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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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wollte die nicht verlassen, die gelogen, betrogen und gemordet hatte.
    Wie traurig. Er hatte so viel Potenzial, war so vielversprechend gewesen. Und nun sank er so tief.
    Dafür würde der Vampir bezahlen. Sie sollte leiden. Welch eine Verlockung, die Starken zu schwächen.
    Ja, sie würde leiden.
    Flügel schlugen, als sich der Engel bereit machte, über seine Beute hinwegzufliegen. Der Tod nahte, schwebte durch die Luft. Dieses Mal wäre er nicht abzuwenden. Es gäbe keinen Aufschub in letzter Minute.
    Jedenfalls nicht für den Vampir. Für Keenan bestand immer noch eine Chance. Gnade konnte zurückgewonnen werden.
    Es bedurfte lediglich einen selbstlosen Akts, mutig und entschlossen.
    Und schon wäre alles vergeben, wären alle Sünden fortgewischt.
    Der Engel stieg auf, bis seine schwarzen Flügel eins wurden mit dem Nachthimmel.
    Sheriff Tom Duggley setzte sich auf und befühlte sein Kinn. Die kleine Frau hatte einen gemeinen rechten Haken. Aber darauf hätte er gefasst sein müssen.
    Er stand auf und schlurfte zu seinem Wagen. Blumenduft wehte in der Luft, sehr leicht nur, und dennoch war es komisch, denn hier war nichts als Brachland weit und breit.
    Tom war überrascht, dass sie ihm die Wagenschlüssel dagelassen hatten – und den Wagen. Wie dumm von ihnen, denn zu Fuß waren sie leichter aufzuspüren.
    Er griff nach dem Funkgerät. »Ein Fahndungsaufruf«, begann er und spuckte einen Mundvoll Blut aus. Der Kinnhaken war nicht von schlechten Eltern gewesen.
    Andererseits hatte sie ihn nicht getötet, und das wiederum war komisch.
    »Wir haben eine gesuchte Straftäterin in unserer Gegend, eine Nicole St. James.« Er ratterte die Personenbeschreibung herunter.
    Sie hätte ihn ohne Weiteres töten können. Es wäre ein Kinderspiel gewesen, solange er bewusstlos war.
    Nur hatte sie es nicht.
    Und dieser Kleiderschrank von Beschützer, der bei ihr gewesen war, hatte ihm ebenfalls kein Haar gekrümmt.
    »Und seid extrem vorsichtig, falls ihr sie seht«, warnte er, die Finger um sein Funkgerät geklammert. Seine Deputys würden nicht verstehen, wie extrem die Situation war.
    Die wussten ja nichts von Vampiren. Er schon.
    Wie gut, dass er sich die Freiheit genommen hatte, Spezialmunition für seine Einheit zu bestellen. Die war in einer Lage wie dieser überaus praktisch.
    Die Kombination von Silberkugeln und Weihwasser war schon seit einigen Jahren bei den Gesetzeshütern im Umlauf. Und besonders an der Grenze erwies sie sich als nützlich. Denn nachts auf Streife in Texas wusste man nie, was einem vor die Flinte kam. Davon konnte er nach seiner langen Dienstzeit ein Lied singen.
    Sie hatte ihn am Leben gelassen.
    Sehr merkwürdig für einen Vampir.
    Verflucht merkwürdig. Denn wenn die Geschichten wahr waren, hatte Nicole St. James seit ihrer Vampirwandlung zwei Männer getötet.
    Das Motorrad dröhnte die Straße entlang. Die Maschine vibrierte zwischen Nicoles Beinen, während sie sich an ihrem Engel festhielt.
    Engel?
    Ausgeschlossen.
    Andererseits hatte sie ihr Leben als einigermaßen brave Katholikin verbracht und folglich schon von Engeln erfahren, kaum dass sie sprechen konnte. Sie war immer gläubig gewesen, bis …
    Bis sie dachte, dass Gott sich von ihr abgewandt hatte.
    Nicht als sie die Nachricht vom Arzt erfuhr, nein, da hatte sie immer noch geglaubt, hatte gehofft und wollte beten.
    Aber dann, es war in jener schmalen Gasse gewesen, brach jene blutgetränkte Hölle über sie herein, und sie verlor ihren Glauben. Ganz zu schweigen von den Dingen, die sie getan hatte.
    Sie schloss die Augen und presste die Stirn an Keenans starken Rücken. Natürlich trugen sie keine Helme. Sie hatten schon Glück gehabt, an dieses Motorrad zu kommen. Der Besitzer war allerdings nicht so dumm gewesen, auch noch Helme dazulassen. Nun rasten sie über die Landstraße, Nicoles Arme um Keenan geschlungen.
    Ihm zu vertrauen, war gewiss nicht klug, doch was blieb ihr anderes übrig? Sie war in diese neue Welt geworfen worden, ohne den blassesten Schimmer, wie sie darin bestehen sollte. Die letzten paar Monate hatte sie mit Ach und Krach überlebt, war jedoch mehrmals dem Tode sehr nahe gewesen.
    Und sie hatte sich verändert. Die Frau, die sie gewesen war, starb in jener Gasse; und die, die sich jetzt an den gefallenen Engel klammerte, war selbst eine Gefallene.
    Er hatte gesagt, dass es ihn nicht schwächte, wenn sie sein Blut trank, was ihn zur idealen Nahrungsquelle für sie machte.
    Ideal, aber …
    Ich darf ihm nicht

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