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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Hals. »Seine Eminenz hat sich für einen Zweig der Forschungsarbeit des Professors interessiert.«
    »Und der wäre?«
    »Die Angelologie.« Er würde Coelho gewiss nichts von den Triaden erzählen.
    »Engelskunde?« Der Kommandant musterte Rinaldo, als frage er sich, ob sein Gegenüber ihn auf den Arm nehmen wollte. »Wissen Sie, was mich am meisten erstaunt, Pater?«
    »Nein.«
    »Dass sich so gut wie keinerlei private Korrespondenz auf den Computern Seiner Eminenz findet. Jedenfalls soweit Bischof Tardini mir bisher Einblick gewährte. Also auch kein E-Mail-Verkehr oder dergleichen mit Professor Scrimgeour.«
    »Kardinal Ciban bevorzugt das gute alte Telefon. Aber soweit ich weiß, standen er und der Professor auch nicht in persönlichem Kontakt.«
    Rinaldo zwang sich, nicht nervös auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Nur zu gut erinnerte er sich an Cibans Worte während der Exkursion durch die Verliese der Engelsburg: »Ich muss Sie warnen, Rinaldo, selbst wenn nur ein Prozent der Andeutungen um die Triaden der Wahrheit entsprechen sollten, haben wir allen Grund zur Sorge. Mit solchen Mächten ist nicht zu spaßen.« Jetzt lag Ciban schwer verletzt in der Gemelli-Klinik, und dieser Alan Scrimgeour war tot. Auch wenn es reichlich paranoid klang, wer sagte Rinaldo, dass Coelho am Ende kein Triaden-Mitglied war?
    Dass der alte Tardini wie ein Löwe über Cibans Computer wachte, war nur allzu leicht nachzuvollziehen. Zu viel brisantes Material mochte sich auf dem Rechner des Chefs der Glaubenskongregation befinden. Doch was war mit dem iPhone, das Ciban hin und wieder privat benutzte? Wieso hatte Coelho lediglich das Diensthandy am Tatort gefunden? Hatte die Vigilanza auf der Suche nach Spuren die Wohnung des Kardinals etwa noch nicht durchsucht?
    »Haben Sie denn außer der Mordwaffe schon eine Spur?«, frage Rinaldo in völliger Unschuld.
    »Offen gestanden, ja«, antwortete Coelho, ohne näher darauf einzugehen. »Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir im Moment allerdings die Frage, was einen Cambridge-Professor dazu veranlasst, sich bewaffnet mitten in der Nacht mit einem Kardinal in einer Kirche zu treffen und …«
    »Wie bereits gesagt, das einzige Bindeglied zwischen den beiden, das ich kenne, ist die Angelologie.«
    »Und auf diesen zu schießen?«
    »Scrimgeour hat auf Seine Eminenz geschossen?«
    »So sieht es zumindest aus.«
    »Wer hat dann den Prof…« Rinaldo riss die Augen auf, als er begriff: »Das ist unmöglich.«
    »Wirklich, Pater?«
    »Bestenfalls in Notwehr. Ich würde meine Hand für Seine Eminenz ins Feuer legen. Verdammt noch mal, Sie kennen ihn doch auch!«
    Coelho sah Rinaldo an, als könne er das verbrannte Fleisch riechen. Dann sagte er ruhig: »Die Angelologie erscheint mir ein recht schwaches Mordmotiv, Pater. Doch sollte Ihnen noch etwas ein- oder auffallen, und sei es in Ihren Augen auch noch so unbedeutend, geben Sie mir bitte umgehend Bescheid.«
    Nachdem Coelho das Büro verlassen hatte, holte Rinaldo tief Luft und widerstand der Versuchung, Cibans Brief sofort unter dem Ordner hervorzuziehen. Noch eine ganze Weile blieb er reglos sitzen und starrte auf die Tür, als könne der weltliche Chef der Vatikanpolizei jeden Augenblick zurückkehren. Rinaldo hatte aufgrund der vertrauensvollen Arbeitsbeziehung immer geglaubt, Ciban und Coelho seien befreundet, zumindest soweit Ciban überhaupt Freundschaften schloss, aber jetzt sah es aus, als stünde sein Vorgesetzter unter Mordverdacht.
    Oder lag der Fall ganz anders? Wollte der Kommandant Rinaldo lediglich verunsichern oder provozieren?
    Nun denn, das war Coelho gründlich gelungen!
    Nachdem Rinaldos Nerven sich halbwegs beruhigt hatten, zog er den Brief langsam hervor, um ihn noch einmal zu studieren. Genau genommen war es nur ein halber Brief. Ein halber gedruckter Text sowie eine halbe gedruckte Zahlenreihe. Der Brief war in der Mitte fein säuberlich wie mit einem Lineal durchtrennt worden.
    Die Zahlenreihe fing mit 41, 53, 55 an. Die restlichen Zahlen befanden sich auf der fehlenden Briefhälfte. Da es sich bei der beiliegenden Karte wahrscheinlich um eine ID -Karte handelte, mochte die Zahlenreihe ein Zutrittscode sein. Der Generalcode ließ sich vermutlich nur mit der Karte und allen Zahlen gemeinsam knacken. Rinaldo spürte, wie trotz seiner Müdigkeit erneut Adrenalin durch seine Adern schoss. Zu welcher Tür würden ihn Code und Karte führen? Und wo befand sich diese Tür?
    Wie es aussah, war der Name des Ortes auf dem

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