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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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vermeintlich hilflos und unschuldig vor ihnen stand, in Wahrheit mit allen Wassern – einschließlich Weihwasser – gewaschen war. Offenbar bestand Cibans Mitarbeiterstab aus weitaus kurioseren Menschen, als Catherine und Rinaldo es sich je hätten vorstellen können, und dabei hatten sie noch nicht einmal die Spitze des Eisberges gesehen.
    Catherine beugte sich vor und stellte das Wasserglas vorsichtig auf den Korkuntersetzer auf dem antiken Beistelltischchen. Sie wollte weder Giada noch Rebekah in ihrer Konzentration stören und erst recht nicht den armen Rinaldo, der nach einer fast schlaflosen Nacht vor einer Viertelstunde fast eingenickt war.
    Während Catherine beobachtete, wie Rebekahs Finger geschwind über die Tastatur huschten und sich immer flotter neue Fenster auf dem Bildschirm öffneten und schlossen, dachte sie noch einmal an das Gespräch mit Dr. Asensi zurück, den sie mehr oder weniger abrupt hatte abwürgen müssen.
    Als Catherine vor zwei Stunden, kurz nach ihrem durch die Vision hervorgerufenen Treppensturz, ihr Handy in Cibans Büro eingeschaltet hatte, hatte sie natürlich auch die SMS aus der Klinik gelesen. Sofort war ihr der Schrecken in alle Glieder gefahren. Ciban! Etwas Schlimmes musste passiert sein! Aber hätte sie es nicht über die Verbindung spüren müssen, wenn Ciban etwas zugestoßen wäre?
    Sie hatte sofort in der Klinik angerufen, doch Dr. Asensi hatte sie beruhigen können. Mit Ciban sei so weit alles in Ordnung, er habe allem Anschein nach keinerlei Schaden genommen, werde zur Sicherheit aber noch einmal genauer untersucht. Dann lauschte Catherine dem Bericht über die ungewöhnlichen Ereignisse in Cibans Krankenzimmer, und natürlich stellte Asensi am Ende die Frage aller Fragen: »Sagen Sie, Schwester, haben Sie für all das womöglich eine Erklärung?«
    Catherine konnte dem Arzt unmöglich Rede und Antwort stehen, aber eine Lüge kam für sie genauso wenig in Frage. Also antwortete sie mit einer Gegenfrage. »Sind Sie ein gläubiger Mensch, Doktor?«
    Daraufhin war erst einmal kurz Funkstille in der Leitung, dann folgte ein leicht geniertes »Nein, wieso?«
    »Weil meine Erklärung mit dem Glauben zu tun haben würde und Sie sie mir deshalb nicht abnehmen würden, Dottore .«
    »Das mag durchaus sein, Schwester, allerdings bin ich gestern Zeuge Ihres kleinen Wunders auf meiner Krankenstation geworden, und deshalb bin ich geneigt, Ihnen zuzuhören.«
    »Das Beste wird sein, Sie sprechen nach der Genesung mit Kardinal Ciban selbst. Ich bin mir sicher, Seine Eminenz wird auf all Ihre Fragen eine präzise Antwort haben. Eine Antwort, die Sie auch als Wissenschaftler zufriedenstellen wird.«
    »Wenn Sie meinen …«
    Diesen Augenblick nutzte Catherine, um das Gespräch zu beenden.
    »Keine Ursache, Doktor. Wenn noch etwas sein sollte, melden Sie sich. Sie haben ja meine Nummer.« Mit gemischten Gefühlen legte sie auf. Zumindest hatte sie ein wenig Zeit und damit Ruhe gewonnen, und wie sie Asensi einschätzte, wollte der Mediziner ohnehin mit Ciban über die phantastischen Geschichten sprechen, die sich unmittelbar vor seinen Augen ereignet hatten. Ciban würde ihm gewiss die richtigen Antworten geben.
    »Und? Alles in Ordnung in der Klinik?«, hatte Rinaldo gefragt, der mit den beiden Briefhälften in Cibans Büro auf sie gewartet hatte.
    »Ja, Gott sei Dank. Nun sollten wir aber auf dem schnellsten Weg zu Schwester Giada fahren.«
    »Gerne. Nur, was hat Schwester Giada mit dem Hinterausgang gemeint?«
    »Dass wir den Vatikan auf keinen Fall durch den Haupteingang des Palastes der Inquisition oder durch das St.-Anna-Tor verlassen dürfen.«
    »Welchen Umweg schlagen Sie vor, Schwester?«
    Catherine hatte kurz überlegt. »Wir nehmen ein Taxi am Eingang zu den Vatikanischen Museen. Damit dürften wir aus dem Schneider sein.«
    Dann waren sie losgeeilt, sofern Eile auf dem Gelände des Vatikans gestattet war. Sie waren quer durch den Petersdom und den Apostolischen Palast gelaufen, um schließlich wie zwei Schatten in die geheimen Seitengänge der Vatikanischen Museen einzutauchen und wie geplant vor dem Museum ein Taxi anzuheuern.
    Nun saßen sie hier, in Schwester Giadas Büro, das so gar nicht zu einer einfachen Haushaltsnonne passen wollte, und warteten gespannt darauf, dass die Novizin Rebekah alles aus ihrer Entschlüsselungssoftware herausholte, was die Programme und der geteilte Brief hergaben. Catherine wurde langsam kribbelig, als liefe ihnen die Zeit davon.
    »Na,

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