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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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Dem hat er zuerst die Kehle durchgeschnitten, und zwar nicht an dem dafür vorgesehenen Platz, nämlich auf dem Schafott, sondern direkt auf seinem Drehstuhl vor dem Schreibtisch. Erst dann hat er wohl das Schafott in der Mitte des Zimmers aufgebaut, sonst hätt‘ er ihn ja gleich raufgezerrt, um ihm dort die Kehle aufzuschlitzen... aber unser Mörder hat ihn erst danach aufs Tuch gezogen, damit er ihn dort ausnehmen konnte wie eine Weihnachtsgans. Und jetzt kommt ein interessanter Aspekt hinzu. Diesmal verwendete er ein anderes Fesselungswerkzeug. In den ersten drei Mordfällen benutzte er eine kunststoffummantelte Wäscheleine, um seine Opfer zu fesseln, wohingegen er bei Renard eine gedrehte...“, er überlegte laut, „... oder war sie geflochten? Egal! Er hat jedenfalls keine kunststoffummantelte Leine genommen... und, wohlgemerkt, er hat ihn erst gefesselt, nachdem er schon längst tot gewesen war. Das ist aber nicht der einzige Unterschied. Für sein Schafott hat er in den ersten drei Mordfällen ein Tuch aus Leinen benutzt, aber bei Renard eines aus Baumwolle. Auch die Farbe des Kreuzes stimmte nicht überein. Sie war anders. Die Materialien waren nicht identisch, deshalb war auch der Ton ein klein wenig dunkler. Man sieht’s auch, wenn man die Bilder miteinander vergleicht. Das ist zwar nur ein kleiner, aber dafür sehr feiner Unterschied. Na ja, und dann hat er bei Renard das Herz wie ein Metzger herausgeschnitten. Er hat sich an ihm sprichwörtlich vergriffen wie ein Schlächter... na ja, und dann gibt‘s kein handschriftliches Geständnis. Er hat’s wohl am Computer selbst geschrieben... oder ihn aber gezwungen, wer weiß... Renards Herz lag zudem nicht oberhalb der Kante, sondern unterhalb der Kante auf dem Papier. Und der entscheidende Punkt liegt beim Geständnis selbst. Der Serienmörder ließ in den ersten drei Fällen seine Opfer den Name n MARIE MADELEIN E in Großbuchstaben und ohne einen Bindestrich dazwischen schreiben. Auf dem Geständnis von Renard wurde dieser Name aber mit einem Bindestrich geschrieben und nur die Anfangsbuchstaben der beiden Namen wurden in Großbuchstaben verfasst. Nun, das s Black Ange l seine Opfer diesen Frauennamen so und nicht anders schreiben ließ, wusste Renards Mörder nicht, denn schließlich stand’s ja auch nicht in der Zeitung. Das Todeslied , wie’s der bescheuerte Duval nennt, lief auch nicht während der Tatzeit, sondern wurde erst Stunden später aufgelegt . Black Ange l hat seine ersten drei Opfer immer gegen Mitternacht getötet, Renard wurde aber schon am frühen Abend ermordet. Mademoiselle Dion, wir gehen davon aus, dass es sich hierbei um zwei Täter handelt, wonach der zweite Täter exakt denselben Mord nach außen hin vortäuschen wollte, wie ihn woh l Black Ange l ausgeführt hätte, hätte er ihn tatsächlich begangen.“
    Nachdem Dumas seine detaillierte Ausführung beendet hatte, meldete sich nun Fort zu Wort. „Ich brauche den Gerichtsbefund von Renard sowie auch die vollständigen Akten aller vier Mordfälle! Bis wann kann ich diese Unterlagen haben?“
    Clavel antwortete, bevor Dumas die Möglichkeit hatte, etwas Gegenteiliges zu sagen. „Ich hol‘ dir die Unterlagen gleich! Ihr kommt ja bestimmt vorerst auch ohne mich zurecht.“ Clavel erhob sich abrupt, verabschiedete sich von der Runde, drehte sich um und ging durch den Flur zur Eingangstür. Dumas stand ebenfalls auf und eilte ihm hinterher.
    „Bring‘ ihn nicht um, während ich weg bin, Léon! Er kann nützlich für uns sein. Und du weißt ganz genau, er war der Beste!“, flüsterte er ihm zu.
    Dumas sah ihn grimmig an.
    “Bitte reiß‘ dich zusammen! Ich beeil‘ mich auch.“ Dann ging er hinaus und ließ seinen Partner mit Isabelle und Fort alleine zurück.
    Dumas ging den Flur entlang an der offenen Badtür vorbei. Plötzlich blieb er stehen. ‚... vielleicht sollte ich mich da drinnen mal umsehen...‘, dachte er. „Darf ich mal Ihr Bad benutzen, Mademoiselle Dion?“, rief er Isabelle zu und richtete seinen Blick ins Wohnzimmer.
    „Ja.“, antwortete sie.
    Im Bad kam Dumas nicht umhin zu bemerken, dass neben dem Waschbecken Rasierzeug stand und im Waschbecken noch Restspuren von schwarzen Barthaaren zu sehen waren. ‚... de Valence ist doch blond?...‘ , dachte er sich insgeheim. Neben dem Rasierschaum lag eine Zahnbürste sowie Duschgel für Männer. Er sah am Verschluss, dass es erst kürzlich benutzt worden sein musste. Der Verschluss des Duschgels war noch

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