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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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seinem Gesichtsausdruck nieder. »In Ordnung«, sagte er zähneknirschend.
    Kosta schob einen Fuß als Stützkeil unter die Kante des Sitzes und fasste Hanan am Arm; er spürte die Muskeln unter der Hand zittern, als er ihm den Arm um die Schulter legte. »Ich brauche ein paar Minuten bei einem halben g oder weniger«, sagte er zu Ornina, zog Hanan schwungvoll aus dem Sitz und kämpfte dabei gegen die Massenträgheit des dicken Mannes an. »Schaffen Sie das?«
    »Ja – vorausgesetzt, die entsprechenden Systeme funktionieren überhaupt noch«, sagte sie grimmig und quetschte sich in Hanans Sitz. »Kennst du dich denn mit der Sanitätsausrüstung eines Jägerschiffs aus?«
    »Ich schon«, mischte Hanan sich ein, bevor Kosta ihr noch zu antworten vermochte. »Ich bin doch mit ihm unten.«
    »Dann verschwindet auch dorthin«, sagte sie schroff und warf ihrem Bruder noch einen letzten Blick zu, bevor sie sich wieder ihrer Konsole zuwandte.
    Hanan sah Kosta mit einem leicht wässrigen Blick an und bedachte ihn mit der Ahnung eines Lächelns. »Also bring mich ins Krankenhaus.«
    Es erforderte eine gewisse Anstrengung – selbst bei einem halben g –, Hanan auf den Tisch der Krankenstation zu wuchten. Aber Kosta schaffte es und programmierte unter Hanans Anleitung die medizinische Ausrüstung.
    Er hatte die Prozedur gerade beendet, und Hanan schlief schon ein, als der Gammastrahlen-Ausbruch plötzlich wieder auf ein mehr oder weniger normales Niveau abflaute.
    Kosta wollte die Sprechanlage betätigen, aber sie war tot. Er zog in Erwägung, zur Steuerkabine zurückzugehen und sich über die Lage zu informieren; doch obwohl Hanan fürs Erste versorgt schien, hielt er es dann doch für keine so gute Idee, ihn allein zu lassen.
    Also saß er da, beobachtete die glühenden grünen Lampen der medizinischen Ausrüstung und lauschte Hanans gleichmäßigem Atem.
    Und versuchte, nachzudenken.
    Chandris saß auf Hanans Sitz, als Kosta wieder in die Steuerkabine kam. »Wie sieht’s aus?«, fragte er sie.
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn mit einem ausdruckslosen und starren Blick an. »Wir fliegen zurück«, sagte sie und widmete sich wieder ihrer Arbeit. »Wie geht es Hanan?«
    »Er ist halbwegs in Ordnung«, sagte Kosta zu ihr, bewegte sich durch die Kabine und ließ sich auf den Sitz neben ihr fallen. »Ornina meint, er sei außer Gefahr.«
    »Dann hat sie es dir wahrscheinlich schon gesagt.«
    »Dass die Skyarcher es nicht geschafft hat?« Er nickte. »Ja.«
    Chandris schüttelte langsam und ungläubig den Kopf. »Der Strahlensturm hat sie getötet. Er hat die gesamte Elektronik und Optik ihres Schiffes verschmort und sie einfach so getötet.«
    Kosta nickte wieder und warf einen Blick auf das Display. Auf die Sterne und die – kaum noch sichtbaren – Lichtmuster, die die Raumstation Angelmass Central markierten. »Halten wir noch einmal bei Central, oder fliegen wir gleich nach Seraph?«
    »Wahrscheinlich Letzteres«, antwortete Chandris. »Es gibt keinen Grund, dort einen Zwischenstopp einzulegen, wenn das wegen Hanan oder der Gazelle nicht zwingend erforderlich ist. Central ist nur als Durchgangsstation gedacht.«
    »Ja.« Kosta sah sie an. »Dieser Strahlungsschwall. Nach dem, was Hanan und Ornina gesagt haben, schien das auch nicht das erste Mal für sie gewesen zu sein. Hast du denn schon mal einen erlebt?«
    Chandris musterte ihn. »Da draußen sind gerade zwei Menschen gestorben«, sagte sie mit einer Stimme, die noch kälter war als ihre Augen. »Wäre es da zu viel verlangt, dass du deine wissenschaftliche Neugier für eine Weile zügelst?«
    »Es tut mir leid«, sagte Kosta leise. »Hast du sie denn gut gekannt?«
    »Eigentlich kaum«, sagte sie, drehte sich um und starrte wieder auf ihre Konsole. »Ich hatte nur einmal mit dem Eigner gesprochen, als ich auf der Suche nach einem Job war. Bevor ich Hanan und Ornina traf.« Sie zuckte leicht die Achseln. »Er war nicht sehr nett zu mir. Sarkastisch und ziemlich gemein.« Sie schnaubte – ein Geräusch, das vielleicht eine Art von Lachen sein sollte. »Ist schon komisch. Als ich zum ersten Mal hierherkam, hätte es mich überhaupt nicht gekratzt, ob so ein Typ über den Jordan geht oder nicht. Und sieh mich jetzt an.« Sie schüttelte den Kopf.
    Kosta nickte und suchte nach Worten. »Wenigstens hast du es versucht. Das kannst du dir immerhin zugutehalten.«
    Sie sah ihn wieder an – diesmal leicht verächtlich. »Das hier ist kein Hochschulabschlussexamen,

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