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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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Schwein.«
    »Ja, weiß ich. Ich habe mir am Lenkrad den Kopf angestoßen.«
    »Haben Sie auch einen Namen?«
    »Ja, natürlich. Ich heiße Dillard. Joe Dillard.«
    »Dillard? Zufällig mit Hobie und Rena Dillard in Sulphur Springs verwandt?«
    »Nein, glaube ich nicht. Bitte, könnte ich kurz telefonieren?«
    »Meinetwegen«, sagte sie nach einigen Sekunden Bedenkzeit. »Wie ein Gauner sehen Sie nicht gerade aus.«
    Sie machte die Tür auf, und ich stolperte ins Haus. Wahrscheinlich die Krawatte.
    16. Juni
    23:00 Uhr
    Vom Haus der alten Frau aus rief ich Caroline an, und sie holte mich zusammen mit Lilly ab. Lilly fing an zu weinen, als sie mich sah. Dann fuhren wir los. Nachdem Lilly sich wieder halbwegs beruhigt hatte, erzählte ich den beiden, was passiert war und wem ich diesen Anschlag auf mein Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit zu verdanken hatte.
    »Und was hast du jetzt vor?«, fragte Caroline.
    »Weiß ich noch nicht. Am besten, ich rufe zuerst mal die Polizei an.«
    Caroline gab mir ihr Handy, und ich wählte die 9-1-1. Mein eigenes Mobiltelefon ruhte im Handschuhfach meines Wagens auf dem Grund des Sees. Ich erklärte der Frau in der Zentrale, was passiert war und dass ich gerade auf dem Weg ins Krankenhaus sei. Sie sagte, sie würde dort jemanden vorbeischicken.
    Da der Mordversuch in Washington County stattgefunden hatte, war die Dienststelle des dortigen Sheriffs für den Fall zuständig. Tatsächlich erschien kurz nach unserem Eintreffen in der Notaufnahme ein Ermittler und wartete neben der Liege, während der Arzt die Wunde über meinem linken Auge nähte.
    Bevor er sich an die Arbeit machte, deckte der Arzt das Auge ab. Ich konnte den Ermittler daher nur mit dem rechten Auge sehen. Der Mann hieß Sam Wiseman. Sam war ungefähr zwei Meter zehn groß und brachte schätzungsweise hundertachtzig Kilo auf die Waage, ein blasierter Typ, der mir ganz offen zeigte, dass er mich nicht ausstehen konnte. Seine Abneigung hatte ich mir vor einigen Jahren zugezogen. Damals hatte ich ein junges Mädchen verteidigt, das zusammen mit ein paar anderen Jugendlichen eine baptistische Kirche verwüstet hatte. Die jungen Leute hatten in der Kirche sämtliche Scheiben zertrümmert und den Altarraum mit Farbe und Senf entweiht. Der Schaden belief sich auf insgesamt über fünfzigtausend Dollar. Sam führte die Ermittlungen, und die von mir vertretene fünfzehnjährige Delores McKinney hatte das Pech, dass Sam die von den Jugendlichen verwüstete Kirche jeden Sonntag mit seiner Mutter besuchte.
    Sam wollte die Jugendlichen deshalb mindestens ein Jahr hinter Gitter bringen, eine Forderung, die ich für übertrieben hielt. Immerhin war meine Mandantin eine gute Schülerin und nicht vorbestraft, und sie hatte alles zugegeben, nachdem sie wieder klar im Kopf gewesen war. Außerdem waren die Eltern sofort bereit, der Kirche den entstandenen Schaden zu ersetzen. Das Mädchen legte ein Geständnis ab, und ich ließ vor Gericht einen psychologischen Sachverständigen auftreten. Als die Jugendrichterin hörte, dass die jungen Leute sich mit Alkohol und Pillen aus den Beständen ihrer Eltern abgefüllt hatten, und als sich der Psychologe dann auch noch über Gruppenzwänge, Mutproben und ähnliches ausließ, verurteilte sie die Jugendlichen nur zu einer Bewährungsstrafe. Sam verübelte mir das bis heute.
    Während ich medizinisch versorgt wurde, erzählte ich Sam, was am Boone Lake vorgefallen war. Außerdem schilderte ich ihm, wie Testers Sohns sich bei Angels Anklageerhebung im Gerichtssaal aufgeführt hatte. Allerdings hatte ich den Fahrer des Wagens weder bei dem Angriff morgens auf dem Waldweg vor unserem Haus noch am Vorabend gesehen. Nicht mal das Autokennzeichen konnte ich ihm nennen.
    »Das reicht für einen Haftbefehl nicht aus«, sagte Sam.
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich kann feststellen, wo er wohnt, und morgen zu ihm rausfahren und mit ihm reden, falls der Sheriff einverstanden ist.«
    »Tester wird ohnehin alles abstreiten.«
    »Könnte sein, dass sein Wagen beschädigt ist. Trotzdem dürfte es schwierig werden, ihm was nachzuweisen. Wenn Sie gegen einen Hilfssheriff einen derartigen Vorwurf erheben, müssen Sie schon mehr zu bieten haben als einen bloßen Verdacht.«
    »Ist mir klar.«
    Sam machte sich noch ein paar Notizen und tat dann mürrisch kund, dass er eine Kopie seines Berichts an meine Versicherung weiterleiten würde. Sobald der Arzt mich wieder zusammengeflickt hatte, verließ ich mit Caroline und Lilly das

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