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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Scrimgeours zu seiner Schwester gewusst hat, oder?«
    »Stimmt. Aber es muss auch eine Verbindung zwischen Sarah Ciban und Ihrem Deckenfresko geben, Rinaldo, sonst würden diese Puzzleteile nicht an derselben Pinnwand hängen. Ebenso existiert eine Verbindung zu diesem seltsamen Jungen auf dem Porträt und Doktor Zanolla. Seine Eminenz hat das Porträt des Jungen sogar genau hinter das Foto von Zanolla gehängt. Das irritiert mich.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Vielleicht untersuchen wir mehr als nur einen Mord und einen Mordanschlag. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier mit zwei Toten und einem fast Toten zu tun: Sarah Ciban, Alan Scrimgeour und Marc Ciban. Möglicherweise sind das nur die Fälle, von denen wir wissen.«
    Sie passierten eine kleine Lichtung, unter ihnen lag das Tal im kühlen Vormittagslicht. Noch immer schien alles außerhalb der neutralen vatikanischen Limousine nicht real zu sein.
    »So, wie Sie das sagen, klingt das geradezu bösartig«, sagte Rinaldo.
    »Ich hoffe inständig, dass ich mich irre. Aber ich fürchte, dem ist nicht so. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.« Sie blickte auf die Uhr. »Wir sind gleich da. Haben Sie Ihren Text gelernt?«
    »Ich dachte, mein Part besteht vor allem darin, den Mund zu halten? Sind Sie nicht Sarah Scrimgeours ehemalige Studienkollegin?«
    Catherine bedachte Rinaldo mit einem nachsichtigen Schmunzeln.
    »Wollen wir mal hoffen, dass Doktor Zanolla mit den Scrimgeours zu tun hatte und sich nach all den Jahren auch noch an die beiden erinnern kann.«
    Sie war froh, dass die Ermordung des Professors nicht schon durch die Medien gegeistert war. Das hätte Zanollas Gesprächsbereitschaft von vornherein im Keim ersticken können. Ganz zu schweigen davon, dass Catherines und Rinaldos Besuch ihm dann ganz gewiss nicht mehr unverdächtig erschienen wäre. Es war auch schon so schwierig genug.
    Sie ließen die letzte Straßenwindung hinter sich, das letzte zusammenhängende Stück Wald, das die Straße säumte. Das Klinikanwesen ragte wie eine mächtige Trutzburg über den Baumwipfeln auf. Fast war es, als führe man den Papstpalast von Castel Gandolfo in den Albaner Bergen an, nur dass die Klinik nicht südöstlich, sondern nördlich von Rom lag. Außerdem strahlte Castel Gandolfo Helligkeit aus. Licht. Das tat diese Klinikburg ganz und gar nicht. Völlig allein stand sie da auf dem Hügelplateau, und obwohl der Baumbestand um sie herum gelichtet worden war, fühlte es sich für Catherine an, als läge selbst am helllichten Tag eine unbestimmbare Dunkelheit über dem Klinikkomplex.
    »Sehr vertrauenerweckend«, sagte Rinaldo.
    »Höre ich da etwa einen sarkastischen Unterton heraus?«
    »Nennen Sie es ruhig meine männliche Intuition.«
    Rinaldo parkte den Wagen auf dem weitläufigen Parkplatz, für den etliche Bäume ihr Leben hatten lassen müssen. Kurz darauf stiegen sie die breite Steintreppe zum Haupteingang hoch. Als sie die Sicherheitspforte passierten, glaubten sie sich auf einen Schlag in einer völlig anderen Welt.
    Das Innere des Gebäudekomplexes mutete wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films an. Dunkler, düsterer Stein draußen, Hightech, Glas und Stahl im Inneren.
    Sie gingen auf den Empfangsbereich zu, wo zwei Sicherheitsleute Dienst taten. Catherine konnte jetzt nur noch hoffen, dass Rebekah wirklich gute Arbeit geleistet hatte. In einer Nachtschicht hatte die junge Nonne Rinaldo und ihr eine neue Identität als wohlhabende Geschäftsleute kreiert.
    Sie ließ Rinaldo als Ehemann den Vortritt.
    »Guten Tag. Mein Name ist Leonardo Sciutto. Meine Frau und ich haben um elf Uhr einen Termin bei Doktor Zanolla.«
    »Guten Tag, Signor Sciutto. Einen Augenblick, bitte.«
    Catherine und Rinaldo beobachteten, wie der Sicherheitsmann die Daten in seinem Computer überprüfte. Seine Augen glitten die Besucherliste hinab.
    »Ah ja, die Signori Sciutto. Warten Sie bitten einen Moment, ich werde jemanden rufen, der Sie in den Wartebereich führt. Nehmen Sie doch ruhig so lange Platz.« Er deutete auf eine bequeme Sitzgarnitur am Fenster.
    »Danke.«
    Bei der Sitzgarnitur angekommen, flüsterte Rinaldo: »Vielleicht wäre es besser gewesen, auf die Maskerade zu verzichten, Schw…«
    »Pst!«
    Catherine schnappte sich eines der Hefte, vorwiegend Frauenzeitschriften, die auf dem Tisch lagen, warf dem Sicherheitsmann ein bezauberndes Lächeln zu und fing an, darin zu blättern.
    »Wäre ich hier als Nonne aufgekreuzt«, flüsterte sie,

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