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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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über Angelmass im Besonderen und über schwarze Löcher im Allgemeinen.«
    »Und«, fügte Ornina hinzu, »du wärst nicht als blinder Passagier nach Seraph gelangt.«
    Eine unsichtbare Schlinge schien sich um Chandris’ Hals zu legen. »Wovon sprecht ihr überhaupt?«
    »Wir sprechen von Chandris Lalasha«, sagte Ornina. »Die auf Uhuru an Bord des Weltraum-Liners Xirrus gegangen und dann verschwunden ist, und die im weiteren Verlauf im Oberklasse-Abschnitt als ein weiblicher blinder Passagier identifiziert wurde, der sich auf dem Raumhafen Magasca der Festnahme durch Flucht entzogen hat.«
    »Wodurch ein ganzes Rudel von Security-Mitarbeitern wie die letzten Deppen dagestanden hat«, ergänzte Hanan mit einem Grinsen.
    Chandris fror am ganzen Körper. Sie wussten Bescheid. Und wenn sie um Hilfe gerufen hatten, bevor sie nach unten gekommen waren … »Wann habt ihr es herausgefunden?«
    »Die Nachricht wurde gestern Nachmittag gemeldet«, sagte Ornina sanft. »Sie beinhaltete auch einige Bilder.«
    Für eine Weile waren die einzigen Geräusche im Raum das gedämpfte Brüllen der Triebwerke und das Pochen von Chandris’ Herz. »Du lügst«, brachte sie schließlich hervor. »Ihr wisst es gar nicht. Das ist völlig ausgeschlossen.«
    »Wieso?«, fragte Ornina.
    »Weil ihr mich dann erst gar nicht in die Nähe eures Schiffs gelassen hättet«, sagte Chandris schroff. »Ihr hättet stattdessen die Security gerufen, und ich würde längst im Knast sitzen.«
    Ornina zuckte die Achseln. »Eben deshalb haben wir sie nicht gerufen. Weil sie dich nämlich in den Knast gesteckt hätten.«
    Chandris schnaubte. »Spar dir dieses Süßholzgeraspel. Ich habe schon oft im Gefängnis gesessen. Und es hat mir nicht einmal geschadet.«
    »Kann sein.« Orninas Blick ruhte unverwandt auf ihr. »Aber es scheint dich auch nicht besonders weit gebracht zu haben.«
    Chandris ließ den Blick zwischen ihnen schweifen, wobei ihr Überlebensinstinkt im Clinch mit einem unerklärlichen Anflug von Stolz lag. Wenn die Daviees gestern Abend wirklich schon gewusst hatten, wer sie war, dann waren sie noch viel softer, als sie zunächst angenommen hatte. Da konnte sie doch wieder das arme und hilflose Mädchen mimen, in die Opferrolle schlüpfen und an ihr Mitgefühl appellieren …
    Doch der Stolz gewann die Oberhand. »Und ihr dachtet wohl, ihr müsstet bei mir die Gutmenschen raushängen lassen?«, sagte sie knurrend. »Tut mir einen Gefallen und spart euch die Mühe. Da ist mir selbst der Barrio-Fraß noch lieber als die Mitleidsmasche.«
    Erstmals verhärtete sich Orninas Gesicht. »Ich schlage vor, von diesem Trip kommst du gleich wieder runter, mein Kind«, sagte sie barsch. »Mitleid bedeutet nämlich, etwas ohne Gegenleistung herzugeben, und das ist nun wirklich das Letzte , womit du hier rechnen kannst. Ein Jägerschiff zu fliegen und zu warten bedeutet harte Arbeit – und zwar viel Arbeit. Falls du dich entschließt, zu bleiben, wirst du dich ordentlich ins Zeug legen müssen.«
    Chandris sah sie genauso finster an – und dann begriff sie erst den Sinn der Worte. Der Worte und des Angebots dahinter. »Wovon redet ihr da?«, fragte sie unbehaglich.
    »Wir sprechen davon, dir einen Job anzubieten«, sagte Hanan. »Es sei denn, du willst weiter auf der Flucht sein.«
    Chandris starrte ihn an, und sie bekam eine Gänsehaut am Rücken. Die Sache hatte doch einen Haken – sie musste einen haben. »Wieso?«, fragte sie, um Zeit zu schinden.
    »Wieso nicht?«, erwiderte Hanan. »Du lernst schnell, du hast ein sehr gutes Gedächtnis für Details, und du bist offensichtlich bereit, dich richtig anzustrengen, wenn du etwas haben willst.«
    Chandris warf einen Blick über die Schulter; sie rechnete fast schon damit, dass jemand sich von hinten an sie anschlich. Aber da war nichts außer der kahlen Wand. »Ihr habt jemanden informiert«, sagte sie vorwurfsvoll. »Ihr habt dafür gesorgt, dass ein Polizeischiff oder so etwas längsseits geht.«
    Ornina schüttelte den Kopf. »Wir haben niemanden informiert. Es weiß niemand Bescheid außer uns.« Ihr Blick fiel kurz auf Chandris’ Hand. »Sieht so aus, als ob du nun eine Entscheidung treffen musst.«
    Chandris sah auf den Schneidbrenner. Da lauerte doch eine Falle. Irgendeine. »Was, wenn ich ablehne?«
    »Nun, das würde die Anzahl der Wahlmöglichkeiten etwas einschränken«, sagte Hanan. »Dann müsstest du dich nur noch entscheiden, ob du uns tötest und versuchst, diese Kiste selbst zu

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