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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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erreicht.«
    »Michaela«, sagte Jessamy leise. »Sie steht an der Schwelle.« Niemand hätte sagen können, wo genau die Grenzlinie verlief, aber sie alle wussten, wann ein Engel sich ihr näherte. In einem solchen Moment der Veränderung wurde ein Erzengel geboren, und dieser unterschied sich ebenso grundlegend von einem normalen Engel wie ein Sterblicher von einem Vampir.
    Keiner der Männer sagte etwas, sie hatten ihre Aufmerksamkeit auf den wolkenlosen Himmel gerichtet, an dem die Engel ihre Manöver flogen. Sie trainierten für einen Krieg, der nicht stattfinden würde – zumindest nicht diesmal. Jessamys Blick jedoch ruhte auf dem muskulösen Körper des Barbaren, der sie geküsst und um sie geworben hatte, der ihr versprochen hatte, sie an jeden Ort ihrer Wünsche zu fliegen … und fragte sich, wer er für sie war.
    Am nächsten Tag sah Galen Jessamy mit einem Vampir namens Trace lachen. Er musste sich abwenden, um dem primitiven Drang zu widerstehen, diesen dürren Vampir in den Boden zu rammen.
    Ein oder zwei gut gezielte Schläge in diesen hübschen Kiefer und die knochigen Rippen, und der Mann würde wie Töpferwerk zersplittern.
    »Es überrascht mich, dass Trace noch atmet«, sagte Dmitri, als sich die beiden Männer auf dem Pfad aus plattgetretenem Gras vom Turm entfernten. »Du siehst mir nicht wie der Typ Mann aus, der gern teilt.«
    Galen antwortete erst, als die beiden das Engelsgeschwader, das sie erwartete, beinahe erreicht hatten. »Er bringt Jessamy zum Lächeln.« Es war die einzige Antwort, die er geben konnte, die einzige, die zählte.
    Dmitris Antwort war leise, und aus seinen Worten sprachen sowohl Alter als auch Schmerz. »Liebe kann einen Mann zerstören, bis nichts mehr von ihm übrig ist. Sei vorsichtig.«
    Während Dmitris Worte noch in Galens Gedanken nachhallten und ihm eine Zukunft voraussagten, die er sich lieber nicht vorstellen wollte, spreizte er die Flügel, um die Aufmerksamkeit der anderen einzufordern. Dann führte er das Geschwader zu einem Luftkampftraining an den Himmel, während Dmitri mit den Vampiren arbeitete. Später würden sie beide Gruppen zusammenführen und dafür sorgen, dass sie im Kampf als eine nahtlose Einheit funktionierten.
    Raphaels Leute waren so gut, dass es im Falle eines Krieges nicht zu einem blutigen Gemetzel gekommen wäre – aber ganz ohne Verluste wären die Truppen auch nicht zurückgekehrt. Jetzt, da sie Zeit hatten, wollte Galen ein stabiles Fundament legen, um zu verhindern, dass Raphaels Streitkräfte in der nächsten Schlacht dezimiert wurden und er einem zweiten Angriff ungeschützt gegenüberstand.
    »Die Arbeit wird bis in den Winter dauern«, sagte er am Ende des Tages zu Jessamy, als der Sonnenuntergang den Himmel orange färbte. »Dann wird es zum Fliegen zu gefährlich sein.« Engel spürten die Kälte nicht auf die gleiche Weise wie Sterbliche, aber beim Flug durch den unerbittlichen, schweren Schnee, der in manchen Teilen der Welt fiel, konnten die Flügel eines Engels einknicken und ihn abstürzen lassen. Je nach Alter des Engels und Art der Verletzungen konnte ein solcher Sturz tödlich sein – die Unsterblichkeit war keine gleichmäßig verteilte Gabe, und bis sie in Stein gemeißelt war, verging viel Zeit.
    Davon abgesehen, würde es ein unbequemer, von Schnee und Graupel unterbrochener Flug werden. »Wenn du zur Zufluchtsstätte aufbrechen möchtest, kann ich dich hinfliegen und vor dem Schnee wieder zurückkehren.« Er wusste, dass es viel von ihr verlangt wäre, einen ganzen Jahreskreis lang in Raphaels Territorium zu bleiben. Trotzdem wollte er sie bei sich haben, selbst wenn sie nicht mehr zu ihm gehörte. Der Gedanke ballte sich wie eine riesige Granitfaust in seiner Brust – ein schweres, brutales Etwas.
    »Ich kann nicht behaupten, dass es hier draußen in der Welt nicht ein bisschen überwältigend wäre«, erwiderte Jessamy langsam. »Aber wie ich feststelle, habe ich mehr Kraft, als mir bewusst war. Ich würde gern bleiben.«
    »Bist du sicher?« Er wollte nicht, dass sie unglücklich war. Nicht Jessamy.
    »Ja.« Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die strahlenden Farben des Himmels, so farbenfroh gestreift wie das Fell eines Tigers. »Sogar der Himmel hier ist ungestüm.« Sie lächelte unmerklich, und Galen war davon tief in seinem wilden, urwüchsigen Herzen berührt.
    Aber er folgte ihr nicht, als sie davonging, und er riss auch dem Vampir, mit dem sie sich traf, nicht alle Gliedmaßen einzeln

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