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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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Krankenhaus. Dann fuhren wir schweigend Richtung Heimat.
    »Und, was hast du jetzt vor?«, erkundigte sich Caroline zehn Minuten später abermals.
    »Weiß ich noch nicht genau. Allerdings müsst ihr – Lilly und du – höllisch aufpassen, das ist euch hoffentlich klar. Vielleicht solltet ihr sogar ein paar Wochen wegfahren.«
    »Ich lasse mich doch von einem Wahnsinnigen nicht aus meinem eigenen Haus vertreiben«, sagte Caroline.
    »Nur dass der Wahnsinnige in diesem Fall gemeingefährlich ist, Caroline. Hast du denn keine Angst?«
    »Ein bisschen schon, aber wenn der Kerl sich noch mal bei uns blicken lässt, reißt Rio ihm das Bein ab, und falls er an Rio vorbeikommt, gibt es ja bei uns zu Hause noch diesen großen starken Ranger, der auf uns aufpasst.«
    »Diesen großen starken Ranger hätte es heute Abend trotzdem fast erwischt.«
    »Hat es aber nicht. Ich bin sicher, dass mein Ranger auch mit diesem Dreckskerl fertig wird.«
    Es war schon nach Mitternacht, als wir nach Hause kamen. Ich war müde und hatte Schmerzen. Lilly war immer noch völlig aufgelöst, deshalb bot ich ihr an, dass sie bei uns im Bett schlafen konnte. Als sie eingeschlafen war, überprüfte ich sämtliche Türen und Fenster. Caroline saß im Wohnzimmer auf der Couch. Ich legte mich zu ihr und bettete meinen Kopf in ihren Schoß.
    »Du hast mir heute Abend das Leben gerettet«, sagte ich, während sie mir die Stirn streichelte. »Als ich in den See gestürzt bin, ist mein Kopf gegen das Lenkrad geprallt, und ich war einige Sekunden ohnmächtig. Aber dann habe ich eine Stimme gehört, die immer wieder gesagt hat, dass ich aufwachen soll. Deine Stimme. Du hast mich noch gerade rechtzeitig geweckt, sonst wäre ich ertrunken.«
    Sie beugte sich zu mir herab und küsste mich zärtlich.
    »Ich bin immer da, wenn du mich brauchst, Liebling«, sagte sie. »Immer.«
    Von ihrem Kuss beseelt, schloss ich die Augen und entschwebte in Morpheus’ Arme.
    17. Juni
    14:30 Uhr
    Am nächsten Tag taten mir die Knochen so weh, dass ich kaum von der Couch hochkam. Ich blieb deshalb den Tag über zu Hause, schaute aus dem Fenster, machte mir trübsinnige Gedanken und überlegte hin und her. Kurz vor Mittag telefonierte ich mit Jack, erzählte ihm aber nichts von dem jungen Tester. Mein Sohn spielte seit einiger Zeit in der Küsten-Liga für die Baseballmannschaft von Martinsville, und es ging ihm blendend. Er war in der Form seines Lebens und hatte schon mit mehreren Scouts der großen Vereine gesprochen. Ich versprach ihm, ihn bald zu besuchen und mir eines seiner Spiele anzuschauen.
    Um halb drei nachmittags rief Sam Wiseman an. Er berichtete, dass er in der Dienststelle des Sheriffs von Cocke County angerufen und man ihm dort gesagt hatte, dass Tester eine Woche Urlaub genommen hatte.
    »Ich habe auch bei ihm zu Hause angerufen, aber er hat sich nicht gemeldet«, sagte Sam.
    »Und – wollen Sie ihm immer noch den Besuch abstatten, von dem Sie gesprochen haben?«
    »Mein Vorgesetzter hält das für reine Zeitverschwendung. Sie haben ja weder den Fahrer noch das Kennzeichen erkannt.«
    »Und wenn nun die Stoßstange an seinem Pick-up hin-über ist? Davon haben Sie doch im Krankenhaus selbst gesprochen. Oder wenn man an seiner Stoßstange Farbspuren nachweisen kann, die farblich zu meinem Wagen passen?«
    »Sie wissen doch selbst, wie das hier ist. Wir sind insgesamt fünf Fahnder, die in drei Schichten arbeiten. Zurzeit sind wir gerade mit einer Einbruchsserie beschäftigt. Die Sache hat für den Chef absolute Priorität. Deshalb hat er es abgelehnt, dass ich nach Cocke County fahre und dort Ermittlungen anstelle, die ohnehin zu nichts führen.«
    »Das ist doch völliger Schwachsinn, Sam. Und meine Familie – was ist mit meiner Frau und meiner Tochter?«
    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Können Sie nicht wenigstens jemanden schicken, der meine Frau und meine Tochter bewacht? Zumindest in den nächsten Tagen?«
    »Wir haben hier ja nicht mal genug Beamte, um sämtliche Streifen zu fahren. Außerdem haben Sie sich hier nicht gerade …«
    Er verstummte mitten im Satz, doch der Tonfall seiner Stimme beunruhigte mich.
    »Was habe ich mich nicht gerade, Sam?«
    »Sie haben sich hier bei uns in den letzten Jahren nicht gerade beliebt gemacht, verstehen Sie. Deshalb legen die meisten hier keinen gesteigerten Wert darauf, Ihnen zu helfen.«
    »Soll das etwa heißen, dass die Dienststelle des hiesigen Sheriffs nicht bereit ist, mir zu helfen, bloß weil ich

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