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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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zwei Sekunden gedauert, doch Zanolla stand von jenem Moment an im Fokus von Ciban.
    Catherine stand wie betäubt vor der Pinnwand und starrte auf das Foto von Doktor Zanolla. Nun war es sicher! Der Doktor kannte nicht nur den Jungen, er hatte auch Sarah Ciban gekannt. Sie schob das Memoboard wie selbstverständlich beiseite, denn sie wusste dank der fremden Reminiszenzen, dass sich dahinter ein kleiner Aktenschrank verbarg. Mit einem Griff hatte sie den Ordner über Zanolla in der Hand.
    Vor vier Wochen hatte Ciban die Akte angelegt, was vermuten ließ, dass die unerwartete Begegnung etwa so lange zurücklag. Seither hatte Ciban den Mediziner im Visier und etliche Daten über ihn angesammelt. Allerdings gaben die Unterlagen nicht so viel her wie erhofft, da Ciban nichts von Scrimgeours Ehe mit Sarah gewusst hatte. Wie es aussah, hatte sich Zanolla seit dieser Begegnung kaum mehr aus der Klinik gewagt, und falls doch, dann nur in Begleitung von Bodyguards.
    Catherine ließ die Akte sinken und starrte wieder auf die Pinnwand. Immerhin war nun klar, dass Zanolla gelogen hatte. Außerdem hielt er den Jungen irgendwo versteckt. Sarahs Kind. Und der Junge besaß ausgerechnet Cibans väterliche DNA. Weswegen der Professor den Kardinal in der Kirche hatte umbringen wollen. Nur wie war Zanolla an Cibans DNA gelangt? Und wie hing das alles nun wirklich mit dem Anschlag in der Santa Maria dell’ Orazione e Morte zusammen? Welche Rolle spielte der Arzt dabei?
    Catherine musste zurück in ihr Appartement. Sie brauchte noch einmal Scrimgeours Brief. Hastig stellte sie die Akte in den Schrank zurück, verschloss den Sicherheitsraum und Cibans Wohnung und machte sich auf den Weg.
    Keine fünf Minuten später breitete sie den Brief auf ihrem Schreibtisch aus und las, bis sie die gesuchte Stelle fand. Wie Scrimgeour schrieb, war er bei seinen Nachforschungen auf einen ehemaligen Kollegen von Scelpa gestoßen und hatte mit diesem telefoniert. Catherine ging jede Wette ein, dass dieser Kollege Dr. Zanolla war! Zanolla hatte Scrimgeour den Privatermittler und damit vermutlich seinen eigenen Auftragskiller empfohlen!
    Plötzlich fiel Catherine auf, dass Scrimgeours Kontaktaufnahme mit Zanolla gar nicht so lange vor Cibans Begegnung mit Zanolla stattgefunden hatte. Wenn dem so war, musste Zanolla sich erheblich unter Druck gesetzt gefühlt haben. Auf der einen Seite war da Sarahs Ehemann, der anfing, Fragen zu stellen, auf der anderen Ciban, der Zanollas Leben und Umfeld auszuspionieren begann. Hatte der Mediziner seine beiden Verfolger womöglich gegeneinander ausgespielt?
    Catherine musste unbedingt mit Coelho reden. Sie griff gerade nach ihrem Handy, um Cibans kleine, treue Truppe zusammenzutrommeln und diesem Zanolla endgültig das Handwerk zu legen, als das Festnetztelefon klingelte.
    Sie starrte Richtung Flur auf den altmodischen Apparat, als hätte sie noch nie ein Telefon gehört oder gesehen. Wer konnte das sein? Rinaldo, der sie von Lazarus hatte abholen wollen? Unsinn. Der Pater würde ihre Handynummer wählen. Giada? Cibans Hauswirtschafterin platzte ganz sicher schon vor Neugierde. Aber so, wie Catherine sie inzwischen kannte, würde sie eher vor der Tür stehen und dort klingeln. Coelho? Coelho war garantiert noch am Tatort, würde aber ganz sicher noch heute mit ihr reden wollen. Demnach musste es Coelho sein!
    Sie legte den Brief ab, ging zum Telefon und hob den schwarzen Hörer mit dem Kabel ab. Normalerweise nannte sie allein aus Höflichkeit ihren Namen. Diesmal verzichtete sie jedoch instinktiv darauf.
    »Ja?«
    »Signora Sciutto?«
    Ihr Herz machte einen schmerzhaften Sprung. Sie erkannte die hohe, etwas heiser klingende Männerstimme sofort, auch wenn sie sie noch nie am Telefon gehört hatte.
    »Oder soll ich lieber Schwester Catherine Bell sagen?«
    »Das liegt ganz bei Ihnen«, antwortete Catherine in einem Anfall von Tollkühnheit. Was hatte sie schon zu verlieren. »Was wollen Sie?«
    »Ihr Schweigen«, kam Zanolla gleich zur Sache. »Und den Brief!«
    Der Brief! Natürlich, das war es. Zanolla hatte den Killer zu Lazarus geschickt, weil der Brief die Ermittler zu seiner Klinik und somit zu ihm führen konnte. Das bedeutete, Zanolla wusste um den Inhalt und war über Scrimgeours Rachefeldzug im Bilde. Auch war ihm sicher klar, dass Catherine den Brief inzwischen gelesen hatte!
    »Unter einer Bedingung.« Es gelang ihr, das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    »Und die wäre?«
    Catherine pokerte hoch. »Sie

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