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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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schon etwas entdeckt?«, fragte sie hellhörig, als Google Earth etwas länger als nur ein paar Sekunden auf dem Flachbildschirm von Rebekahs Rechner erschien.
    »Vielleicht. Ich habe über Ihre Anregung nachgedacht, nachdem unsere Engelrecherche in Zusammenhang mit dem Brief nichts erbracht hat, und das Wort ›Ort‹ aus dem Vers diesmal wörtlich genommen.«
    Catherine erhob sich. Giada blickte von dem Brief auf, und Rinaldo erwachte aus seinem Halbschlaf. Alle drei reihten sich hinter Rebekahs Bürostuhl auf und starrten wie gebannt auf den Bildschirm.
    »Ich weiß natürlich nicht, was das für ein schrecklicher Ort sein soll, von dem hier die Rede ist, und wahrscheinlich ist der Text sowieso im übertragenen Sinne gemeint und zu allem Übel auch noch viel zu schlecht übersetzt, um …«
    Catherine hörte, wie Giada sich räusperte. Ein gutmütiges Warnsignal, weil die alte Dominikanerin wohl befürchtete, dass Rebekahs Vortrag ebenso ausufern würde wie jener über die vatikanischen Computersysteme und die Hackerphilosophie.
    Die Novizin verstand den Wink, rückte ihre Brille zurecht und kam mehr oder weniger zum Punkt.
    »Ich habe mir Folgendes überlegt: Wenn es um einen Ort geht, könnte die einfachste Lösung die beste sein, will heißen, die Zahlen könnten genauso gut Kartenkoordinaten sein.« Sie machte sich eine Notiz und zeigte ihnen das Ergebnis.
    41° 53’ 55’’ N
12° 28’ 23’’ O.
    »Wenn ich diese Koordinaten nun noch ein wenig umrechne«, Rebekah wechselte zu einer anderen Webseite, auf der sie die Koordinaten in die entsprechenden Felder eintippte, »und einfach mal oben links bei Google Earth in das Feld ›Fly to‹ eingebe, sollte das Programm uns automatisch den entsprechenden Kartenausschnitt anzeigen.«
    Noch während die junge Frau ihre Vorgehensweise so anschaulich erklärte, beobachtete Catherine, wie sich der virtuelle Globus von Google Earth wie aus dem Weltall betrachtet drehte und drehte, bis er über Italien stehenblieb. Dann zoomte das Programm in das Land in der Form eines Stiefels hinein, nahm Kurs auf Rom und stellte die Stadt immer größer und detaillierter dar. Der Bildausschnitt zeigte schließlich den Stadtteil Piazza Navona, der an den Campo de’ Fiori grenzte, wo Catherine wohnte. Hm, das konnte schon mal kein Zufall sein.
    »Sagen Ihnen diese Koordinaten etwas?«, fragte Rebekah blinzelnd in den Raum.
    »In Verbindung mit dem übersetzten Text, nein«, musste Catherine eingestehen. Auch Giada und Rinaldo schienen keinerlei Erleuchtung zu haben. Himmel, was versuchte Ciban ihnen mit diesem seltsamen Text und den Zahlen nur zu sagen?
    »Ich kann den Zoomfaktor weiter erhöhen«, erklärte Rebekah, »damit Sie die Piazza Navona noch ein bisschen besser in Augenschein nehmen können.«
    Alle nickten wie auf ein unsichtbares Kommando.
    Rebekah zoomte noch tiefer in den Stadtteil hinein.
    »Eine noch genauere Navigation ist über Google leider nicht möglich«, erklärte die Novizin und rückte ihre Brille einmal mehr zurecht. Sie aktivierte eine zusätzliche Programmeinstellung, woraufhin die Namen der Straßen und Sehenswürdigkeiten und einiges mehr sichtbar wurden.
    Plötzlich hielt Giada, die direkt neben Catherine stand, den Atem an. »Ich denke, das wird auch gar nicht nötig sein.«

45.
    »Ich habe Schwester Catherine verloren, Generalinspektor«, bekannte Viktor. »Dennoch bin ich mir ganz sicher, dass sie mich nicht bemerkt hat.«
    Coelho sah seinem Mitarbeiter an, dass dieser lieber im Erdboden versunken wäre, als dieses Geständnis abgeben zu müssen.
    »Wo genau haben Sie sie … verloren?«
    »Im Palast der Inquisition. Sie ist vor zweieinhalb Stunden hineingegangen und nicht wieder herausgekommen.«
    Coelho seufzte. »Vermutlich hat Bischof Tardini ihr einen Wink gegeben, nicht die üblichen Wege zu nehmen. Das ist relativ einfach, schließlich ist der gesamte Untergrund des Vatikans mehr oder weniger vernetzt.«
    »Was, wenn sie entführt worden ist?«
    Coelho schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Es muss einen Grund dafür gegeben haben, dass sie ausgerechnet heute im Palast war, und ich gehe jede Wette ein, dass Seine Exzellenz Bischof Tardini dahintersteckt.«
    »Wir könnten den Bischof fragen.«
    »Nein, auf gar keinen Fall, Viktor. Je weniger Cibans Sekretär weiß, desto besser. Tardini ist in jeder Hinsicht ein alter Fuchs und, was erschwerend hinzukommt, nicht gerade ein Freund der Vigilanza. Ich werde auch so herausfinden, wo

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