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Engelstation

Engelstation

Titel: Engelstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Meine erste Verteidigungslinie.
    Stolz erfüllte Zwölf. Lob und Ehre ! rief er.
    Es besteht kaum Grund, große Furcht vor den Eindringlingen zu haben. Ich habe ihre Sprache analysiert und Rückschlüsse bezüglich ihrer Beschaffenheit gezogen. Es handelt sich um ziemlich primitive Wesen.
    Natürlich, pflichtete ihr Zwölf ergeben bei.
    Ich habe volles Vertrauen in deine Fähigkeiten. Du bist ihnen vollauf gewachsen. Brausende Wonne, die von der Geliebten ausgelöst wurde, deckte Zwölfs Bewußtsein zu.
    Lob und Ehre!
    Wir müssen vorsichtig vorgehen.
    Lob und Ehre!
    Sie dürfen niemals etwas von unserer Schwäche erfahren.
    Lob und Ehre. Lob und Ehre. Lob und Ehre.
    Erzähl Mir alles.

    Ubu hing in dem kahlen Audienzraum. Seine goldenen holographischen Grüße schwebten über seinem Kopf. Seine Lippen bewegten sich hinter der transparenten Sichtscheibe. »Ich glaube, wir könnten einander von Nutzen sein«, erklärten die goldenen Buchstaben.
    Zwölf nahm eine Haltung höflicher Aufmerksamkeit an. »Der Schimmernde Clan wünscht nichts anderes.«
    »Da wir beide Handelsgesellschaften repräsentieren, können wir einander vielleicht in Form eines Geschäfts von Nutzen sein.«
    Zwölf wedelte zum Gruß mit seinen Fühlern. »Ich erzittere ob dieser Enthüllung deines Scharfsinns, Schiffsführer.«
    Daraufhin entstand eine Pause. Ein Willenloses sprang auf Ubu zu, blieb an der Seite seines Helms haften und begann mit rauher Zunge daran zu lecken. Ubu ignorierte es.
    »Ich weiß nicht, welche von unseren Waren für euch brauchbar sein könnten.«
    Zwölfs Augen weiteten sich freudig. Die Aussage des Schiffsführers war ungeschickt gewesen. Unwissen überhaupt zuzugeben hieß, sich in eine ungünstige Lage zu bringen. Ubu setzte seine Botschaft fort.
    »Ich dachte, vielleicht könnte sich eins unserer KI-Systeme für euch als nützlich erweisen.«
    Zwölf griff auf die fremden Begriffe in seinem Kopf zurück. Computer, primitive willenlose Gehirne anorganischen Ursprungs. »Von welchem Nutzen könnten sie für uns sein?« fragte er.
    »Wir haben einige der besten Computer der Menschen an Bord unseres Schiffes, die schnellsten Modelle, die erhältlich sind. Sie können Daten rasch transferieren und schnelle Berechnungen durchführen. Sie könnten zum Beispiel die Kommunikation zwischen den Schiffen des Schimmernden Clans beschleunigen oder die nötigen Berechnungen durchführen, um ein Singularitätsschiff bei seinen Sprüngen von einem Ort zum anderen zu führen.«
    »Dieses Schiff verfügt bereits über eine Navigationsintelligenz«, sagte Zwölf. »Und unsere Datenübertragung scheint schneller zu sein als eure.«
    »Unsere Übertragung wurde dadurch beträchtlich verlangsamt, daß unsere Systeme nicht kompatibel waren. Unsere KIs könnten trotzdem … besonders für interstellare Sprünge von Nutzen sein. Unsere Computer erlauben es uns, Sprünge von bis zu zehn Lichtjahren durchzuführen, wobei die Ungenauigkeit durch die Computer auf unter ein Tausendstel Prozent reduziert wird.«
    Das war eine Offenheit von geradezu absurden Ausmaßen, dachte Zwölf. Die Geliebte ging mehr als recht in der Annahme, daß Zwölf fähig war, mit diesen enorm beschränkten Wesen zu verhandeln.
    Zwölf brauchte eine Weile, um Ubus Informationen in Ausdrücke umzuwandeln, die er verstehen konnte. Er war kein Navigator und fühlte sich in den Begriffen und der Terminologie, die hierbei verwendet wurden, nicht zu Hause; er hatte jedoch an Verhandlungen teilgenommen, bei denen die Geliebte neue Navigatoren oder Modifikationen für bereits in ihrem Besitz befindliche Navigatoren erstanden hatte, und besaß deshalb eine gute Vorstellung von den Fähigkeiten derjenigen an Bord des Schiffes der Geliebten.
    Eine blitzartige Überraschung durchzuckte ihn. Seine Fühler zitterten. Zwölf brauchte einen Moment, um seine Berechnungen noch einmal fieberhaft zu überprüfen.
    Wenn die Zahlen stimmten, waren sie erstaunlich. Die Computer der Menschen besaßen eine fast um das Zehnfache größere Genauigkeit als die neuesten Navigatoren. Freude und Skepsis lagen in seinen Sinnen im Widerstreit.
    »Dies-Individuum kann sich vorstellen, daß wir aus Freundschaft mit der Runaway ein geringes Interesse an diesen Geräten haben könnten«, erklärte er.
    »Es freut mich, daß ihr unsere Geräte nützlich finden könntet«, sagte Ubu.
    »Gesegnet sei die Geliebte«, stimmte Zwölf zu.

    Ubu bezähmte seinen Drang, laut loszulachen. Zwölfs Hände und Füße

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