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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Glaubenskongregation so interessant?«
    Ciban fixierte ihn mit seinen Röntgenaugen, und obwohl Rinaldo den Blick nun schon seit einigen Jahren kannte, machte er ihn noch immer nervös. Er frage sich, ob es seinen Kollegen Pater Ben Hawlett und Schwester Catherine Bell ebenso erging. Immerhin hatten die beiden im letzten Jahr sehr intensiv mit Ciban zusammengearbeitet. Pater Ben schien dabei bisweilen einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen zu sein.
    »Professor Scrimgeour zählt zu den wenigen Angelologen, die auf den Triadenmythos aufmerksam geworden sind und mehr darin sehen als eine bloße Spinnerei. Nun behauptet er, dem Orden der Triaden auf der Spur zu sein. Angeblich hat er jene Schrift entdeckt, auf der das Buch Henoch basiert.«
    »Die Triadenbibel?«, entfuhr es Rinaldo ungläubig.
    Der Triadenorden gehörte angeblich zu jenen Organisationen, die die Inquisition der Kirche im Geheimen überlebt hatten. Für Rinaldo war der Orden bisher nichts weiter als ein Gespenst gewesen, von dem es hieß, dass nicht einmal die Inquisition trotz zahlreicher Versuche auch nur ein einziges Triadenmitglied zu fassen bekommen hätte. Sie seien ein geheimer, gegensätzlicher Pol innerhalb der katholischen Kirche. Irgendwo hatte Rinaldo außerdem aufgeschnappt, dass sie im vierzehnten Jahrhundert nicht einmal davor Halt gemacht hatten, Papst Johannes XXII. wegen der Inquisition in Frankreich anzuklagen. Aber das alles hatte kein historisches Fundament. Kein Chronist, ganz gleich aus welcher Zeit, erwähnte sie oder bestätigte auch nur die Möglichkeit ihrer einstigen Existenz. Für die meisten gehörte der Orden nicht einmal in das Reich der Fabeln, sondern schlicht nirgendwohin, weil er ein Hirngespinst war, die Ausgeburt eines anonymen Phantasten, der die Geschichte der Kirche und damit auch die der Menschheit verwirren wollte. Umso mehr erstaunte es Rinaldo, dass ausgerechnet Ciban sich seit langem mit dieser Phantasie beschäftigte, denn selbst wenn man zwei oder mehrere Mythen miteinander verknüpfte, stieß man noch lange nicht auf die Wahrheit. Erst recht nicht, wenn für einen davon nicht einmal der Hauch einer Chance auf Authentizität bestand. Und Rinaldo hatte inzwischen einige historische Schriften gelesen.
    Darüber hinaus war Rinaldo einer der wenigen Mitarbeiter des Kardinals, die von dieser speziellen Studie Kenntnis hatten. Bisher hatte Ciban nicht einmal Bischof Tardini oder Schwester Catherine Bell eingeweiht. Auch wusste Catherine Bell ganz sicher nichts von dem Schwarzen Archiv.
    Ciban griff nach dem schwarzen Ordner auf dem Schreibtisch, öffnete das Kombinationsschloss, dessen Nummer er offensichtlich auswendig kannte, und breitete den Inhalt vor Rinaldo aus. Der Ordner enthielt ein paar historische Notizen, einige Aufzeichnungen und Skizzen, kaum etwas aus der jüngsten Vergangenheit, darunter die Abbildung eines Schlaufenkreuzes sowie den knappen Verweis auf einen inquisitorischen Prozess, der sich im sechzehnten Jahrhundert in Spanien zugetragen hatte. Dafür war eigens der erste Großinquisitor Tomás de Torquemada angereist, ein Dominikanermönch und Beichtvater der Königin Isabella von Kastilien, um über den Angeklagten Gericht zu halten. Über den Prozess selbst entdeckte Rinaldo zwar keinerlei Aufzeichnungen, aber auf einem der alten, vergilbten Papiere stand, dass der Delinquent, der dem Inquisitionstribunal vorgeführt worden war, ein Anhänger des Triadenordens sei. Seine Schuld sei durch den Ring mit dem Triadensymbol bewiesen, den er angeblich getragen hatte.
    Rinaldo war sich nicht sicher, was er von alldem halten sollte. Cibans Interesse an dem Orden war für ihn eher eine romantisch-nostalgische Marotte gewesen als eine laufende Untersuchung der vatikanischen Sicherheit. Als fahnde Ciban nach einem Missing Link in der Evolutionsgeschichte der katholischen Kirche. Nun musste Rinaldo feststellen, dass auch Tomás de Torquemada mehr hinter dem Phantom des Ordens vermutet hatte. Aber wie es aussah, war auch der Inquisitor dem Geheimnis des Ordens keinen Schritt näher gekommen. Oder er hatte seine Erkenntnisse mit ins Grab genommen.
    »Erinnern Sie sich noch an den schwarzen Ordner, den ich Ihnen zu Beginn Ihrer Karriere in den Schwarzen Archiven ausgehändigt habe?«
    »Sie meinen die Sache mit Äthiopien?« Den ersten Ordner hatte Rinaldo vor etwa zwei Jahren in Cibans Büro erhalten, den anderen, weitaus düsteren und interessanteren kurz darauf während eines Besuchs im Archiv.
    Ciban

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