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Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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willst nur nach Gwandoria, weil du ohne mich nicht …« Sie schien zu überlegen und murmelte dann: »Mist, als Engel hast du ja Zutritt ins Elfenreich.«
    Ob sie wusste, dass er ohne ihre Hilfe Fermion niemals rechtzeitig finden würde?
    »Okay«, sagte sie schließlich, immer noch seine Hand haltend. »Du hast keine andere Wahl, als mir zu vertrauen. Und ich vertraue auf dein Wort, weil du als Engel nicht lügen darfst.«
    Wenn Raja wüsste … Seit sie in sein Leben getreten war, schienen Lügen besonders leicht über seine Lippen zu gehen.
    »Auf nach Gwandoria!«, rief sie übermütig und zog ihn hinter sich her. Es knisterte und roch nach Ozon, dann blickte Cain durch das Loch auf einen blauen, fast wolkenlosen Himmel. »Pass auf, das Portal auf der anderen Seite öffnet sich auf einer Wiese. Du musst also hier durchsteigen, dich dann aber gleich neunzig Grad nach vorne beugen, oder … Wie soll ich es dir erklären … Oder du krabbelst gleich hier durch, Kopf voran, so als würdest du aus einem Kanalschacht steigen.«
    Cain war kurz verwirrt. War das ihr Ernst? Er würde ihr bestimmt nicht wie ein Hund hinterherlaufen, auf allen vieren! Er war zwar noch nie durch ein Portal gereist, aber so schwer konnte das nun auch wieder nicht sein.
    Raja schmunzelte. »Folge mir einfach, dann verstehst du.«
    Tatsächlich, nachdem Cain durch das Portal gestiegen war, schien die Welt vor seinen Augen zu kippen und er stürzte nach hinten. Er konnte den Fall gerade noch stoppen, indem er sich in einen schwebenden Zustand brachte, dann schloss Raja das Tor.
    Sie lachte, als er plötzlich mit dem Rücken auf der Wiese lag. »Ich hab doch gesagt, du musst aufpassen.« Um ihm auf die Beine zu helfen, streckte sie ihm die Hand hin. Als er aufgestanden war, ließ sie ihn nicht wieder los.
    Cain atmete tief durch. Die Luft hier war absolut rein, der Himmel strahlend blau – keine Abgase verschmutzten die Umwelt. Vögel zwitscherten vergnügt und in der Ferne rauschte ein Wasserfall. Raja und er standen auf einer Anhöhe und blickten hinunter auf bunte Wiesen, grüne Wälder und funkelnde Seen. Hier, in Gwandoria, herrschte ewiger Frühling. Und irgendwo hier lebte Fermion, doch sie befanden sich bestimmt meilenweit weg von ihm. Aber … an diesem Ort fühlte sich Cain tatsächlich entspannt. Hierhin, in diese parallele Dimension, konnte keine bösartige Kreatur gelangen. Außer sie hätte den Kelch.
    Halt – Raja war ja hier, doch der Elfenanteil überwog anscheinend. Das war beruhigend.
    Aber sollte Thorne die Herrschaft an sich reißen, würde auch das Elfenland unter sein Joch fallen. Was würde dann aus dem idyllischen Gwandoria werden? Die Elfen lebten im Einklang mit der Natur, doch wenn man sie unterjochte, würde das harmonische Gleichgewicht und der Frieden gestört werden.
    Als Raja plötzlich merkwürdig still neben ihm war, blickte Cain zu ihr. Sie hielt immer noch seine Hand, war aber anscheinend völlig gefangen von der herrlichen Aussicht. »Wie im Märchen«, flüsterte sie, wobei sie seine Hand drückte. »Sieh nur Cain, ist das nicht das Paradies?«
    Und in diesem Moment, als Raja entzückt über die Landschaft schaute und einfach wunderschön aussah mit ihrem blonden Haar, das ihr der Wind sanft aus dem Gesicht strich, den vor Staunen weit geöffneten Augen und einem zauberhaften Lächeln, geschah etwas mit Cain, das ganz und gar nicht gut war.
    Er verliebte sich in sie.

Die Schönheit dieses Landes überwältigte Leraja. Schon zuvor, als sie ihren Vater bei der Kultstätte abgesetzt hatte, war sie wie verzaubert gewesen, aber Gwandoria jetzt von hier oben in seiner ganzen Pracht zu sehen, erfüllte sie mit einem gigantischen Gefühl, als würde sie mit frischer Energie aufgeladen werden. Ihre Haut prickelte, ihre Sinne schienen sich zu schärfen und ihre Lust auf Cain steigerte sich ins Grenzenlose. Sie ließ seine Hand los und schmiegte sich an seine Brust, um seinen Duft tief einzuatmen. Dabei legte er beide Arme um sie und zog sie an seinen Körper. Für einen Moment vergaß sie, warum sie überhaupt hier war; ja sogar den Kelch hatte sie aus ihrem Bewusstsein verdrängt. Es gab nur sie beide und die Natur.
    »Passt der Ort?«, schnurrte sie an seinem Hals und glitt mit ihren Händen unter sein Shirt.
    »Perfekt«, hauchte er in ihr Haar, bevor er das Thema wechselte: »Du kennst Märchen?«
    Leraja spielte an Cains Brustwarzen und fühlte, wie sich sein Schwanz immer härter gegen ihren Bauch presste.

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