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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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eingetauscht werden – und sie hatte keinen Anhaltspunkt dafür, dass sie diesbezüglich gelogen hatten –, würde sie den Engel irgendwie in eine Kreditlinie umtauschen müssen, die sie anschließend in Geld umsetzen konnte. Das war an sich nicht sehr schwierig, aber in der Vergangenheit hatte sie immer mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt. Nun würde sie es einfach darauf ankommen lassen müssen.
    Sie spürte, wie ihre Lippen sich kräuselten, und der Anflug eines Selbstvorwurfs verursachte ihr ein flaues Gefühl im Magen. Nein, sie hatte genug Zeit gehabt. Vier Wochen Zeit. Sie hatte sie nur nicht genutzt.
    Was ihr umso eindringlicher klarmachte, dass sie unbedingt von hier verschwinden musste. Wenn sie gemütlich herumsaß, anstatt nach neuen Gelegenheiten Ausschau zu halten, lief sie Gefahr, ihre Fähigkeiten zu verlieren.
    Und wenn eins mit Sicherheit feststand, dann war es die Tatsache, dass Trilling seine Fähigkeiten nicht verloren hatte.
    Sie verdrängte solche deprimierenden Gedanken wie die an Trilling und konzentrierte sich wieder auf das aktuelle Problem. Was sie wirklich brauchte, war eine Kontaktperson – irgendjemand hier auf Seraph, der ihr dabei behilflich sein konnte, den Planeten zu verlassen, nachdem sie den Engel verkauft hatte. Hoffentlich zu einem Preis, den sie sich auch leisten konnte; sie wusste, dass sie keine Zeit hätte, bei irgendjemandem ihren Charme spielen zu lassen oder ihn durch irgendwelche Tricks zu bewegen, es umsonst zu tun. Niemand außer solchen Luschen wie den Daviees tat etwas umsonst – zumindest nicht freiwillig. Aber sie würde Zeit brauchen, um einen Kontakt mit der Unterwelt von Seraph herzustellen.
    Und einen halben Straßenzug weiter – wie ein Geschenk vom Gott der Diebe – fiel die Gelegenheit ihr geradezu in den Schoß.
    Da war eine Abzockerei im Gange; die Körpersprache der zwei Beteiligten drückte das so deutlich aus, als ob sie sich ein entsprechendes Schild umgehängt hätten. Der eine, der mit schäbigen Unterklasse-Klamotten bekleidet war, hielt etwas in den hohlen Händen, während der andere – bestenfalls obere Mittelklasse – in ein Fon sprach. Sein Gesichtsausdruck war noch immer unentschlossen; aber so, wie er auf die hohlen Hände des anderen starrte, sagte Chandris sich, hatte er den Punkt der Umkehr schon überschritten. Sie würde ihm nur noch einen letzten Anstoß geben müssen, und dann hätte sie ihre Kontaktperson.
    Die Zielperson brach den Fon-Kontakt ab, als sie sich ihm näherte, und steckte das Fon sichtlich unschlüssig wieder in den Mantel. Der Penner sagte etwas, das Chandris nicht verstand, und stieß dem anderen die hohle Hand mit genau der richtigen Dosierung aus Zögern und Entschlossenheit entgegen. »Also ich weiß wirklich nicht, ob ich das tun sollte«, sagte die Zielperson und steckte zögerlich einen Finger in die hohle Hand.
    »Ich habe Ihnen doch schon mal gesagt …« Der Penner verstummte erschrocken, als Chandris sich ihnen näherte. »He, verschwinde«, sagte er knurrend und zog hastig die Hand zurück. »Das ist ein Privatgespräch.«
    Aber Chandris hatte das Glitzern von Metall schon gesehen. »Was hast du denn da – Münzen?«, fragte sie und ignorierte die Aufforderung. »Lass mich doch mal sehen.«
    »Ich sagte, du sollst verschwinden …«
    »Ach, sie kann sie ruhig sehen«, unterbrach die Zielperson ihn. »Er hat sie gleich da drüben in einem Umschlag gefunden«, fuhr er fort, als der Penner zögerlich die Hand öffnete. »Es stand eine Telefonnummer drauf. Ich habe die Nummer angerufen, und die Frau dort sagte, sie hätte sie verloren. Sie will fünfhundert Ruya Finderlohn zahlen.«
    »Das ist viel Geld«, merkte Chandris an und stocherte mit dem Finger in den Münzen herum. Bei den meisten handelte es sich um die gängige empyreale Währung, aber es waren auch ein paar Stücke darunter, die sie nicht kannte. »Habt ihr denn ihre Adresse?«
    »Ja, sicher – ist wirklich eine vornehme Wohngegend in Magasca.« Er zeigte mit dem Daumen auf den Penner. »Das Problem ist nur, dass er nicht dorthin will.«
    »Ich – in einer feinen Wohngegend?«, säuselte der Penner und sah Chandris wehleidig an. »Kommen Sie, ich passe da doch gar nicht hin. Es wird jemand die Polizei rufen, bevor ich noch an der Tür bin.«
    »Und ich sagte Ihnen doch, es wird Sie niemand des Diebstahls bezichtigen«, sagte die Zielperson, die nun leicht verärgert klang. »Sie hat mir selbst gesagt, dass sie sie verloren hat.«
    »Ich

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