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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Symmetrie, obwohl die Gazelle sich auf einem gewundenen Pfad durch die Region bewegt hat.«
    »Weshalb Ihr Computer offensichtlich eine Kegelform dargestellt hat«, sagte Qhahenlo mit einem Kopfnicken. »Diese exaktere Analyse hat nämlich den Umstand berücksichtigt, dass Ihre Datenerfassung in Raum und Zeit sehr beschränkt war. Mit dieser Analyse war es außerdem möglich, das Phänomen eher mit der aktuellen Theorie über schwarze Löcher in Einklang zu bringen.«
    Kosta sah sie scharf an. »Wie meinen Sie das, eher in Einklang bringen? Sollte man die Daten denn nicht neutral beurteilen und sehen, was sich daraus ergibt?«
    »Das haben wir auch getan«, erklärte sie. »Aber Sie müssen wissen, dass sie nicht allzu viel hergegeben haben – weder mit Blick auf die Art Ihres Experiments noch hinsichtlich des Ereignisses selbst. Wenn wir sie aber unter Berücksichtigung der Theorie auswerten, erhalten wir eine plausiblere Erklärung.«
    Kosta schürzte die Lippen. Das war, wie er zugeben musste, ein Standardverfahren. Eigentlich nicht viel mehr als eine aufgepeppte Kurvendiskussion. Und unter normalen Umständen hätte er daran auch nichts auszusetzen gehabt.
    Doch in diesem Fall hatte er aus irgendeinem Grund Bedenken. Nur dass er nicht wusste, warum. »Und was hat dieser Abgleich mit der Theorie Ihnen nun gesagt?«, fragte er und musste sich zwingen, ihre Antwort unvoreingenommen zur Kenntnis zu nehmen.
    Qhahenlo zuckte die Achseln. »In etwa das, was ich erwartet hatte«, sagte sie und rief per Tastendruck ein paar Zahlen auf. »Bei dem, was wir hier sehen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen selbstfokussierenden Strahlungseffekt, der wahrscheinlich durch eine plötzliche Zufuhr von Gravitationsenergie verursacht wurde.«
    Kosta beugte sich über den Schreibtisch und studierte die Zahlen. Es schien plausibel: Eine signifikante Masse, die auf Angelmass zufiel, würde während des Falls potenzielle Gravitationsenergie freisetzen und dabei einen Teil der Strahlung, die aus dem schwarzen Loch entwich, über die Schwelle der Selbstfokussierung heben.
    Und trotzdem … »Woher stammt diese auslösende Masse vermutlich?«, fragte er. »Angelmass ist doch nicht groß genug, um so viel Gravitationsenergie zu liefern.«
    »Stimmt«, pflichtete Qhahenlo ihm bei. »Und weil der selbst fokussierende Effekt auch nicht allzu lange anhält, ist das schon etwas kompliziert. Wir vermuten, dass der Auslöser die betroffenen Jägerschiffe selbst waren – sie haben vielleicht etwas abgeworfen, oder vielleicht ist auch etwas aus dem Antrieb entwichen. Wir beschäftigen uns gerade damit.«
    »Hm.« Kosta rieb sich die Unterlippe. »Ich weiß nicht. Der Sturm hat verdammt lange gedauert.«
    »Ja, die Theorie wird dadurch zweifellos strapaziert.« Qhahenlo nickte. »Aber ich glaube, dass wir dieses Ereignis trotzdem mit ihr vereinbaren können. Die Schwierigkeit ist nur die, den Auslösemechanismus zu identifizieren und zu verhindern, dass er wieder aktiv wird.«
    »Sind dafür überhaupt genügend Daten vorhanden?«, fragte Gyasi.
    »Ich weiß nicht«, sagte Qhahenlo. »Es wäre natürlich ideal, wenn wir die exakten Konfigurationen und Betriebs-Parameter von jedem Schiff hätten, das schon einmal in eine solche Lage geraten ist. Ich weiß aber nicht, ob wir an diese Daten herankommen, zumal für die Fälle, die schon mehr als einen oder zwei Monate zurückliegen. Wir werden wohl auch die Wrackteile der Hova’s Skyarcher untersuchen, sobald EmDef sie geborgen hat. Daraus müssten wir weitere Erkenntnisse gewinnen.«
    »Und was geschieht bis dahin?«, wollte Kosta wissen.
    Sie beide sahen ihn an. »Ich weiß nicht genau, was Sie meinen«, sagte Qhahenlo.
    Das ist jetzt der Lackmustest, sagte Kosta sich und straffte sich innerlich. »Ich meine, dass ich das gern veröffentlichen würde«, sagte er ihr. »Zumindest in Form eines vorläufigen Berichts. Ich glaube, die Besatzungen der Jägerschiffe sollten wissen, was da draußen vor sich geht.«
    Qhahenlos Lippen zuckten in einem leichten Lächeln. »Meinen Sie nicht, dass die Gabriel Corporation Ihnen das übelnehmen wird, wenn Sie hier die Pferde scheumachen?«
    »Wieso sollten sie?«, ergriff Gyasi das Wort, bevor Kosta zu antworten vermochte. »Sie haben immerhin ein Problem entdeckt, das allen anderen entgangen ist. Man wird Ihnen für diesen Hinweis wohl eher dankbar sein.«
    »Ja, natürlich«, sagte Kosta schnaubend. »Konzerne wissen es immer zu schätzen, wenn man

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