Engelslust
wolltest du doch nicht!«
Da kam auch sie. Ihre Scheidenwände zogen sich um seinen Schaft zusammen, als ob sie noch mehr aus ihm herausdrücken wollten. Obwohl Cain schon gekommen war, rammte er noch so lange in sie, bis ihr Orgasmus verklungen war. Er war also nicht nur ein Engel, sondern ein richtiger Gentleman.
Plötzlich ließ Cain ihre Arme los und küsste sie. Es fühlte sich an, als würde er all seine Lust und seine Verzweiflung in diesen Kuss legen.
Leraja fühlte sich wie im Paradies, ihr Herz klopfte noch schneller.
Cain zerwühlte dabei ihr Haar und streichelte ihren Hals. Leraja erwiderte seine Berührungen gierig und fuhr an den paarigen Muskelsträngen seines Rückens hinunter zu seinen Pobacken, wobei ihr Blut wie ein wilder Fluss durch ihren Körper schoss. Dieser Kuss war das schönste Geschenk. Sie wünschte sich, er würde niemals enden. Leider war er viel zu schnell vorbei.
Schwer atmend löste Cain seinen Mund von dem ihren. Er blickte sie an, die Augen noch immer lustverhangen. Leraja erwartete beinahe ein paar romantische Worte. Aber Cain stand schnell auf, so als hätte er sich an ihr verbrannt, suchte seine Sachen zusammen und verschwand zwischen den Bäumen. Leraja konnte sich denken, wohin er wollte: zum Wasserfall, dessen Rauschen sie deutlich hörte. Sie schnappte sich leicht enttäuscht über Cains Reaktion ebenfalls ihre Kleidung und folgte ihm durch das weiche Gras, das ihre Fußsohlen kitzelte.
Als sich eine Lichtung vor ihr auftat, sah sie Cain bereits unter dem prasselnden Nass stehen. Er bot einen herrlichen Anblick und die prachtvolle Natur sorgte für eine atemberaubende Kulisse: Lianen hingen an den steilen Felswänden herab, an denen riesengroße bunte Blüten wuchsen. Der Wasserfall mündete in ein blauschillerndes Becken. Leraja konnte bis auf den Grund sehen. Sie mussten sich beeilen, daher wusch auch sie sich schnell am Ufer und beobachtete dabei gedankenverloren die schillernden Fische. Dann zogen sie sich beide schweigend an.
War sie zu weit gegangen? Cain wirkte verstört. Er würdigte sie keines Blickes und fuhr sich ständig durch sein feuchtes Haar.
»Hat es dir nicht … Wie war …« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
»Bring mich bitte zu Fermion«, erwiderte er nur und sie tat es.
***
Cain redet sich ein, dass er praktisch vergewaltigt wurde. Er hätte sich sicher beherrschen können. Er war unschuldig … Verdammt, das war er nicht, jetzt nicht mehr. Außerdem hatte er dem Deal freiwillig zugestimmt! Und … er hatte Raja geküsst, weil es ihm ein dringendes Bedürfnis gewesen war. Sie zu schmecken und zu fühlen, ihren Körper unter seinem erbeben zu spüren, war das beste Erlebnis gewesen, seit er ein Engel war. Cain hatte sich als richtiger Mann gefühlt.
Er war für alle Zeit verloren.
Aber er musste jetzt seine Gedanken zur Seite schieben und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sie hatten Fermion erreicht. Cain sah ihn im Schneidersitz auf einer Lichtung hocken, die Hände auf seinen Knien abgestützt. Anscheinend meditierte er. Er trug ein ausladendes, helles Gewand; sein silbergraues Haar reichte bis auf die Wiese und glänzte im Sonnenschein. Der Duft der bunten Blüten, die hier überall wuchsen, umschmeichelte Cains Nase.
»Vater?«, sagte Raja, als sie sich neben den Elfenkönig kniete und vorsichtig seine Schulter berührte. »Ich habe den Engel mitgebracht. Sein Name ist Cain.«
»Cain?« Der Elf schlug die Augen auf und ein Paar eisblaue Iriden leuchteten Cain entgegen. »Ich erinnere mich. Du warst der Bursche, der einst den Kelch in Gwandoria versteckt hat.«
»Ihr kennt euch?« Raja sah die Männer mit offenem Mund an.
»Flüchtig«, erwiderte Cain, dann verbeugte er sich und sagte an Fermion gewandt: »Es freut mich, Euch wiederzusehen, Majestät.«
»Bitte nicht so förmlich!« Fermion kam schwankend auf die Beine. Sofort griff ihm Cain unter die Arme und erschrak: Der Elfenkönig bestand nur noch aus Haut und Knochen. Ein Wunder, dass er noch lebte! Jetzt, wo Cain ihn aus der Nähe sah, erkannte er auch, wie alt der Mann wirkte. Seine Haut war tief zerklüftet und besaß eine graue Farbe. Die Wangen waren eingefallen.
»Ich erbitte Eure Hilfe«, sagte Cain. »Ich muss den Kelch finden.«
»Aber der Kelch ist nicht mehr hier. Ihr Engel hattet ihn doch schon vor Ewigkeiten an einen anderen Ort gebracht«, stammelte Fermion sichtlich verwirrt.
»Ja, das wissen wir, und von dort wurde er vor Kurzem
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