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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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dass wir keinen Sprung ins kalte Wasser gewagt haben. Wir konnten schon auf fast zwei Jahrzehnte Erfahrung mit dem Hohen Senat und anderen Instanzen zurückgreifen, von den vorangegangenen mehrjährigen Laborstudien einmal abgesehen. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, was die Engel sind – wir wissen ziemlich gut, was sie tun.«
    »Und was, wenn ihr es doch nicht wisst?«, fragte Kosta, wandte den Blick von dem schlafenden Baby auf dem Bildschirm ab und sah zu ihm auf. »Angenommen, sie sind doch nicht nur Quanten des Guten. Angenommen, es hat noch eine andere Bewandtnis mit ihnen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Dass sie zum Beispiel eine eigene Motivation haben«, sagte Kosta. »Dass sie möglicherweise sogar eine eigene Intelligenz besitzen.«
    Gyasi blinzelte, und dann hellte sein Gesichtsausdruck sich wieder auf. »Ach so«, sagte er mit einem wissenden Nicken. »Richtig – Sie waren ja an Bord eines Jägerschiffs, nicht wahr? Lassen Sie mich raten: Man hat Ihnen diese alte Geschichte von einem fremdartigen Flaschengeist aufgetischt.«
    Nun war Kosta an der Reihe, die Stirn zu runzeln. »Was meinen Sie mit ›aufgetischt‹? Soll das heißen, das sei ein Scherz gewesen?«
    »O nein, das ist kein Scherz«, stellte Gyasi klar. »Es ist nur eine Theorie, die in verschiedenen Variationen seit Jahren auf den Jägerschiffen die Runde macht. Nicht, dass irgendjemand noch etwas darauf geben würde.«
    Außer vielleicht den Pax, rief Kosta sich in Erinnerung. »Und wieso nicht?«, fragte er. » Weiß man denn, was mit einem Schiff geschehen würde, das man durch ein schwarzes Loch wie Angelmass zu katapultieren versuchte?«
    »Nein, aber darum geht es auch gar nicht«, sagte Gyasi. »Das Problem ist, dass diese Theorie für die Praxis einen Rückschritt bedeuten würde. Falls es sich bei den Engeln um eine oder mehrere fragmentierte Seelen handelt, wieso sind sie dann durchgängig gut? Wieso sind auch nicht ein paar Teufel unter die Engel gemischt?«
    »Sind Sie sicher, dass nicht jetzt schon ein paar darunter sind?«, entgegnete Kosta. »Ich meine, wie sollte man das denn herausfinden?«
    »Ich weiß es auch nicht«, gestand Gyasi. »Aber der Hohe Senat und das Institut scheinen es zu wissen.«
    »Aha. Natürlich.«
    Gyasi hob die Hände und drehte die Handflächen nach außen. »Jereko, an irgendeinem Punkt im Leben muss man eben die Tatsache akzeptieren, dass man hin und wieder anderen Menschen vertrauen muss.«
    »Vielleicht«, räumte Kosta widerwillig ein. »Das heißt aber nicht, dass es mir auch gefallen müsste.«
    Hinter ihnen öffnete die Tür sich wieder. »Mr. Kosta?«
    »Ich bin hier, Dr. Qhahenlo«, sagte Kosta und stand auf, wobei er in der plötzlichen Helligkeit schielte.
    »Sie passen auf Angelica auf, wie ich sehe«, bemerkte Qhahenlo und ging zu ihrem Schreibtisch. »Wie geht es ihr heute Nacht?«
    »Ich glaube, sie träumt.« Kosta schaltete den Monitor aus und ging zum Schreibtisch hinüber. »Haben Sie etwas herausgefunden?«
    Qhahenlo nickte. »Zwei Dinge. Zum einen sind die Daten, die Sie von der Gazelle beschafft haben, hieb- und stichfest: In den letzten achtzehn Monaten sind insgesamt vierzehn Fälle von ungewöhnlichen Strahlungsimpulsen registriert worden. Es war zwar keiner auch nur annähernd so stark wie dieser, aber diese Ereignisse haben definitiv stattgefunden.«
    »Von welcher Stärke sprechen wir hier?«, fragte Gyasi.
    »Von einer extremen«, erwiderte Qhahenlo grimmig. »Der Impuls, den Mr. Kosta aufgezeichnet hat, war stark genug, um eine Jägerschiff-Besatzung durch eine Sandwich-Metall-Hülle zu töten.«
    Gyasi pfiff leise und richtete den Blick auf Kosta. »Es war hoffentlich nicht Ihre Besatzung.«
    »Nein.« Gyasi schauderte bei der Erinnerung. »Aber wir waren so dicht dran, dass es uns auch hätte erwischen können.«
    »Womit ich zum zweiten Punkt komme«, fuhr Qhahenlo fort und tippte auf ein paar Tasten. »Wir analysieren noch immer Ihre Daten; doch im Moment sieht es so aus, als ob diese konische Zone geringer Strahlung ein künstliches Konstrukt sei. Sehen Sie sich einmal dieses Bild an.« Sie schwenkte das Display herum, damit er einen Blick darauf werfen konnte.
    Kosta sah stirnrunzelnd hin. Die unscharfe Mittellinie des Haupt-Strahlungsimpulses war noch immer vorhanden, aber der äußere Kegel war durch ein sonderbares, beinahe zufällig wirkendes Gebilde ersetzt worden. »Das ergibt doch keinen Sinn«, wandte er ein. »Aus den Strahlungsdaten ergibt sich eine

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