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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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David. Wenn er dich findet, sind wir alle verloren. Du weißt, dass die Isolationskammern nicht nur deinem, sondern auch unserem Schutz dienen. Du hast viel riskiert. Für nichts.«
    »Ich weiß. Ich habe einen Fehler gemacht. Es wird nicht wieder vorkommen. Versprochen.«
    »Du könntest tot sein … für immer. Ist dir das klar?«
    »Ich denke schon.«
    »Ich habe da so meine Zweifel.« Der Doktor musterte David. Dann erhob er sich und steckte das Foto von Ciban wieder ein. »Ruh dich jetzt aus, damit du zu Kräften kommst. Es warten große Aufgaben auf uns.«
    Als Doktor Zanolla die Tür erreicht hatte, drehte er sich noch einmal um. »Ach ja, welche Rolle hat eigentlich Mister Ambrose bei deinem Experiment gespielt?«
    »Mister Ambrose?«
    David hätte das Herz in die Hose rutschen müssen, aber zu seiner eigenen Verblüffung blieb er ganz ruhig.
    »Er hat dir doch die Zeitung gegeben, oder etwa nicht?«
    David machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Ich glaube, er hatte Mitleid mit mir.«
    »Leider wird dieses Mitleid Mister Ambrose seine Stelle kosten«, erklärte Zanolla, als würde er einen Trumpf ausspielen.
    »Sie wollen ihn … entlassen? Aber er ist unschuldig!«
    »Das hättest du dir früher überlegen müssen. Wie du weißt, darf es keine Ausnahmen geben.«
    David wollte noch etwas hinzufügen, doch der Doktor kam ihm auf seine schleimige Art zuvor. »Bei dir werde ich eventuell trotzdem eine Ausnahme machen. Wir werden sehen.«
    Mit diesen Worten drehte Zanolla sich um und verließ den Raum.
    Das Knistern in Davids Innerem nahm zu.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Der Doktor sagte die Wahrheit und log zugleich. Wie konnte das sein?
    Und da war noch etwas. Doktor Zanolla wusste weit mehr über Kardinal Ciban, als David für möglich gehalten hätte. Nur warum hatte er vor dem Kardinal so große Angst?
    David schloss die Lider und versuchte sich zu entspannen, bevor das Knistern überhandnahm.
    Vor seinem geistigen Auge tauchte eine Idee für ein Gemälde auf, ein Gemälde, das Zanolla als Hauptdarsteller überhaupt nicht gefallen würde. David hatte auch schon einen Titel dafür.
    Er sah den Titel in einer Schrift vor sich, die er eigentlich gar nicht kennen sollte.

INFERNO

60.
    »Das heißt, ich habe keine Wahl«, sagte Ambrose.
    Er wusste, dass sein Leben, so wie er es bisher gelebt hatte, keinen Pfifferling mehr wert war. Zanollas Sicherheitsleute hatten seine Wohnung in Rom dem Erdboden gleichgemacht und waren dabei auch auf das ausgeklügelte Versteck hinter den Toilettenarmaturen gestoßen. Damit war er endgültig enttarnt.
    Nun wusste der Doktor, dass die International Security Agency Ambrose in das Institut eingeschleust hatte. Mit Sicherheit war Zanolla klar, dass solche Maßnahmen nur dann eingeleitet wurden, wenn bereits erhebliche Verdachtsmomente gegen eine Person oder eine Organisation vorlagen.
    Seltsamerweise schien es ihn aber nicht zu interessieren, wer die ISA auf seine Spur gebracht hatte. Vielleicht hatte Zanolla erkannt, dass Ambrose als kleiner Agent darüber gar nicht informiert worden war. Oder aber die Wahrheitsdroge, die sie ihm vor einigen Stunden injiziert hatten, hatte ihre Wirkung getan und die Frage längst geklärt. Die Fäden hielten jedenfalls andere in der Hierarchie der ISA in der Hand. Zanolla gedachte vermutlich nun, auf diese Verbindung so unauffällig wie möglich Einfluss zu nehmen.
    »Sie werden nicht das Geringste spüren«, erklärte der Doktor mit einem breiten Grinsen. »Nach dem Eingriff werden Sie sogar ein wesentlich ruhigeres Leben führen …«
    Klar, dachte Ambrose. Wie nach einer Kastration.
    »Ihre Persönlichkeit wird vollständig erhalten bleiben. Wir filtern lediglich ein paar unliebsame Erinnerungen aus Ihrem Bewusstsein heraus. Kurz und gut«, der unausstehliche Widerling setzte ein breites Grinsen auf, »Sie haben die Wahl zwischen der Röhre oder der Röhre.«
    Sehr witzig, dachte Ambrose. Ein richtiger Komiker. Wahrscheinlich passte der kleine Dicke in keine der beiden Röhren hinein.
    Genau genommen hatte Ambrose die Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen dem Krematorium und diesem verfluchten weißen Irgendwas-Tomografen, in dem vor einigen Tagen der Körper der kleinen Aaren verschwunden war. So sah es aus. Doch wer garantierte Ambrose, dass Zanolla ihn in der weißen Röhre nicht einfach wie in einer Mikrowelle bei lebendigem Leib garte?
    Als er schwieg, fuhr der Doktor mehr oder weniger wohlwollend fort:
    »Sie verstehen sicher, dass

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