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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Reißzähne brannten, als das Adrenalin sie aus dem Kiefer trieb. Auch ihre Krallen verlängerten sich. Sollte die Polizistin näher kommen, würde sie Connelly einen Kratzer verpassen, den sie nicht so bald vergaß.
    »Wir helfen Leuten.« Connelly blickte sich um, als wollte sie sich vergewissern, dass niemand hiervon etwas mitbekam. »Ich töte Monster.«
    »Ich bin kein Monster! Vor sechs Monaten war ich genauso menschlich wie Sie! Ich bin nicht …«
    »Vampire lügen«, fiel ihr die Polizistin ins Wort. »Sie täuschen und betrügen. Einer versprach meiner Schwester, dass sie ewig leben würde.«
    Oh Mist. Das würde nicht gut ausgehen.
    »Wissen Sie, was er getan hat?«
    Nicole konnte es sich denken.
    »Er hat ihr die Kehle zerfetzt, und ich durfte zusammenklauben, was von ihr übrig war.« Connelly öffnete die Gittertür und kam herein. Ihre Hand an der Waffe war vollkommen ruhig. »Ich weiß Bescheid über Sie. Jetzt spielen Sie die Unschuldige, aber gleich hinter der Bezirksgrenze haben Sie einen Sheriff angegriffen.«
    Nicole hätte ahnen müssen, dass sich der Kinnhaken noch rächen würde. »Ich habe ihn nicht umgebracht.« Das zu erwähnen war wahrscheinlich überflüssig.
    »Vermutlich nur, weil Sie keine Gelegenheit mehr dazu hatten.« Connellys Augen verengten sich. »Tom hat mich angerufen und mich vorgewarnt, dass Sie in der Gegend sein könnten. Er war dabei, als sie meine tote Schwester fanden. Ihm ist klar, dass ich weiß, wie man mit jemandem wie Ihnen verfährt.«
    Bei dieser Polizistin konnte Nicole nur verlieren. »Hören Sie, ich …«
    »Aber was ist mit Jeff Quint?«
    Eine Faust drückte Nicoles Herz zusammen.
    »Sam Bentley?«
    Verdammt. »Ich wollte sie nicht töten.« Ihre Gesichter verfolgten sie bis heute und würden es immer. Immer.
    »Na klar. Sie waren bloß durstig, und da mussten Sie ihnen leider die Gurgel herausreißen.« Connellys Stimme war belegt vor Wut. »Genau wie es dieser Dreckskerl bei meiner Schwester getan hat. Er hat sie von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt.«
    Nicole ließ die Hände unten. »Ich will Ihnen nicht wehtun.« Sie verstand den Schmerz und den Zorn der Frau.
    »Ach nein? Zu schade. Ich kann es nämlich kaum erwarten, Ihnen wehzutun.«
    Mist. »Der Polizist mit dem Taser weiß, dass ich hier bin.« Das musste er. »Er wird kommen und nachsehen.«
    »Keiner sieht nach Ihnen. Keinen kümmert, ob Sie leben oder sterben. Was meine Kollegen angeht, sind Sie eine Polizistenmörderin.«
    Connelly und sie trennten nur wenige Schritte. Töten oder getötet werden.
    Nicole sprang nach vorn, und Connelly blieb keine Zeit zu schießen. Rasch packte Nicole die Hand mit der Waffe und hörte Knochen knacken. Als die Polizistin aufschrie, rammte Nicole ihr den Ellbogen auf die Nase. Knorpel knirschte, Blut spritzte, und die Frau ging zu Boden.
    Nicole trat die Waffe aus dem Weg und blickte hinab auf die Bewusstlose. »Ein Glück für dich, dass ich keine Polizistenmörderin bin.« Das Blut war allerdings verlockend. Wenigstens hatte Connor sie ein paar Tricks gelehrt. Vielleicht sollte sie dem Schwein doch noch ein bisschen dankbar sein. Nicole starrte immer noch die Polizistin an. »Und ein Glück für mich«, sagte sie und kniete sich hin, »dass wir ungefähr gleich groß sind.«
    Die Uniform dürfte ihr also passen.
    Nun zur Preisfrage: Wie kam ein Vampir aus einem Polizeigebäude? Mit ganz viel Glück könnte sie einfach an den anderen Cops vorbeimarschieren. Vielleicht reichte die Uniform als Tarnung, solange sie niemanden ansah.
    »Ich fürchte, du musst es dir hier eine Weile gemütlich machen«, sagte Nicole zu der ohnmächtigen Frau und musterte sie. Die Größe und die Haarfarbe stimmten.
    Sie zog ihr die Schuhe aus. Die waren zu klein, mussten aber gehen.
    Zwei Minuten später verließ »Officer Jennifer Connelly« die Zelle selbstbewussten Schrittes, den Kopf gesenkt und mit wild pochendem Herzen.
    Hinter ihr hockte die Gefangene mit dem Rücken an der Wand, das dunkle Haar vor dem Gesicht.
    Als sie den langen Korridor hinunterging, fühlte Nicole, wie ihr Schweißtropfen über den Rücken liefen. Sie winkte einigen Cops im Arrestbereich zu, an denen sie vorbeikam, wobei sie bewusst die Hand vor ihr Gesicht hob.
    Dann konnte sie den Ausgang sehen. Dort vorne wimmelte es von Leuten, sodass es ein Leichtes war, im Gedränge unterzutauchen und nach draußen zu gelangen.
    Betont ruhig und gelassen ging sie die Treppe vor dem Gebäude hinunter. Am liebsten

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