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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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von Gleitfeld, das Kosta schon auf dem Raumhafen von Lorelei gesehen hatte. Nach dem zu urteilen, was er durch die Fenster sah, schien hier genauso viel Verkehr zu herrschen wie auf Lorelei; jedoch schienen sich auf beiden Raumhäfen Raumschiffe und Flugzeuge dieselbe Infrastruktur zu teilen. Das war allerdings neu für Kosta; selbst auf dünn besiedelten Pax-Welten wie Scintara waren die Zonen für Flugzeuge und Raumschiffe streng voneinander getrennt. Er schloss daraus, dass die Empyreaner viel weniger Flug- und Raumschiffverkehr hatten als die Pax.
    In Anbetracht der Tatsache, dass fünf empyreale Welten sechsunddreißig der Pax gegenüberstanden, war das aber auch kaum eine revolutionäre Erkenntnis.
    Das Shuttle kam mit einem leichten Ruck vor dem Terminal zum Stehen. Ein zweiter Ruck, der im nächsten Moment erfolgte, kündigte die Ankunft der Rampe an, und Kosta rüstete sich mental für jede Maßnahme, die eventuell erforderlich wäre. Noch ein leichter Ruck, und ein flüsternder Lufthauch, und die Tür war offen. Er zog die Reisetasche unter dem Sitz hervor, schluckte einmal, um den Druck von den Ohren zu nehmen, und folgte dann dem Beispiel der anderen Passagiere, die sich erhoben und einen Verkehrsstau im Gang verursachten.
    Die Frau und ihre Begleiter waren zuerst aufgestanden, und die anderen Passagiere ließen ihnen – was auch nicht verwunderlich war – den Vortritt. Kosta nutzte die dadurch entstandene Lücke und trat direkt hinter ihnen in den Gang. Er umklammerte mit der linken Hand die Reisetasche, folgte ihnen die überdachte Rampe hinauf und versuchte, das Herzrasen zu unterdrücken.
    Sie gingen als eine Gruppe die Rampe entlang, wobei die drei ihn noch immer ignorierten. Kosta spürte ein Kribbeln im Rücken, und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um sich nicht umzudrehen und nachzusehen, ob eine Waffe auf ihn gerichtet war. Sie erreichten die letzte Kurve, umrundeten sie … Und erblickten die zwei Polizeibeamten, die dort warteten.
    Es bestand überhaupt kein Zweifel an ihrer Identität – die Empyreaner hatten einheitliche Polizeiuniformen, die zu identifizieren Kosta schon am zweiten Tag der Ausbildung gelernt hatte. Genauso wenig bestanden Zweifel daran, hinter wem sie her waren. Ihre Blicke gingen in seine Richtung, und das amüsierte Grinsen, das sich in ihren Gesichtern abzeichnete, galt eindeutig ihm.
    Nur mit der Ruhe. Nur mit der Ruhe. Kosta biss die Zähne zusammen und zwang sich, weiter auf sie zuzugehen, wobei die Hand ohne sein Zutun in die Tasche griff. Die Finger schlossen sich um den abgeplatteten Halbzylinder des Schockers, entsicherten ihn …
    »Na, Leutnant«, sagte einer der Beamten und näherte sich den drei Leuten, die vor Kosta hergingen. »Das ist also Ihr geisterhafter blinder Passagier, was? Mir kommt er aber ziemlich handfest vor.«
    Kosta hätte die Leute fast umgerannt, als das Universum plötzlich über ihm einzustürzen drohte. Es gelang ihm, den Zusammenstoß im letzten Moment zu vermeiden; mit hochrotem Kopf ging er weiter, was zu gleichen Teilen der Erleichterung, einem Adrenalinschub und peinlicher Verlegenheit geschuldet war. Die ganze Sache hatte überhaupt nichts mit ihm zu tun gehabt. Sie war diejenige, der die Aufmerksamkeit der Behörden galt – nicht er. Kein Wunder, dass ihre Begleiter keine Notiz von ihm genommen zu haben schienen.
    Und wo er nun darüber nachdachte, war es durchaus möglich, dass die Frau ihn an Bord nur deshalb so seltsam angesehen hatte, weil sie sich fragte, ob er ein empyrealer Sicherheitsbeamter war, der sie beobachtete.
    So viel also zur ersten Begegnung des Meisterspions mit der Gefahr, sagte er sich und kam sich wie ein kompletter Idiot vor. Es wäre ihm nur recht geschehen, wenn er diese letzten zwei Stufen im Shuttle gestolpert wäre und sich das verdammte Bein gebrochen hätte.
    Er wurde sich plötzlich bewusst, dass er mit der rechten Hand noch immer den Schocker in der Tasche umklammerte. Vorsichtig sicherte er die Waffe wieder und zog die Hand zurück. Als er schließlich begriff, in welche Lage er sich beinahe gebracht hätte, brach ihm erneut der Schweiß aus. Wenn er den Schocker wirklich gezogen und eine Schießerei angefangen hätte …
    Entspanne dich, sagte er sich. Du bist eben noch kein Meisterspion; das wusstest du von vornherein. Lerne daraus und vergiss es dann wieder.
    Vor sich sah er eine Reihe niedriger Tische, die vor dem Ende des mit Seilen abgesperrten Bereichs angeordnet waren, den er

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