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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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sich, weißt du. Das solltest du vielleicht auch mal tun... ja, ja, ich weiß, du hast mal wieder keine Zeit... ja, ja, kostbar ist sie, da hast du ja recht!“   sagte er grundsätzlich, wenn er sich auf den Heimweg gemacht hatte und Jean am Wochenende schon wieder einmal vor einem großen Haufen von Büchern gesessen und nicht davon losgekommen war . „Willst du die alle heute noch durcharbeiten?“, fragte er ihn dann immer ungläubig und war kopfschüttelnd zur Tür hinausgegangen. Er konnte Jean sehr gut leiden und hielt auch sehr viel von ihm.
    Das Rascheln, das durch das Umblättern der Seiten seiner Bücher verursacht wurde, war das einzige Geräusch in der Bibliothek. Es herrschte Totenstille im Raum. Jean genoss die Einsamkeit. Er war gerne mit seinen Büchern allein. Er liebte seine Bücher. Er liebte die Medizin. Er war begierig darauf, ständig Neues zu erlernen. Der Wissensdurst hatte bereits vor Jahren Besitz von ihm ergriffen.
    Plötzlich durchbrach ein Türknall die Stille. Jean richtete seinen Blick von seinem Buch auf den Eingang der Bibliothek und sah von weitem Nestor auf sich zukommen. Als er bei ihm angekommen war, setzte er sich auf den freien Stuhl neben ihn, legte seinen linken Arm um Jeans Schultern, zog einen Zettel aus der Jackentasche heraus und legte ihn auf das Buch, das aufgeschlagen vor seinem Freund auf dem Tisch lag. Jean erschrak zutiefst, als er die Zeilen darauf las.

Nestors Zettel:
GESUCH
     
    Freundin verzweifelt gesucht!
    Ich bin schon zwanzig (!) und immer noch Jungfrau !
    Welche Frau will mich entjungfern? Welche Frau will mich in die Liebeskunst einweihen? Welche Frau ist mir gewachsen?
     
    Ein flotter Dreier für den Einstieg wäre perfekt!
    P. S.: Hässliche Monsterweiber bitte ich, nicht stehen zu bleiben,
sondern gleich weiterzugehen! Fickt euch selber!!!
Schöne Frauen hingegen, die abartigen Spaß am Ficken haben, sind mir und meinem Schwanz immer willkommen!
    Bitte dringend melden bei:
    vollständige Adresse, Telefonnummer sowie ein Bild von Jean
    waren unterhalb vom Text abgedruckt.

Jean war völlig außer sich, griff nach dem Zettel und zerknüllte ihn. „Spinnst du, Nestor! Was soll der Scheiß!?“
    Doch anstatt zu antworten, lachte ihm Nestor höhnisch ins Gesicht und zog einen zweiten Zettel aus der Jackentasche. Es war eine Kopie des ersten. Auch diesen legte er auf das vor seinem Freund aufgeschlagene Buch.
    „Nestor, was soll der Scheiß!?“, rief Jean entsetzt aus und sah seinen Freund fragend an. Wut stieg langsam in ihm auf.
    „Du kannst ihn ruhig zerknüllen, Schwachkopf! Hab‘ mindestens noch hundert Stück davon draußen im Auto.“, erwiderte er gelassen.
    „Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt? Kannst du mir bitte mal erklären, was das Ganze hier überhaupt soll?“ Jean wurde zunehmend lauter.
    „Hör‘ zu, mein Freund, erstens, reg‘ dich nicht auf! Es nützt dir nichts! Zweitens, es gibt für dich nur einen einzigen Weg, wie du verhindern kannst, dass morgen in der ganzen Uni solche Zettel an den Wänden hängen!“ Nestor klang ziemlich gelassen.
    Jean sah ihn immer noch völlig entsetzt an. Der Gedanke, dass dieser Zettel morgen überall auf dem Universitätsgelände hängen sollte, erschreckte ihn zutiefst. „Und der wäre?“, fragte er ihn aggressiv.
    „Klapp‘ für heute deine Bücher zu und geh‘ mit uns auf Tour! Eine ganze Nacht lang! Das ist meine einzige Bedingung! Wenn du schön brav durchgehalten hast, bekommst du am nächsten Morgen den Rest dieser Zettel ausgehändigt. Wenn nicht, dann würde ich dir nicht empfehlen, morgen in der Uni zu erscheinen. Womöglich kannst du dich dann vor Angeboten kaum noch retten!“ Nestor grinste ihm triumphierend ins Gesicht. Er fühlte sich ihm haushoch überlegen. „Ich bin in allem besser als du. Sieh’s endlich ein!“ Er grinste immer noch.
    „Ach wirklich!“, zischte Jean durch die Zähne.
    „Ja. Glaub’s mir lieber!“
    „Mann, Nestor, ich hab‘ noch so viel Arbeit und bei Gott keine Zeit für solche Spielchen. Hör‘ auf mit dem Scheiß! Bitte. Der Spaß geht nun wirklich zu weit. Das ist nicht mehr witzig!“, bat ihn Jean eindringlich, der seinen Freund nur zu gut kannte und ihm die Durchführung dieses Spaßes bis zum bitteren Ende ohne Weiteres auch zutraute. Einen derartigen Spaß hatte sich Nestor bereits in der sechsten Klasse erlaubt. Jean hatte sich danach eine Woche lang nicht mehr in die Schule getraut. Seine Mutter hatte ihn fast mit Gewalt

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