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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Rahmen des Hawking-Prozesses Engel entstünden, müssten wir nämlich auch Anti-Engel sehen. Aber wir sehen keine.«
    »Überhaupt keine?«
    Gyasi zuckte wieder die Achseln. »Zumindest hat bisher niemand welche gefunden.«
    Kosta rieb sich das Kinn. »Wenn es aber nicht der Hawking-Prozess ist, um welchen Mechanismus handelt es sich dann?«
    »Die Theoretiker drüben im Westflügel suchen schon seit zwanzig Jahren eine Antwort darauf«, sagte Gyasi trocken. »Bislang haben sie aber nichts herausgefunden, was einer Plausibilitätsprüfung standhalten würde.« Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich nur, weshalb das nicht schon früher jemandem aufgefallen ist.«
    Weil ihr alle unter einem krassen Tunnelblick leidet, was Engel betrifft. »Wahrscheinlich deshalb, weil noch niemand auf die Idee gekommen ist, danach zu suchen«, erwiderte Kosta stattdessen. »Deshalb zieht ihr schließlich Leute wie mich hinzu, weil die unvoreingenommen an die Sache herangehen.«
    »Wird wohl so sein«, räumte Gyasi ein. »Sie sollten das schriftlich festhalten und so schnell wie möglich an die Netze weiterleiten.«
    Kosta spürte, wie sein Magen sich verkrampfte. Für einen Moment hätte er fast vergessen, in welcher Eigenschaft er überhaupt hier war. Und nun schlug diese Erkenntnis wie ein Schwall kalten Wassers über ihm zusammen.
    Er war ein Spion auf feindlichem Territorium. Und es war kein Merkmal der Spionagetätigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen, indem man revolutionäre akademische Schriften veröffentlichte. »Ich glaube, ich sollte die Arbeit daran vielleicht noch etwas fortsetzen«, sagte er bedächtig. »Um sicherzugehen, dass ich mich nicht in etwas verrenne.«
    »Papperlapapp!« Gyasi schnaubte. »Wovor haben Sie Angst – etwa vor einer Blamage? Die werden Sie schon nicht einstecken müssen.« Er hob eine Hand. »In Ordnung, in Ordnung, ich weiß, Sie sind neu hier. Ich will Ihnen was sagen: Wenn Sie sich dann besser fühlen – Sie haben drei Tage Zeit, um alle Zahlen vorwärts und rückwärts zu sieben. Aber dann werden entweder Sie oder ich es publik machen. Abgemacht?«
    Kosta zögerte. Aber er hatte im Grunde keine Wahl. Und wenn die Empyreaner diese Engel dadurch auch nur mit etwas mehr Skepsis betrachteten, wäre es das Risiko auf jeden Fall wert. »Abgemacht.«
    »Gut.« Gyasi wandte sich mit einer herrischen Geste an Kosta. »Dann sitzen Sie nicht hier herum, sondern machen Sie sich an die Arbeit. Die wissenschaftliche Gemeinschaft des gesamten Empyreanums wartet darauf.«
    »Ja«, murmelte Kosta. »Ich bin sicher, dass sie es kaum erwarten können.«
    »Das ist die richtige Einstellung«, sagte Gyasi. »He, entspannen Sie sich – selbst wenn Sie komplett auf dem Holzweg sind, es wird Sie schon niemand lynchen.«
    Kosta schauderte. Wenn er nur wüsste …

16
    Ornina sah mit einem leicht belustigen Gesichtsausdruck von der Platine auf. »Unterbrich mich bitte, wenn du das schon einmal gehört hast, Chandris, aber du bist wirklich phänomenal. Bist du sicher, dass du eine solche Arbeit nicht doch schon mal gemacht hast?«
    Chandris schüttelte den Kopf und spürte, dass sie wegen Orninas Lob heiße Bäckchen bekam. Es war peinlich, hier zu stehen und sich die Sprüche der Frau anzuhören. Peinlich und auch ziemlich blöde.
    Doch im tiefsten Innern musste sie sich eingestehen, dass es irgendwie auch ein gutes Gefühl war. »Jedenfalls nicht in der letzten Woche«, sagte sie. »Du musst eine gute Lehrerin sein.«
    »Quatsch«, sagte Ornina bestimmt. »Es ist zwar lieb von dir, das zu sagen, aber es ist trotzdem Quatsch.« Sie drehte den Kopf und sah durch den Raum zu Chandris’ Arbeitstisch hinüber. »Das war auch schon der Letzte, stimmt’s? Dann wollen wir mal sehen, was hier sonst noch erledigt werden muss.«
    Chandris räusperte sich. »Ich hatte mich gefragt, ob ich vielleicht ein paar Stunden freibekommen könnte. Ich würde mir gern einmal Shikari City ansehen.«
    »Ja, sicher«, sagte Ornina. »Hanan hat dir doch schon gezeigt, wie man ein Taxi ruft, oder?«
    »Ja, aber ich möchte trotzdem lieber zu Fuß gehen. Ich bin schon so lange in der Gazelle , dass ich dringend mal wieder an die frische Luft muss.«
    »Es ist ein hartes Leben«, pflichtete Ornina ihr leise bei. »Aber falls es ein Trost für dich ist: Es geht nicht immer so hektisch bei uns zu. Es ist nur so, dass bei der Gazelle eine Generalüberholung ansteht, und wir müssen den Plan bis dahin etwas übererfüllen. Unter dem Gesichtspunkt

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