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Engelsnacht

Engelsnacht

Titel: Engelsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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das Ergebnis aus. Bloß nicht zu viel Spaß!«
    »Ganz genau«, sagte Penn. »Dabei kommen dann so fürchterliche Dinge zustande wie Filmvorführungen mit einem
anschließenden Vortrag oder so was wie letztes Jahr, mein Gott, wie schrecklich, erinnerst du dich noch?«
    »Meinst du das Wochenendseminar über Taxidermie?«
    »Ja. Das war doch zum Davonlaufen.« Penn schüttelte angewidert den Kopf.
    »Aber heute Abend, Schätzchen«, meinte Arriane zu Luce, »wird’s nicht so schlimm. Wir müssen nur in Duldungsstarre einen der drei Filme aus der Schul-Videothek über uns ergehen lassen, die abwechselnd gezeigt werden. Was, glaubst du, ist dieses Mal dran, Miss Pennyloafer? ›Starman‹? ›Joe gegen den Vulkan‹? Oder ›Immer Ärger mit Bernie‹?«
    »›Starman‹«, stöhnte Penn.
    Arriane warf Luce einen komisch verzweifelten Blick zu. »Sie weiß immer alles.«
    »Aber eins müsst ihr mir erklären«, sagte Luce hastig. »Wenn ihr alle diese Filme schon tausendmal gesehen habt, warum habt ihr es dann so eilig hinzukommen?« Sie hatten die Sumpfstelle vorsichtig umrundet und standen vor dem Gebäude.
    Penn zog die schwere Metalltür zur »Großen Aula« auf. Eine reichlich hochtrabende Bezeichnung, wie Luce fand, als sie sich in dem kahlen Raum mit der niedrigen, abgehängten Decke und den Stuhlreihen vor einer weißen Wand umsah.
    »Weil wir keine Lust haben, auf dem Platz direkt neben Mr Cole zu landen«, flüsterte Arriane und zeigte nach vorne. Mr Cole saß in der ersten Reihe und hatte ein dickes Buch aufgeschlagen. Rechts und links neben ihm befanden sich die einzigen noch freien Plätze.
    Während die drei Mädchen den Metalldetektor hinter der Tür passierten, erklärte Penn: »Wer neben ihm zu sitzen kommt, muss ihm dabei helfen, die wöchentlichen Berichte zur ›allgemeinen geistigen Gesundheit‹ zu verfassen.«

    »Was nicht so schlimm wäre …«, ergänzte Arriane.
    »… wenn man deswegen nicht so lange bei ihm bleiben müsste …«, fuhr Penn fort.
    »… dass man keine Zeit mehr hat, um auf die After-Party zu gehen«, flüsterte Arriane, während sie Luce zur ersten Reihe zog.
    Endlich waren sie bei den wirklich wichtigen Dingen angelangt.
    »Davon hab ich schon gehört«, kicherte Luce. »Die findet heute bei Cam statt, oder?« Wenigstens etwas, worauf man sich mal freuen konnte.
    Arriane schaute Luce einen Moment forschend an und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Dann blickte sie an ihr vorbei, fast durch sie hindurch. »Hallo, Todd«, rief sie mit einem kleinen Winken. Sie drückte Luce auf einen Sitz nieder, setzte sich auf den Stuhl daneben (immer noch einen Platz von Mr Cole entfernt) und klopfte auf den freien Platz neben ihr. »Komm hierher zu uns, Toddy!«
    Todd, der sich gerade zur Tür hereingeschoben hatte, wirkte unendlich erleichtert, dass ihm jemand Anweisungen gab, egal welche. Kaum hatte er sich auf dem Stuhl niedergelassen, da blickte Mr Cole von seinem Buch hoch, putzte sich die Brille mit seinem Taschentuch und sagte: »Aha, Todd! Schön, dass du gekommen bist. Du kannst mir bestimmt nach dem Film einen kleinen Gefallen tun. Die Venn-Diagramme können nämlich sehr nützlich sein, wenn man …«
    »Das war gemein!« Penns Kopf tauchte aus der zweiten Reihe zwischen Arriane und Luce auf.
    Arriane zuckte mit den Schultern und holte aus ihrer altmodischen Bügelhandtasche eine riesengroße Tüte Popcorn hervor. »Ich kann mich nicht um alle neuen Schüler kümmern«,
sagte sie und hielt Luce die Tüte hin. »Glück für dich!«
    Als die Lichter in dem Raum allmählich ausgingen, drehte Luce sich noch einmal um. Ihre Augen blieben an Cam hängen. Sie musste an ihren viel zu kurzen Telefontratsch mit Callie denken, die immer sagte, dass ein gemeinsamer Kinobesuch mit einem Jungen viele Dinge über ihn verriet, Dinge, die in einem Gespräch vielleicht nicht so schnell deutlich wurden. Als sie jetzt Cam anschaute, begriff Luce, was Callie meinte. Wie spannend es doch wäre, aus dem Augenwinkel zu beobachten, über welche Witze Cam lachte, und wie aufregend, wenn sie gemeinsam lachen mussten.
    Als ihre Blicke sich trafen, wollte Luce zuerst verlegen weggucken. Doch dann sah sie, wie sich auf seinem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. Und da machte es ihr plötzlich nichts mehr aus, dass er bemerkt hatte, wie sie ihn anschaute. Cam hob die Hand, um ihr zuzuwinken. Wie anders war es die wenigen Male gewesen, als Daniel ihren Blick auf sich ruhen gespürt hatte.
    Daniel. Daniel

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