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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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ziemliche Zumutung ist, Mom, aber …«, Luce legte ihre Wange kurz in die geöffnete Hand ihrer Mutter, »… Daniel ist nicht irgendwer. Ich wusste nicht, dass er kommen würde, aber jetzt wo er da ist, ist es mir genauso wichtig, mit ihm Zeit zu verbringen wie mit euch. Verstehst du, was ich damit meine?«
    »Daniel?«, fragte ihre Mutter. »Der schöne blonde Junge? Ihr zwei seid …«
    »Wir lieben uns.« Aus irgendeinem Grund zitterte Luce. Obwohl sie sich im Moment gar nicht mehr so sicher war, wie es mit ihrer Beziehung zu Daniel weitergehen würde – aber während sie gegenüber ihrer Mutter laut aussprach, dass sie ihn liebte, wurde es wahr: Ja, sie liebte ihn. Als würde sie sich selbst daran erinnern, dass es trotz allem so war.
    »Aha, verstehe.« Auch als ihre Mutter nickte, blieben ihre braunen Locken unverrückbar an ihrem Platz. Sie lächelte. »Aber wir können natürlich schlecht alle anderen rauswerfen und nur ihn hierbehalten, oder?«
    »Danke, Mom.«
    »Bedank dich auch bei deinem Vater. Und, Schätzchen? Sag es uns das nächste Mal ein bisschen früher. Wenn ich gewusst hätte, dass du ›ihn‹ nach Hause bringst, dann hätte ich das Album mit deinen Babyfotos vom Speicher geholt.« Sie zwinkerte Luce zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

    Wieder im Wohnzimmer, traf Luce als Erstes auf Daniel.
    »Ich bin froh, dass du hier mit deinen Eltern Thanksgiving feiern kannst«, sagte er. »Nach all dem Chaos.«
    »Ich hoffe, du bist nicht sauer auf Daniel, dass er mich mitgebracht hat.« Cam stieß zu ihnen. Luce suchte in seiner Stimme nach Überheblichkeit, konnte aber keine Spur davon erkennen. »Wahrscheinlich hättet ihr es beide lieber, wenn ich nicht dabei wäre, aber so ist es nun mal.« Er blickte zu Daniel. »Ein Deal ist ein Deal.«
    »Klar«, meinte Luce cool.
    Daniels Miene verriet nicht, was in ihm vorging. Bis sich ein Schatten über sein Gesicht legte, als Miles aus dem Esszimmer kam.
    »Ähm, hallo. Dein Vater will eine kleine Rede halten, Luce.« Miles’ Augen waren starr auf Luce gerichtet, und sie merkte, dass er Daniels Blick auswich. »Und deine Mutter schickt mich, um zu fragen, wo du gerne sitzen möchtest.«
    »Ach, eigentlich egal. Na ja, vielleicht neben Callie?« Leichte Panik befiel Luce, als sie an die kunterbunte Mischung ihrer Gäste dachte und daran, wer auf keinen Fall neben wem platziert werden durfte. Und dann war da auch noch Molly, die sie am liebsten allein in eine Ecke gesetzt hätte. »Ich hab ganz vergessen, eine Sitzordnung zu machen.«
    Roland und Arriane hatten den Beistelltisch schnell ans Ende des Esstischs gerückt, sodass sich die Festtafel jetzt bis ins Wohnzimmer erstreckte. Jemand hatte eine weiße Tischdecke darüber gebreitet, und ihre Eltern hatten das Essservice herausgeholt, das sie zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen hatten. Kerzen wurden angezündet und Wasser eingeschenkt. Kurz darauf kamen Shelby und Miles mit dampfenden Schüsseln voller grünen Bohnen und Kartoffelbrei aus der Küche, während Luce zwischen Callie und Arriane Platz nahm.
    Zum Thanksgiving-Dinner mit ihren Eltern waren nun auf einmal zwölf Personen versammelt: vier Menschen, zwei Nephilim, sechs gefallene Engel (jeweils drei auf den Seiten von Gut und Böse) sowie ein als Truthahn verkleideter Hund, dem eine Schüssel mit Speiseresten unter dem Tisch serviert wurde.
    Miles wollte sich direkt gegenüber von Luce hinsetzen, doch Daniel warf ihm einen so drohenden Blick zu, dass er in letzter Sekunde zurückwich. Als Daniel dann einen Schritt auf den Stuhl zumachte, schlüpfte von der anderen Seite schnell Shelby auf den Sitz. Mit einem leicht triumphierenden Lächeln setzte Miles sich dann links neben sie, gegenüber von Callie, während Daniel mit leicht missmutiger Miene rechts neben Shelby, gegenüber von Arriane, noch einen freien Platz fand.
    Irgendjemand trat unter dem Tisch gegen Luces Schienbein, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Aber sie schaute nicht von ihrem Teller hoch.
    Sobald alle saßen, stand Luces Vater am Tischende auf. Er klopfte mit der Gabel gegen sein Glas Rotwein. »Ich bin dafür bekannt, dass ich zu dieser Jahreszeit immer mal gerne eine langatmige Rede halte.« Er kicherte. »Aber wir hatten noch nie so viele hungrige Jugendliche am Tisch, deshalb will ich mich heute kurz fassen. Ein Hoch auf Doreen, meine geliebte Frau, auf Lucie, meine großartige Tochter, und alle, die gekommen sind, um mit uns zu feiern!« Er schaute mit

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