehr tief unter der Erde lagen und von der Oberwelt völlig abgeschnitten waren. Lediglich ein Portalsystem, das sich sekündlich zu verschiedenen Orten hin öffnete, brachte Frischluft in die Gänge. Xira hatte bei Amtsantritt diese Sicherheitsvorkehrung veranlasst, damit niemand in ihr Reich gelangen konnte, denn vor vielen Jahrhunderten war es Vampiren gelungen, durch ein Lüftungsportal in die Unterwelt einzudringen und beinahe den damaligen Herrscher auszulöschen. Zum Glück hatte Leraja zur Zeit der Vampirkriege noch nicht gelebt. Dämonen hatten ständige Angst, von den Blutsaugern überfallen zu werden und das nur, weil die Dämonen ihre Königin getötet hatten – aus Versehen. Doch das war eine andere Geschichte, eine Legende. Die Zeiten hatten sich geändert. Vampire waren keine wirkliche Bedrohung mehr. Ein Mensch erstrebte stattdessen die alleinige Macht. Das musste sie verhindern!
    Mutig schritt sie in die Dunkelheit. Sie brauchte Fermion oder alles würde hier und jetzt ein Ende finden.
    Ihr Weg endete abrupt auf einem Treppenabsatz, als sie beinahe in einen hünenhaften Dämon hineingerannt wäre. »Volcan!« Erleichterung durchflutete sie.
    Der bullige Unterweltler, dessen untere Körperhälfte der eines Stieres glich, war offensichtlich genauso erstaunt wie Leraja, sie in der untersten Ebene anzutreffen. »Was suchst du hier?«
    »Ich möchte meinen Vater sprechen«, sagte sie. Auch wenn man es Volcan wegen seiner Statur nicht ansah – er war groß wie ein Schrank, ein richtiger Muskelprotz –, hatte er nichts gegen ein gutes Spanking einzuwenden. Er liebte es, wenn man ihm den muskulösen Hintern versohlte, bis er kam. Leraja hatte sich des Öfteren an ihm ausgetobt; es war jedoch nur ein reines Sexverhältnis gewesen.
    Seine dichten Brauen hoben sich. »So? Dann weißt du also Bescheid?«
    »Tja, Volcan, so ist es«, erwiderte sie leicht schnippisch. Wie schön, dass hier anscheinend jeder billige Dämon von Fermion wusste, nur sie nicht! Das machte Leraja extrem wütend.
    »Und ich hatte schon gehofft, wir zwei würden uns in eine Folterkammer zurückziehen. Vor Kurzem wurde eine neue Streckbank geliefert.« Volcan grinste anzüglich. Unter seinem Lendenschurz zuckte es. Leraja kannte sein gewaltiges Geschlecht, doch es hatte lediglich ihre Peitsche zu spüren bekommen.
    Tief sah ihm Leraja in die roten Augen und sammelte ihre mentale Energie. Wenn sie bei Keena Erfolg gehabt hatte, warum dann nicht bei einem Strohkopf wie Volcan? »Süßer, ich hatte gehofft, dass wir mal wieder miteinander spielen, aber zuerst muss ich zu Daddy. Lässt du mich bitte durch?« Sie ging um ihn herum und streichelte sein Gesäß durch den Lendenschurz. »Danach ist dein Popo dran.« Sie wisperte einen elbischen Spruch in sein Ohr und hoffte, dass er einschlief.
    Volcan gähnte und kratzte sich an seinem breiten Nacken, ansonsten geschah nichts. Mist!
    Grinsend erwiderte der Dämon: »Dein Elfenzauber wirkt bei mir nicht, Schätzchen. Nicht umsonst hat die Herrin mich beauftragt, den Elf zu bewachen.«
    »So …«, säuselte sie zuckersüß, »dann hilft vielleicht … DAS?«
    Noch ehe er reagieren konnte, hatte Leraja ihn mit einem Schlag ins Genick niedergestreckt. Volcan brach zusammen und fiel mit einem dumpfen Laut auf den Boden.
    »Träum was Schönes, du Idiot.« Sie nahm ihm den schweren Schlüsselbund ab, dann stieg sie mit rasendem Puls weitere Treppen hinunter. Wieso hielt man Fermion so tief unter der Erde versteckt? Hier war es stockdunkel, extrem stickig und außer den kahlen Felswänden gab es hier nichts, kein Leben. Leben … Holten sich Elfen ihre Energie nicht aus der Natur?
    Natürlich! Nur deshalb war er so weit unten versteckt, denn dort gab es nichts mehr, woraus er Kraft beziehen konnte!
    Ohne Restlicht sah auch Leraja mit ihren dämonischen

Weitere Kostenlose Bücher