Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
Vom Netzwerk:
anderes im Sinn hatte, als endlich ein Kind zur Welt zu bringen, und dafür jede Summe zu zahlen bereit war. Aber hinter dieser Fassade hatte sie sich wie eine Maus in der Falle gefühlt.
    Rinaldo hatte sich tapfer geschlagen. Instinktiv hatte er sich immer dann zurückgehalten, wenn er allzu leicht einen Schnitzer hätte verursachen können. Nicht zuletzt deshalb hatte Zanolla sich nicht sonderlich für ihn interessiert.
    Catherine spürte, wie es in Rinaldo arbeitete, wie er versuchte, sich aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen in Verbindung mit der Begegnung einen Reim zu machen. Als sie schon fast den halben Weg nach Rom zurückgelegt hatten, versuchte Catherine erneut, Coelho per Handy zu erreichen. Jedoch vergebens.
    »Was haben Sie eigentlich gesehen, als Sie Zanolla die Hand gereicht haben?«, fragte Rinaldo schließlich.
    Catherine holte tief Luft. Auch wenn der Monsignore bisweilen ziemlich unsicher und naiv wirkte, war er doch alles andere als einfältig. Ganz sicher wusste er von ihrem Dilemma mit dem Lux Domini und dass man nur ein Teil des Lux wurde, wenn man über gewisse Fähigkeiten verfügte. Ihr Blick glitt über die vorüberziehenden Bäume hinweg, durch deren Zweige die Mittagssonne schien. Das schrille Licht-und-Schatten-Spiel erinnerte sie an zerfetzte Gedanken, die einfach kein Ganzes ergeben wollten.
    »Kommen Sie schon, Schwester«, sagte er sanft. »Was hat Sie in Zanollas Büro förmlich vom Hocker gehauen?«
    »Dunkelheit«, antwortete sie. »Tiefste Dunkelheit und das Fehlen jeglichen Mitgefühls. Ich hätte nie gedacht, dass es Menschen gibt, die in Wahrheit nichts weiter sind als Kreaturen.«
    Rinaldo verlangsamte das Tempo und sah sie eindringlich an. »Zanolla … eine Kreatur?«
    Catherine nickte. »Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, was für eine. Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass es keine von den harmlosen ist.«
    Es folgte eine minutenlange Stille, während das römische Umland wie eine Bühnenkulisse an ihnen vorüberzog.
    »Das würde erklären, weshalb das Foto von Zanolla an der Pinnwand Seiner Eminenz hing«, sagte Rinaldo. »Wissen Sie, was Kardinal Ciban mir über die Triaden gesagt hat?« Er beantwortete die Frage sogleich, indem er aus dem Gedächtnis zitierte: »›Selbst wenn nur ein Prozent der Andeutungen über die Triaden der Wahrheit entsprechen sollten, haben wir allen Grund zur Sorge. Mit diesen Mächten ist nicht zu spaßen.‹«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Catherine die Bedeutung der Worte erfasste. »Sie denken, Zanolla könnte ein Mitglied des Triadenordens sein?«
    Rinaldo zuckte die Achseln. »Für mich klang es jedenfalls so, als seien die Triaden die dunkelste Macht, die die Schöpfung jemals hervorgebracht hat. Eines ist klar: Das Foto hing nicht zufällig an der Pinnwand. Ganz zu schweigen von Zanollas Reaktion auf die Skizze. Für einen Moment dachte ich, sein Weltbild gerät gleich komplett aus den Fugen. Was, wenn die Klinik der schreckliche Ort aus dem Vers ist?«
    Sie wechselten einen kurzen Blick.
    »Ich habe übrigens noch etwas gesehen«, gab Catherine zu.
    Rinaldo war ganz Ohr.
    »Ich habe diesen Jungen durch Zanollas Bewusstsein wahrgenommen. Er saß in einem abgedunkelten Raum und betrachtete einige Fotos.«
    »Sie haben den … Jungen gesehen?«
    »Ja. Ich bin mir ganz sicher, dass er noch lebt.«
    »Aber die Skizze …« Rinaldo stutzte. »War die Kopie nicht um die vierzig Jahre alt?«
    »Das stimmt. Dennoch weiß ich, dass der Junge lebt. Und ich konnte noch etwas erkennen. Eines der Fotos zeigte Kardinal Ciban.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Oh doch. Glauben Sie mir.«
    »Aber warum sollte ein Junge in einem abgedunkelten Raum sitzen und ein Foto Seiner Eminenz betrachten?«
    »Ich schätze, das ist die Eine-Million-Euro-Frage. Aber wenn Zanolla den Jungen kennt …«
    Rinaldos Augen wurden groß. »Dann befindet er sich vielleicht in der Klinik!«
    Catherine wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als ihr Handy klingelte. Das klassische Läuten war praktisch nicht zu überhören. Ungeduldig blickte sie auf das Display.
    »Schwester Giada.« Sie nahm das Gespräch an und hörte eine Weile aufmerksam zu, während sie spürte, wie Rinaldos innere Unruhe wuchs. Nachdem das Gespräch beendet war, erklärte sie: »Rebekah hat herausgefunden, wer sich hinter dem Tarnnamen Lazarus verbirgt.«
    Sie zückte ein kleines Notizbuch, schlug es auf und schrieb eilig etwas hinein. Rinaldo warf ihr

Weitere Kostenlose Bücher