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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ich an deiner Ehre gezweifelt habe, Jessamy.« Eine Pause. »Es tut mir nicht leid, dass ich Keir den Kopf abreißen wollte.«
    »Galen!« Lachen sprudelte aus ihr hervor, hell und unerwartet und so echt, dass ihr die Tränen in die Augen traten. »Oh, du bist ein Barbar.«
    Seine Wangen legten sich in Falten, und er hob die Hand, um mit ihrem Haar zu spielen und eine Strähne davon um seinen kräftigen Finger zu wickeln. Als er daran zupfte, schwirrten Schmetterlinge in ihrem Bauch, aber trotzdem beugte sie sich ein Stück vor. Sie erwartete, seinen Mund auf ihrem zu spüren, doch er neigte das Gesicht zur Seite und streifte mit seinen Lippen ihren Wangenknochen. Ein Zittern überlief sie, und sie schloss die Hand um seinen Nacken. Das Spiel der Muskeln und Sehnen unter der Hitze seiner Haut fühlte sich verführerisch vertraut an, während er den Rand ihres Gesichts mit Küssen bedeckte, bis er bei ihrem Hals angelangt war.
    »Oh.«

8
    Er rieb die Nase an der Stelle am Hals, die er soeben geküsst hatte. Ihre Haut dort war so empfindlich, dass sein warmer Atem ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Einen Sekundenbruchteil später spürte sie anstelle des Behagens und seiner körperlichen Präsenz nur noch Schrecken und einen Luftzug – Galen riss sich von ihr los und zog mit einer einzigen, wilden Bewegung sein Schwert. Während sie versuchte, ihren keuchenden Atem zu beruhigen, spähte sie an seiner kampfbereiten Gestalt vorbei, konnte jedoch nichts erkennen. Im nächsten Augenblick hörten sie Schritte auf dem Weg vor dem Haus, gefolgt von einem Klopfen.
    »Warte«, sagte Galen, als sie aufstehen wollte. »Es könnte eine Falle sein.«
    Im nächsten Moment war er verschwunden, um mit raubtierhafter Anmut dem Besucher entgegenzutreten, der ihr womöglich etwas antun wollte. Sie stand auf und suchte nach einer Waffe, um ihm zu helfen, wenn es nötig sein sollte. Gerade hatte sie sich für eine kleine Statuette entschieden, da vernahm sie zwei männliche Stimmen, die miteinander sprachen. Als sie die zweite Stimme erkannte, stellte sie die Statuette an ihren Platz zurück und trat in den Flur hinaus. »Raphael.«
    Der Erzengel mit seinen unglaublich blauen Augen und Haaren, die aussahen wie schwarze Seide, war die reine, männliche Verkörperung von Schönheit. Neben ihm wirkte Galen, als würde er nur aus harten, rauen Kanten bestehen – ein Krieger, der im Angesicht von Raphaels Stärke nichts von seiner rohen Energie einbüßte. Mit kühlen Augen sah er zu, wie der Erzengel vortrat, um ihre ausgestreckten Hände zu ergreifen.
    »Haben sich meine Leute gut um dich gekümmert, Jessamy?«
    »Immer.« Sie streckte sich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe sie besorgt fragte: »Was machst du hier?« Alexander war durchaus fähig, Raphaels Abwesenheit auszunutzen, um sich gewaltsam einen Weg in dessen wildes, neues Territorium zu bahnen.
    »Alex – wie Illium den vielgerühmten Alexander nennt« – ein Funken Humor – »hat sich gerade mit seiner Lieblingskonkubine zurückgezogen und scheint nicht ansatzweise gewillt, seinen Palast zu verlassen. Man wird mich warnen, wenn er oder seine Armee Anstalten machen, sich in Bewegung zu setzen.«
    Etwas an dem Bericht über Alexander erzeugte in ihren Ohren einen Missklang wie von einer beschädigten Harfensaite, aber sie kam nicht dahinter, was es war. Für den Augenblick ließ sie den Gedanken fallen, da er sich ihrem Zugriff hartnäckig entzog, und ließ Raphaels Hände los. »Ich freue mich über deinen Besuch. Komm rein und erzähl mir von deinem Land.«
    Während sie dasaßen und sich unterhielten, hielt Galen an der Tür Wache. Weder durch Blicke noch durch Worte verriet er dem Erzengel, was sich zwischen ihm und Jessamy entwickelte … und in ihr keimten Zweifel auf. Seine Zurückhaltung konnte zahlreiche Gründe haben, unter anderem die Tatsache, dass Raphael aus dem Grund hier war, den Mann zu beurteilen, der sein neuer Waffenmeister werden würde. Aber ihre Gedanken kreisten immerfort um eine einzige, furchtbare Schlussfolgerung.
    Scham.
    Er war mit ihr geflogen, ja, aber das konnte man als ein Geschenk aus Mitleid erklären. In der Öffentlichkeit hatte er bisher noch nichts, überhaupt nichts getan, was anderen Anlass gegeben hätte, über sie zu reden oder sie als Paar anzusehen. Und ohne die Scheuklappen der Hoffnung betrachtet, gaben sie ein hässliches Bild ab: sie mit ihrem deformierten Flügel und ihrer dünnen Figur neben Galens

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