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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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übrig war, wenn der Hohe Senator Forsythe mit ihm fertig sein würde, wollte sie es persönlich an die Fische verfüttern, sagte sie sich grimmig.
    Zu dieser späten Stunde war die Tür natürlich schon verschlossen. Noch eine Erschwernis, die sie auf die Liste setzte. Sie hatte das Schloss in einer halben Minute geöffnet und drang ins Gebäude ein. Die Tür, die vom Empfangsbereich zum Haupttrakt des Gebäudes führte, war ebenfalls verschlossen. Dieses Schloss knackte sie sogar noch schneller.
    Sie hatte eigentlich erwartet, den Ort dunkel und verlassen vorzufinden. Zu ihrer Überraschung waren alle Lichter an, und eine beachtliche Anzahl von Leuten tummelte sich noch immer in den Fluren und Büros. Alle schienen sie in Hektik zu sein oder sich nervös und mit gedämpfter Stimme zu unterhalten – wobei manche sogar beides gleichzeitig taten.
    Das war eine höchst unangenehme Situation: als ob sie mit einem Schneidbrenner und einem Dietrich in eine Bank eingebrochen wäre, nur um dann festzustellen, dass in den Räumen der Bank eine Personalversammlung der Polizei stattfand. Doch dann gewannen die alten Reflexe schnell wieder die Oberhand, und sie setzte diese arrogante und wichtigtuerische Miene auf, die ihr schon Zugang zu vielen Orten verschafft hatte, zu denen sie eigentlich keinen Zutritt hatte – vorbei an Leuten, die es eigentlich hätten besser wissen müssen. Im Vorübergehen warf sie einen Blick auf die Orientierungshilfe, und dann war sie schon auf dem Weg zum vierten Stock, wo sich Forsythes provisorischer Bürokomplex befand.
    Im tiefsten Innern hoffte sie noch immer, dass Kosta wieder rechtzeitig zur Besinnung gekommen war und seine Identität geheimgehalten hatte. Doch an je mehr Leuten sie vorbeikam, und je mehr Gesprächsfetzen sie aufschnappte, desto klarer wurde ihr, dass diese Leute nicht hier waren, weil sie noch die Bezahlung für ein paar Überstunden mitnehmen wollten. Sie waren wütend, besorgt und verängstigt.
    Und es fiel immer wieder das Wort Pax .
    Was bedeutete, dass Chandris zu spät dran war. Kosta hatte tatsächlich gestanden; und es war damit zu rechnen, dass man ihn schon in irgendein Hochsicherheitsgefängnis verlegt hatte. Wie die zwei Stunden, die sie zuvor schon mit der Suche verbracht hatte, schien auch dieser kleine Abstecher sich nun als reine Zeitverschwendung zu erweisen.
    Aber wo sie nun schon einmal da war, konnte sie genauso gut auch noch etwas bleiben. Vielleicht gelang es ihr wenigstens, einem mitteilsamen Angestellten ein paar Informationen zu entlocken. Sie erreichte Forsythes Bürotrakt und ging zur Glaswand, die ihn vom Korridor abtrennte.
    Während sie hierher unterwegs war, hatte sie erwartet, dass dies der Ursprung der ganzen Aktivitäten sei – schließlich war die Enttarnung eines Spions der Pax ein öffentlichkeitswirksamer Coup, der nicht einmal einem Hohen Senator jeden Tag gelang. Wenn Forsythe auch nur ein halbwegs guter Politiker war, dann müsste er dieses Vorkommnis nach allen Regeln der Kunst zu seinen Gunsten ausschlachten.
    Doch auch in diesem Fall lag sie mit ihren Erwartungen seltsamerweise daneben. Der Bürokomplex war nur trübe beleuchtet und so gut wie leer.
    Für einen Moment blieb sie vor der Glaswand stehen und schaute hindurch. Der Trakt war ein wenig wie Amberson Toomes’ Bürokomplex eingerichtet: ein großer Vorzimmer-Bereich mit ein paar Türen an der Rückseite, die vermutlich in private Büros führten. Doch im Gegensatz zu Toomes’ Vorzimmer, das das Reich dieser einen Empfangsdame gewesen war, war der Raum, den sie nun betrachtete, mit einem Dutzend Schreibtischen und Computerarbeitsplätzen angefüllt. Also ein ganz normaler Arbeitsbereich. Ganz nebenbei fragte sie sich, wie viel von dem Platz Forsythe zugewiesen war, und wie viel von anderen lokalen Regierungsbehörden mit Beschlag belegt wurde. An jeder Tür im Hintergrund war ein Namensschild; aber sie war zu weit weg und das Licht zu schwach, als dass sie in der Lage gewesen wäre, sie zu entziffern.
    Es waren nur drei Personen im Raum. Zwei flankierten eine der hinteren Türen, wobei ihre Körperhaltung und die Waffen in den Gürtelholstern sie als Wachtposten identifizierten. Chandris hatte diese Männer noch nie zuvor gesehen; die Abzeichen auf ihren Jacken wiesen sie als Sicherheitsbeamte der örtlichen Verwaltung aus.
    Die dritte Person jedoch war ein vertrautes Gesicht. Sie saß etwas vornüber gebeugt an einem der Schreibtische, und das Licht des

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