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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Ob er es aber schafft, es zu montieren, bevor wir Angelmass erreichen, ist eine ganz andere Frage.«
    Chandris schürzte die Lippen. »In diesem Fall könnte man doch Kosta zum Dienst verpflichten.«
    »Wäre er dazu überhaupt fähig?«
    Sie zuckte die Achseln. »Er kann zumindest mit einem Schraubenschlüssel umgehen.«
    Die Sprechanlage piepte. »Ornina?«, ertönte Hanans Stimme. »Kannst du für mich den Strom für den Schaltkreis AA-57-C abschalten? Ich muss noch einmal in den Kupplungs-Bereich und würde nur ungern eine gewischt kriegen.«
    »Ja«, sagte Ornina und gab einen Befehl ein. »In Ordnung, der Strom ist abgeschaltet.«
    »Brauchst du vielleicht Hilfe, Hanan?«, fragte Chandris. »Ich könnte doch runterkommen und …«
    »Nein, ich komme schon zurecht«, versicherte er ihr. »Es ist reparabel; ich brauche nur etwas mehr Zeit, als ich dachte. Apropos Zeit – wieso sind wir noch nicht beim Katapult?«
    »Es dauert noch ein paar Minuten«, teilte Ornina ihm mit. »Es gibt ein Problem mit einem der Versorgungsschiffe, die nach Central wollen, und deshalb staut es sich etwas.«
    »Typisch«, sagte Hanan schniefend. »Na gut, halte mich auf dem Laufenden.«
    »Und du lässt es mich wissen, wenn du Hilfe brauchst«, fügte Chandris hinzu.
    »Die brauche ich zwar nicht, aber trotzdem danke.« Die Sprechanlage schaltete sich mit einem Klicken ab. Chandris wandte sich Ornina zu …
    Und hielt inne. Auf ihrem Gesicht … »Alles klar bei dir?«, fragte Chandris.
    Ornina drehte sich zu ihr um und versuchte dabei die Sorgenfalten zu glätten. »Ja, mir geht es gut«, sagte sie.
    Chandris hatte das Gefühl, als ob sich ihr der Magen umstülpte. »Es stimmt etwas nicht mit Hanan, nicht wahr?«, fragte sie. »Verschlechtert sich sein Zustand?«
    Ornina schüttelte matt den Kopf. »Sein Zustand verschlechtert sich zwangsläufig«, sagte sie. »Es handelt sich um eine degenerative Erkrankung. Degenerative Erkrankungen werden definitionsgemäß immer schlimmer.«
    »Dann sollte er auch nicht allein da unten sein«, sagte Chandris und griff nach dem Gurtschloss.
    »Nein, geh nicht«, sagte Ornina und schüttelte den Kopf. »Du kannst ihm nicht helfen. Nicht mehr. Du gehörst für ihn jetzt praktisch schon zur Familie.«
    Chandris starrte sie an. »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich verstehe es auch nicht«, sagte Ornina leise. Sie hatte wieder diese Sorgenfalten im Gesicht. Als ob es, nachdem sie schon so viel preisgegeben hatte, nun auch keinen Sinn mehr hatte, sie zu kaschieren. »Er ist in dieser Hinsicht etwas eigen, Chandris. Es macht ihm eigentlich nichts aus, Hilfe von Fremden und Bekannten anzunehmen, aber es fällt ihm umso schwerer, sie von Familienangehörigen und guten Freuden anzunehmen. Vielleicht ist es Stolz oder eine Art von Verdrängung; ich weiß auch nicht.«
    Chandris erinnerte sich, wie sie das erste Mal an Bord der Gazelle gekommen war, und sie verglich jetzt Hanans Erscheinungsbild und Ausdrucksweise mit dem Eindruck, den er während ihrer jüngsten Einweisung in die Schiffswartung gemacht hatte. Sie dachte an das kurze Gespräch von vor einer halben Stunde, als Hanan Kosta sofort die Erlaubnis erteilt hatte, den Luftreiniger zu reparieren. »Dann ist das also der Grund, weshalb ihr euren Extra-Engel nicht verkauft, nicht wahr?«, sagte sie langsam. »So bekommt ihr immer Nachschub an Fremden wie mir, von denen er Hilfe annehmen kann.«
    Chandris nötigte Ornina, ihr in die Augen zu sehen. »Nur, dass ich inzwischen keine Fremde mehr bin.«
    »Nein, das bist du nicht«, pflichtete Ornina ihr bei. »Du bist viel wertvoller für uns als jeder Fremde.«
    »Richtig – nur dass ich keine Hilfe mehr für euch bin«, erwiderte Chandris und verspürte eine Aufwallung von Frustration und Zorn. »Ungemein wertvoll.«
    »Du kennst das Schiff genauso gut wie uns beide«, sagte Ornina, wobei ihr Blick nun auch Entschiedenheit, gepaart mit Frustration und Zorn, ausdrückte. »Du bist uns eine Hilfe – eine sehr große Hilfe –, und so, wie Hanans Zustand sich entwickelt, werden wir dich weiterhin brauchen, wenn die Gazelle auch in Zukunft noch fliegen soll.«
    »Na toll«, erwiderte Chandris unwirsch. »Ich sorge also dafür, dass die Gazelle fliegt, und raube Hanan damit auch noch den letzten Rest von Stolz.«
    Ornina zeigte mit dem Finger auf sie. »Eines will ich mal klarstellen, junge Dame. Du bist nicht verantwortlich für Hanans Macken und Unzulänglichkeiten und seinen falschen Stolz. Ja, es schmerzt

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