Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
holte tief Luft. Es spielt keine Rolle, sagte er sich nachdrücklich. Ronyons Gefühle, das Vertrauen und die Loyalität dieses großen Kindes – im Plan aller Dinge war das alles vernachlässigbar. Alles, worauf es letztlich ankam, war, dass Forsythe seine Pflichten gegenüber dem Volk von Lorelei und dem Rest des Empyreanums erfüllte. Und wenn es erforderlich war, Ronyon oder sonst jemanden in Erfüllung dieser Pflichten anzulügen, dann war das ein wohlfeiler Preis.
    Aber dieses Gefühl wollte einfach nicht weichen.
    Ronyon stand schon am Schreibtisch. Er hatte die Schublade geöffnet und fummelte am Zahlenschloss herum. Wollen Sie, dass ich ihn wieder trage?, signalisierte er die Frage mit einer Hand.
    Forsythe wartete, bis der Safe offen war und Ronyon ihn ansah, bevor er antwortete. Ich glaube, das wäre das Beste, signalisierte er. Das ist immer noch der beste Weg, um sicherzustellen, dass ein Dieb, der ihn zu stehlen versucht, nicht den echten Engel erwischt.
    In Ordnung, signalisierte Ronyon fröhlich und hob vorsichtig den Engel-Anhänger aus der Box. Für einen Moment hielt er ihn in der hohlen Hand und erfreute sich sichtlich am Spiel des Lichts, das vom Kristall reflektiert wurde. Dann steckte er ihn mit der gleichen Vorsicht, mit der er alles von Forsythe handhabte, in die Seitentasche seines Mantels. In Ordnung, signalisierte er. Wollen wir jetzt gehen?
    So beflissen wie eh und je, sagte Forsythe sich mit dem Anflug eines schlechten Gewissens. Er fragte sich nicht einmal, weshalb sein Boss von ihm verlangte, dass er dieses merkwürdige Verhalten weiterhin an den Tag legte.
    Ja, Ronyon, signalisierte Forsythe und erhob sich. Es war alles vernachlässigbar, rief er sich noch einmal in Erinnerung.
    Ronyon klappte den Safedeckel zu und schloss die Schublade wieder. Alles in Butter, Mr. Forsythe, signalisierte er freudig. Was soll ich jetzt tun?
    Forsythe warf einen Blick auf die Uhr. So gut gelaunt um sieben Uhr abends – und das, nachdem er fast fünf Stunden lang an Konferenzen und Besprechungen teilgenommen hatte, deren Inhalte er wahrscheinlich nicht einmal verstanden hätte, wenn er sie zu hören vermocht hätte. Der Mann war einfach unglaublich. Du kannst eigentlich schon heimgehen, sagte er dem anderen. Ich habe hier nur noch ein paar Dinge zu erledigen, und dann gehe ich auch.
    Ronyons Gesicht verdüsterte sich ein wenig, und er ließ den Blick durch den Raum schweifen. Das tat er oft, wenn er angestrengt überlegte. Soll ich in der Küche anrufen, damit sie Ihnen etwas zu essen bringen?
    Obwohl Forsythe hundemüde war, musste er dennoch lächeln. So dienstbeflissen … Nein, vielen Dank, signalisierte er. Da kam ihm ein Gedanke. Aber ich wüsste es zu schätzen, wenn du mir noch etwas Tee vom Samowar bringst, bevor du gehst.
    Ronyons Gesichtsausdruck hellte sich wieder auf. Sicher, Mr. Forsythe, signalisierte er und verschwand wie ein geölter Blitz aus dem Büro.
    Forsythe schüttelte erstaunt den Kopf und wandte sich wieder dem Computerzugangs-Display zu. Als ob er einen zweibeinigen dressierten Hund hätte, sagte er sich, als er seine private Engeldaten-Datei aufrief. Ein dressierter Hund, der Kaffee bringen und Plätzchen backen konnte …
    Der Gedankengang wurde jäh unterbrochen. Auf dem Bildschirm, eingerahmt von roten Sternen, erschien die Zusammenfassung eines neu veröffentlichen Papiers:
    … gemäß einer umfassenden theoretischen und statistischen Analyse der Angelmass-Emission hat die Rate der Engelproduktion sich in den letzten fünf Jahren erhöht. Ein signifikanter Anteil dieser Erhöhung kann jedoch nicht durch die allgemeine Änderung der Hawking-Strahlung erklärt werden, die durch die allmähliche Verdampfung der Masse des Schwarzen Lochs selbst verursacht wird …
    Forsythe blätterte zum Ende der Zusammenfassung. Als Autor zeichnete Jereko Kosta verantwortlich. Gastwissenschaftler am Angelmass-Forschungsinstitut auf Seraph.
    Diskret erschienen eine Tasse dampfenden Tees und eine kleine Kanne neben seinem Ellbogen. Vielen Dank, signalisierte er und sah zu Ronyon auf. Geh jetzt nach Hause. Wir sehen uns morgen wieder.
    Ronyon senkte den Kopf in einer angedeuteten Verbeugung. In Ordnung, Mr. Forsythe. Auf Wiedersehen.
    Er ging. Kosta nahm einen Schluck Tee, drehte sich zum Display um und scrollte zurück zum Anfang von Kostas Artikel. Er hatte die Taste zweimal aus der Kanne aufgefüllt und noch einmal aus dem Samowar draußen, bevor er schließlich fertig war.
    Er lehnte

Weitere Kostenlose Bücher