Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
Zaubertränkebuch mitgeschrieben habt, dachten wir …«
    Schlagartig schien Fermion bei klarem Verstand zu sein. Aufgeweckt blickte er Cain an. »Nun gut, welche Zutaten wurden bis jetzt gebraucht?«
    Erleichtert holte Cain Luft. »Wir wissen von Drachenblut, dem Eidotter eines Harpyien-Eies und geriebenen Vampirzähnen.«
    Fermion wurde plötzlich seltsam still. »Mächtiger Zauber, sehr mächtig«, murmelte er. »Alle Zauber, die Drachenblut enthalten.«
    »Ja, wir nehmen an, dass Thorne die Herrschaft aller Welten an sich reißen möchte.«
    Fermion wandte sich an seine Tochter. »Ich hoffe, du bist gut zu ihm, Leraja. Cain ist ein sehr ehrbarer Mann«, wechselte er wieder das Thema.
    »Engel«, verbesserte Cain. »Und wir sind kein Paar.«
    Scheinbar verschämt begutachtete Raja ihre Fingernägel, die jetzt wieder völlig normal aussahen. Ob sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihn, Cain, missbraucht hatte?
    Cain hoffte, dass Fermion ihm nicht ansah, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte.
    »Alter Freund! Es tut gut, dich wiederzusehen!«, sagte Fermion auf einmal und schüttelte ihm die Hand.
    Himmel, das konnte ja heiter werden!
    Die Jahre in dem dunklen Verlies hatten ihm offensichtlich sehr zugesetzt. Elfen brauchten das Sonnenlicht und die Natur wie die Luft zum Atmen.
    Dann faselte der Elf etwas davon, dass Xira ein Kind mit ihm zeugen wollte, das besonders war, er das aber zu spät bemerkt hätte. »Sie hat noch viel mit dir vor, Kindchen. Sie wird dich benutzen, so wie sie mich benutzt hat«, sagte er zu Raja. »Anfangs wusste ich nicht, dass deine Mutter die Herrscherin der Unterwelt war. Sie hat mich gekonnt geblendet. Xira dachte, ich wüsste, wo der Kelch hingebracht wurde, nachdem wir ihn den Engeln gaben. Nur deshalb wollte sie mich …«
    »Fermion, könnt Ihr uns helfen? Es geht um genau diesen Kelch«, unternahm Cain einen weiteren Versuch, obwohl der alte Mann tieftraurig in seinen Erinnerungen versunken schien. Aber die Zeit drängte, Cain hatte schon genug davon vertrödelt, nur weil er, genau wie Fermion, den Verführungskünsten einer Dämonin erlegen war.
    »Xira wird sich nicht freuen, dass ich weg bin«, erwiderte Fermion stattdessen und schenke sich noch einmal von dem Nektar nach.
    Endlich ergriff auch Raja das Wort, sie war seltsam still gewesen in den letzten Minuten: »Sie wird es so schnell nicht erfahren, Vater. Wir haben vielleicht ein paar Tage Zeit. Ich habe die Wachen … bestochen.«
    »Wohl eher mit Elfenzauber bezirzt«, nuschelte Cain.
    »Na und? Das kann dir doch egal sein. Du willst doch auch nur den Kelch«, zischte sie ihm zu.
    Cain beugte sich nah zu ihr. »Ich möchte, dass die Welt nicht im Chaos versinkt, aber das kannst oder willst du ja nicht verstehen!«
    Fermions Hüsteln ließ sie verstummen. »Kinder, hört auf euch zu streiten! Ich spüre doch, wie sehr ihr euch liebt, zerstört nicht diese zarten Bande.«
    »Was?!« Rajas Stimme klang schrill. »Du bist wirklich sehr verwirrt, Vater. Cain und ich sind nur Geschäftspartner«, erklärte sie hastig und schenkte ihm noch einmal vom Nektar nach. »Trink, dann wird es dir bestimmt bald besser gehen.«
    In Cain brodelte es. Wäre es wirklich so schlimm, ihn zu lieben?
    Nie hatte eine Frau diese drei magischen Worte zu ihm gesagt, die jeder Mann gerne hörte. Warum sollte sich also gerade eine Halbdämonin für ihn erwärmen? Raja nutzte ihn nur aus, um an den Kelch zu kommen. Der Sex war nur Mittel zum Zweck, um ihn gefügig zu machen und seine Sinne zu verwirren. Sie war ein gerissenes Biest, überhaupt nicht fähig zu lieben.
    Wie ihre Mutter.
    »Wie kam der Dieb so schnell an die Zutaten? Wer ist er, dieser Thorne?«, riss Fermion ihn aus seinen Gedanken.
    »Magnus Thorne ist ein Mensch, ein sehr mächtiger Magier. Er arbeitete viele Jahre für die Excelsior Corporation, bevor er nach einem tragischen Ereignis untertauchte. Er hat einen Engel bei sich, mit dessen Hilfe er um die Welt reist«, sagte Cain schnell, solange Fermion wieder bei klarem Verstand war.
    Die Augen des Elfenkönigs wurden groß. »Engel?« Dann wandte er sich an Raja: »Ich muss etwas mit deinem Freund besprechen, etwas sehr Wichtiges, bevor ich es wieder vergesse. Würdest du einen Moment vor die Tür gehen, Kindchen?« Fermion wirkte plötzlich aufgebracht.
    »Wir sind keine Freunde«, sagte sie mürrisch, »nur Geschäftspartner.«
    »Ja, ja.« Fermion stand auf und scheuchte Raja mit einer Handbewegung durch die Bodenluke

Weitere Kostenlose Bücher