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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Weitere.«
    »Das klingt gut«, sagte Rinaldo und setzte an Catherine gewandt hinzu: »Fühlst du dich wieder fit, Liebes?«
    »Ich bin bestimmt nicht den weiten Weg hierhergereist, um mich von einer leichten Übelkeit aufhalten zu lassen.«
    Zanolla lächelte anerkennend und geleitete sie zur Tür.

62.
    »Sobald Schwester Catherine aus der Klinik zurückgekehrt ist, behalten Sie sie wieder diskret im Auge, Viktor. Bitte vergessen Sie dabei eines nicht: Sie sind ihr unsichtbarer Beschützer, nicht mehr.«
    »Ja, Herr Kommandant.« Viktor zögerte einen Moment. »Rechnen Sie mit einem Anschlag auf Schwester Catherine?«
    »Sie gehört zu Kardinal Cibans Mitarbeiterstab. Nach allem, was geschehen ist, wäre es durchaus denkbar. Seien Sie also auf der Hut. Aber lassen Sie sich nicht erwischen.«
    »Was ist mit Monsignore Rinaldo?«, hakte Viktor nach. »Was, wenn sich die Wege von Schwester Catherine und dem Pater trennen?«
    »In dem Fall wird sich Bariello um ihn kümmern. Ich verlasse mich auf Sie beide. Sie sind ein gutes Team.«
    Viktor nickte, klärte noch ein paar letzte Details und machte sich auf den Weg, um seinen Teamkollegen über die neue Situation zu informieren.
    Coelho warf einen Blick auf die Uhr, die seinem Schreibtisch gegenüber hing. Sein Schädel brummte vor Kopfschmerz, doch er ignorierte es. Wenn er sich nicht täuschte, mussten Schwester Catherine und Pater Rinaldo die Klinik inzwischen erreicht haben und saßen längst bei ihrem Gesprächstermin. Er war äußerst gespannt, ob Catherines Plan aufgehen würde und mit welchen Neuigkeiten die beiden zurückkehren würden. Dieser Zanolla …
    Irgendetwas irritierte Coelho an dem Foto.
    Er öffnete die mittlere Schreibtischschublade des rechten Unterschranks und holte die Akte mit den London-Unterlagen heraus. Mit Schwung schlug er sie auf und blätterte noch einmal alles durch.
    Nein, kein Irrtum, die Akte enthielt kein Foto von Doktor Zanolla.
    Also bemühte Coelho noch einmal das Internet. Doch auch hier blieb die Suche nach einer Aufnahme des Arztes ergebnislos, dabei war er immerhin die Nummer zwei der Brenda-Thornton-Klinik gewesen. Es war wie mit der Mondlandung. Alle Welt erinnerte sich an Neil Armstrong, den ersten Menschen auf dem Mond, doch niemand kannte den Namen des zweiten Astronauten.
    Coelho klickte die Klinik-Homepage an, aber darauf war lediglich jenes Foto abgebildet, das Coelho bereits in Cibans Geheimkammer an der Pinnwand gesehen hatte und das Schwester Catherine sich sogleich unter den Nagel gerissen hatte. Zanolla schien auf Webauftritte keinen besonderen Wert zu legen, und auch die Medien schienen ihn trotz seiner fortschrittlichen Fertilisationstechnik völlig zu ignorieren.
    Coelho berührte seine Stirn, massierte die Schläfen. Diese verdammten Kopfschmerzen. Er musste dringend etwas dagegen tun. Seit dem Anschlag hatte er so gut wie nicht mehr geschlafen, und jetzt präsentierte sein Körper ihm die Quittung dafür.
    Er öffnete die oberste Schublade des Schreibtischs, kramte darin herum, bis er die Schachtel mit dem Aspirin gefunden hatte, und spülte gleich zwei Tabletten mit einem großen Glas Wasser herunter.
    Während er darauf wartete, dass das Schmerzmittel seine Wirkung entfaltete, fixierte er Zanollas Foto auf der Klinik-Website erneut.
    Er druckte das Bild stark vergrößert aus, aber die Auflösung war zu schlecht, um mehr darauf zu erkennen als ein verpixeltes Gesicht.
    Was stimmte daran bloß nicht?

63.
    Als Catherine das Klinikgelände endlich hinter sich lassen konnte, war es, als falle ihr eine Tonnenlast von den Schultern. Einem Mann wie Zanolla war sie noch nie in ihrem ganzen Leben begegnet. Selbst der Serientäter, den sie in ihrer Kindheit entlarvt hatte, hatte in seiner Schlechtigkeit noch etwas Menschliches offenbart. Zanolla hingegen hatte die Aura eines Reptils. Selbst seinem Bösen fehlte jeglicher Aspekt, der einen Menschen menschlich macht. Nein, Zanolla war kein Mensch, Zanolla war … Catherine suchte nach dem passenden Wort, und obwohl sie den Begriff ganz und gar nicht mochte, fiel ihr nichts Besseres ein als Dämon.
    Während der gesamten Besichtigung hatte sie gespürt, wie Zanolla sie stets beiläufig beobachtet hatte, und zwar eine ungeheure Stunde lang. Nachdem die Besichtigung und das Informationsgespräch beendet waren, war ihr der Abschied wie eine Flucht erschienen. Nach außen hin hatte sie natürlich die souveräne, etwas oberflächliche Amerikanerin gespielt, die nichts

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