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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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steht wie jetzt, dann …«
    »Wie steht es denn jetzt?«
    »Ach, nicht so wichtig.« Shelby sah aus, als würde sie sich am liebsten auf die Zunge beißen. »Hängt alles ganz stark davon ab, wer du bist. Jeder von uns hier hat nämlich andere Fähigkeiten, stärkere oder schwächere«, fuhr sie fort, als könnte sie Luces Gedanken lesen. »Hängt vom Stammbaum ab. Aber in deinem Fall …«
    Das wusste Luce. »Ich bin nur wegen Daniel hier.«
    Shelby schmiss ihre Serviette auf den leeren Teller und stand auf. »Echt beeindruckend, wie du dich präsentierst, Luce. Das Mädchen, dessen superwichtiger Freund schnell mal ein paar Fäden gezogen hat und dann …«
    Dachten das hier alle über sie? War das … war das die Wahrheit?
    Shelby beugte sich vor und stahl das letzte Stückchen Quiche von Luces Teller. »Wenn du einen Lucinda-Price-Fanclub gründen möchtest, kriegst du hier bestimmt schnell ein paar Mitglieder zusammen. Aber ohne mich, okay?«
    »Wovon redest du?« Luce stand auf. Sie hatte das Gefühl, dass Shelby und sie noch viel mehr klären mussten. »Ich will überhaupt keinen Fanclub …«
    »Siehste, ich hab’s doch gewusst«, hörte sie eine angenehm klingende, hohe Stimme sagen.
    Plötzlich stand das Mädchen mit dem grünen Seidenschal vor ihr. Sie lächelte und schubste ein anderes Mädchen nach vorne. Luce schielte an ihnen vorbei, aber Shelby war bereits weit weg – und hatte wahrscheinlich auch erst mal genug von ihr. Aus der Nähe sah das Mädchen mit dem grünen Seidenschal wie die junge Salma Hayek aus, hatte kräftig geschwungene Lippen und einen vollen Busen. Das andere Mädchen glich mit ihrer blassen Haut, den haselnussbraunen Augen und den kurzen schwarzen Haaren stärker Luce.
    »Dann bist du also wirklich Lucinda Price?«, fragte das blasse Mädchen. Sie hatte sehr kleine weiße Zähne, zwischen die sie ein paar mit Glitzersteinchen besetzte Haarklemmen gesteckt hatte, um damit die Strähnchen zu befestigen, die ihr dauernd ins Gesicht fallen wollten. »Lucinda aus Daniel und Luce ? Das Mädchen, das aus dieser schrecklichen Schule in Alabama kommt?«
    »Georgia.« Luce nickte.
    »Egal, macht keinen großen Unterschied. Oh mein Gott, wie war Cam denn? Ich hab ihn einmal auf einem Death Metal Konzert gesehen … natürlich war ich da viel zu aufgeregt, um mich ihm vorzustellen. Aber natürlich interessierst du dich nicht für Cam, ich meine, du hast ja schließlich Daniel!« Sie lachte schrill auf. »Ich bin Dawn. Und das ist Jasmine.«
    »Hallo«, sagte Luce unsicher. Das war für sie ziemlich neu. »Ähm, ich …«
    »Nimm’s ihr nicht übel, sie hat nur gerade ungefähr elf Becher Kaffee getrunken.« Jasmine sprach dreimal langsamer als Dawn. »Sie will damit nur sagen, dass wir wahnsinnig aufgeregt sind. Wir können es noch gar nicht fassen, dass du wirklich vor uns stehst. Daniel und du, das war für uns immer die größte Liebesgeschichte überhaupt. Die größte Liebe aller Zeiten.«
    »Echt?« Luce war verlegen.
    »Machst du Witze? Natürlich!«, sagte Dawn. Obwohl Luce eher das Gefühl hatte, dass die beiden sich mit ihr so was wie einen Witz erlaubten. »Aus Liebe sterben, immer wieder und wieder! Aber wahrscheinlich willst du ihn dann nur noch mehr! Hab ich nicht recht? Aaaah, und wenn das Feuer dich dann aufzehrt …« Sie schloss die Augen, legte eine Hand auf ihren Bauch und fuhr mit ihr dann langsam hoch, bis sie sie über dem Herz zu einer Faust ballte. »Meine Mutter hat mir die Geschichte ganz oft erzählt, als ich noch ein kleines Mädchen war.«
    Luce erschrak. Sie blickte umher, ob irgendjemand auf der Terrasse das Gespräch zufällig belauscht hatte. Ihre Wangen mussten jetzt feuerrot sein wie die Flammen, die Dawn erwähnt hatte.
    Eine Glocke bimmelte auf dem Dach des Speisesaals und teilte allen mit, dass das Frühstück vorbei war. Luce war froh, dass alle um sie herum sich nun um andere Dinge zu kümmern hatten. Zum Beispiel, in den Unterricht zu kommen.
    »Was für eine Geschichte hat deine Mutter dir immer erzählt?«, fragte sie langsam. »Von Daniel und mir?«
    »Nur ein paar Höhepunkte«, sagte Dawn. Sie riss die Augen weit auf. »Fühlt sich das mit den Flammen wie bei einer Hitzewallung an? Meine Mutter hat mir das immer so erklärt …«
    Jasmine stieß Dawn mit dem Ellenbogen an. »Hast du gerade Luces leidenschaftliche Liebe zu Daniel mit den Hitzewallungen deiner Mutter verglichen?«
    »’tschuldigung.« Dawn kicherte. »Ich bin total hin und weg.

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