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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Kosta«, sagte sie knurrend. »Das ist das richtige Leben. Für den bloßen Versuch gibt es keine Punkte.«
    Er zuckte bei ihrem Ton zusammen. »So habe ich das auch nicht gemeint.«
    Sie seufzte, und der Ausdruck des Ärgers verschwand aus ihrem Gesicht. »Ich weiß.«
    Für ein paar Minuten saßen sie nur schweigend da. Kosta fragte sich schon, ob er lieber wieder gehen sollte, als Chandris das Wort ergriff. »Du hast mich doch nach dem Strahlungsschwall gefragt.«
    »Ja«, sagte Kosta und nickte. »Ich hatte mich gefragt …«
    »Ich erinnere mich an die Frage«, unterbrach sie ihn. »Ich habe schon Geschichten von solchen Strahlungsstürmen gehört, aber ich hatte bisher selbst noch keinen erlebt.«
    »Irgendeine Idee, wodurch er verursacht wurde?«
    Sie zuckte die Achseln. »Du bist doch der Experte. Sag du es mir.«
    »Genau das ist das Problem«, sagte er. »Ich kann es dir nicht sagen. Nach allem, was ich über schwarze Löcher weiß, hätte dieses Ereignis überhaupt nicht eintreten dürfen.«
    Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Wieso hätte es nicht eintreten dürfen?«
    »Ich will es dir zeigen. Komm her zu mir, und dann rufe ich die Daten von meinem Experiment auf.«
    »Ich kann sie auch von meinem Platz aus aufrufen.« Sie betätigte ihre Konsole, und im nächsten Moment erschien eine Seite mit Zahlen auf einem der Displays. »Alles klar, du kannst jetzt darauf zugreifen – auf diesem Teil der Konsole.«
    »Vielen Dank.« Kosta rief das Kalkulations- und Extrapolations-Programm auf und ließ es ablaufen. »Nun wollen wir uns das mal näher ansehen …«
    Die Zahlen verschwanden und wurden durch einen verschwommenen pinkfarbenen Kegel ersetzt, durch dessen Achse eine genauso unscharfe dunkelblaue Linie verlief. Kosta warf einen Blick darauf, und es lief ihm kalt den Rücken hinunter. »Ich will verdammt sein«, murmelte er.
    »Was denn?«, fragte Chandris.
    Kosta wies auf die entsprechende Stelle und wurde sich vage bewusst, dass der Finger leicht zu zittern schien. »Die blaue Linie in der Mitte ist der Strahlungsschwall«, erläuterte er. »Und innerhalb des pinkfarbenen Kegels ist gar keine Strahlung aufgetreten.«
    Chandris sah ihn an. » Keine Strahlung?«
    »Keine. Zumindest nicht auf den Frequenzen, auf die meine Sensoren eingestellt sind.«
    Sie sah wieder auf das Display. »Aber …«
    »Genau. Ich nehme nicht an, dass ihr Aufzeichnungen über diese anderen Strahlungsstürme habt, oder?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Chandris grimmig und streckte die Hand nach ihrer Konsole aus. »Finden wir es heraus.«

22
    Das Baby schlief. Seine Augen waren im sanften Nachtlicht des Raums geschlossen; ein zartes Geflecht aus Adern durchzog die Augenlider. Hin und wieder bewegte es sich, bewegte die kleinen Händchen oder ballte sie zu Fäusten, und einmal machte es auch ein paar Saugbewegungen mit dem Mund.
    Kosta saß im fast verdunkelten Raum, nippte an einer Tasse mit kaltem Tee und wachte über den Schlaf des Babys.
    Er hatte vielleicht zwanzig Minuten lang so dagesessen, als die Tür sich hinter ihm öffnete. »Dr. Qha…? Ach – hallo, Jereko«, sagte Gyasi leutselig. »Sollten Sie nicht bei Angelmass oder irgendwo da draußen sein?«
    »Der Flug wurde vorzeitig abgebrochen«, erklärte Kosta ihm. »Falls Sie Dr. Qhahenlo suchen, die ist unten in der Halle im Labor.«
    »Es eilt nicht. Wer ist das denn, das Baby Angelica?«
    Kosta spürte, dass seine Lippen sich kräuselten. »Ach, das ist ihr Name? Hätte ich mir denken können.«
    Für einen Moment herrschte Stille. »Alles klar mit Ihnen?«, fragte Gyasi mit einem geradezu akustischen Stirnrunzeln.
    »Eigentlich nicht.« Kosta deutete mit der Tasse auf den Bildschirm, wobei ein paar Tropfen über den Rand auf seine Finger spritzten. »Ich verstehe das nicht, Yaezon. Was seid ihr nur für Leute, dass ihr so mir nichts dir nichts einem Baby einen Engel um den Hals hängt?«
    »Es ist ohne Zweifel ein gewisses Wagnis«, pflichtete Gyasi ihm bei, ging durch den Raum und stellte sich neben Kostas Stuhl. »Aber ›so mir nichts, dir nichts‹ haben wir es nun auch wieder nicht getan. Auch nicht überstürzt – die Auseinandersetzungen und die Diskussionen dauerten fast ein Jahr, und es war auch fast das gesamte Institut daran beteiligt. Direktorin Podolak und die anderen haben dann entschieden, dass wir das tun müssten.«
    »Zum Nutzen der Wissenschaft.«
    Gyasi zuckte die Achseln. »So könnte man es wohl ausdrücken. Vergessen Sie aber nicht,

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