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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Faust gegen das Kinn. Der Engel flog durch den Türrahmen und fing sich draußen stolpernd ab.
    »Rate mal, was das ist«, forderte Keenan ihn auf, während er ihm folgte. Nicole eilte ihm nach. »Man nennt es Schmerz.« Es wurde Zeit, dass der Engel lernte, wie Menschen lebten.
    Az richtete sich langsam wieder auf, hob eine Hand an sein Kinn und kniff die Augen ein wenig zusammen. »Nein, das kannst du nicht tun.«
    »Ich kann dich sehen«, sagte Keenan, der auf ihn zuging. »Ich kann dich berühren. Und solltest du noch einmal versuchen, mich anzugreifen, oder andere auf uns losjagen, trete ich dir mächtig in den Hintern.«
    Az biss die Zähne zusammen. »Das darfst du nicht.«
    »Tja, ich schätze, bis vor fünf Sekunden hast du gar nicht geahnt, dass ich dich umhauen könnte. Nun weißt du es.« Er ballte die Fäuste. »In diesem Spiel ändern sich die Regeln.«
    »Weil du es so sagst? Wer bist du zu urteilen?« Bei aller Frostigkeit schwang doch ein Hauch von Wut in seinen Worten mit. »Du bist ein Engel, dessen Flügel verbrannt wurden. Du wurdest verbannt, hier unten in dieser Hölle zu leben.«
    »Vorsichtig«, warnte Nicole ihn. »Mir gefällt es hier.«
    Az kniff die Lippen zusammen.
    »Wie fühlt sich das an?«, fragte Keenan.
    Blaue Augen starrten ihn an.
    Und Keenan lächelte. »Wut ist besser, als gar nichts zu fühlen, stimmt’s?«
    Az’ Flügel falteten sich auf seinem Rücken. Ah, der winzige Gefühlsausbruch war vorbei, und Az hatte sich wieder unter Kontrolle. »Du wünschst dir mich nicht zum Feind.«
    »Nein, Az, du wünschst dir mich nicht zu deinem.« Achselzuckend breitete Keenan seine Arme wieder aus. »Ich bin schon gefallen. Was habe ich noch zu verlieren?«
    Das waren die falschen Worte.
    Sofort blickte Az zu Nicole. »Ja, was nur?
    Keenan machte einen Satz nach vorn.
    Doch er war zu spät. Wind wehte ihm entgegen, der Az’ Antwort herbeitrug: »Wir sehen uns, Keenan.«
    Und der Engel war verschwunden.
    Keenan wusste, dass Az wiederkommen würde. Schließlich logen Engel nie. Sie konnten die Wahrheit verdrehen, verwirren und maskieren, aber nicht lügen.
    Ebenso wenig wie Gefallene.
    Entsprechend war seine Drohung, was passieren würde, sollte Az ihn nochmals angreifen oder jemand anderen auf sie hetzen, ein Versprechen.
    Die Sonne brannte auf Carlos Guerro herab, als er die New Orleans Street entlangschlenderte. Schweißtropfen liefen ihm übers Gesicht, was ihn nicht weiter kümmerte. Er war längst an die Hitze gewöhnt.
    Auf dieser Jagd war er allein, ganz wie er es wollte. Der Tag, an dem er keine Menschengang im Alleingang töten konnte …
    Er bog um eine Ecke und entdeckte die alte Bar in einer Seitenstraße der Bourbon Street. Natürlich hatte sie geöffnet, obwohl es kaum ein Uhr mittags war.
    Beim Hineingehen blinzelte er, denn drinnen herrschte dämmriges Licht. Wahrscheinlich war das Absicht, damit keinem auffiel, wie heruntergekommen das Mobiliar war oder wie schief der rissige Spiegel an der hinteren Wand hing. Je dunkler das Lokal, umso gepflegter wirkte es.
    Seine Beute wartete links: sechs Männer, die schlaff in Sesseln hockten. Sie waren von blauen Flecken und Schwellungen übersät, und ihre Kleidung war blutbefleckt. Carlos atmete einmal tief ein und fing den Geruch ein, den er suchte: eine Vampirnote, und nicht irgendeine, sondern ihre.
    Selbst mit dem Privatflugzeug, das er sich charterte, war es nicht leicht gewesen, ihr zu folgen. Doch eigentlich fand er eine zu einfache Jagd auch langweilig. Er hatte einen Sheriff kurz vor der Bundesgrenze getroffen, der ihren Angriff überlebt hatte. Dann war er auf eine Polizistin in San Antonio gestoßen, die höllisch angefressen war, weil ihr die Gefangene entkommen war.
    Die Polizistin war weniger misstrauisch gewesen als der Sheriff, deshalb konnte er ihr mehr entlocken. Carlos hatte seine eigene Dienstmarke vorgezeigt. Es zahlte sich aus, stets eine falsche Polizeimarke bei sich zu haben. Sobald sie glaubte, einen Kollegen vor sich zu haben, hatte die Frau ihm alles über die Flüchtige erzählt.
    Nicole St. James, neunundzwanzig Jahre alt, ehemalige Lehrerin, die eines Nachts austickte und einen Mann in einer Seitengasse von New Orleans umbrachte. Minuten später hatte sie einen Cop angegriffen.
    Seit jener Nacht hatte Nicole St. James sich zu einer psychotischen Mörderin gemausert. Noch zwei Männer, die ihre Wege kreuzten, mussten Blut lassen. Die Polizisten hatten St. James als Serienmörderin bezeichnet, die

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