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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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Oder hab‘ ich nicht recht, Leute?“ Er sah die anderen an, die schon wieder höllisch zu lachen begonnen hatten. „Es gibt kein Entkommen für dich, Jean! Zumindest nicht heute Abend! Denk‘ einfach an die Zettel hinten im Kofferraum. Also, steig‘ endlich aus!“
    „Mann, Nestor, können wir nicht woanders hingehen? Komm‘ schon! In irgendeine Discothek zum Beispiel... oder in irgendeinen Club...“
    „Komm‘ jetzt endlich da raus! Oder soll ich wieder zu zählen anfangen? Glaub‘ mir, ich mach‘ Ernst!“, unterbrach ihn Nestor mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht.
    „Nestor, bitte...“
    „Los, raus! Ein zweites Mal sag‘ ich’s dir nicht mehr.“
    „Nestor, lass‘ uns bitte woanders hingehen...“ Das war Jeans letzter Versuch, sich seinem Freund zu widersetzen.
    „Eins, zwei...“, begann Nestor nun laut zu zählen.
    Jean blieb keine andere Wahl, also stieg er aus. Er konnte jedoch nicht verstehen, wieso ihn Nestor mit aller Gewalt ins Bordell abschleppen wollte. „Hier verbringst du also deine Freizeit? Ist ja echt toll! Da hab‘ ich ja wirklich was verpasst!“, sagte er ironisch. „Denkst du tatsächlich, das hier...“, er wies mit seinem Kopf auf das Gebäude, „... wäre der passende Ort für mich?“
    Doch Nestor ließ seine Frage unbeantwortet. „Heute ist dein Glückstag, Jean. Heute kommst du endlich mal zum Schuss! Und das nach endlos langen, zwanzig Jahren zum ersten Mal! Unvorstellbar!“ Nestor begann wieder zu lachen. Die anderen stimmten in sein Gelächter mit ein.
    „Nur zu deiner Information: Ich hab’s schon mal gemacht...“
    Doch Nestor hörte gar nicht mehr auf zu lachen. „Hört ihr ? Schon mal gemacht , sagt er!... Vögeln heißt das, du Schwachkopf! Und hör‘ endlich auf, mir Märchen zu erzählen! Wir beide wissen ganz genau, dass du noch keine   nackte Frau in Händen gehalten hast! Eine Gummipuppe vielleicht, aber eine Frau aus Fleisch und Blut ganz sicher nicht! Aber heute, Jean, heute wird sich dein Leben schlagartig verändern. Wirst schon sehen! Kommt jetzt! Ich habe keine Lust mehr, mir hier draußen die Füße platt zu stehen.“
    Jean warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre gegangen. ‚... wenn da nur nicht diese Zettel wären. Ich muss Nestor unbedingt die Freundschaft kündigen! Ich ertrage ihn und die anderen einfach nicht mehr länger...‘   Jeans Gedanken überschlugen sich.
    „Genau, lasst uns endlich reingehen! Totquatschen könnt‘ ihr beiden euch auch drinnen!“ Edmond klang ziemlich gestresst. Er hasste es auf den Tod, wenn nichts vorwärts ging. Im Gegensatz zu Jean und Nestor war er ziemlich kleinwüchsig und schmächtig. Insgeheim wünschte er sich oft, anstatt seiner grünen, faden Augen und seines braunen, gelockten Deckhaares das attraktive Aussehen seines Freundes Nestor zu besitzen. Vor allem aber Jean neidete er sein Äußeres. Ihm liefen die Weiber in Scharen hinterher, doch dieser Dummkopf wollte nicht eine Einzige davon
haben. ‚... der ist doch bestimmt schwul...‘, dachte er sich oft. Liebend gern hätte er sich denselben Erfolg bei Frauen gewünscht. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, als sich seine im Bordell zu kaufen.
    „Geht es dir mal wieder nicht schnell genug, Edmond? Ich kann dich trösten. Kommst heute Abend bestimmt auch noch zum Schuss! Vorausgesetzt natürlich, du hast genug Kohle einstecken!“, stichelte ihn Norbert und grinste höhnisch.
    „Arsch...“, war das Einzige, was Edmond darauf erwiderte. Er drehte sich um und ging Nestor hinterher, der allen voraus auf den Haupteingang des Bordelle s Cécil e   zuging.
    Es fing wieder an zu schneien.
     
     
     
    Als sie alle an einem freien Tisch Platz genommen hatten, kam Cécile Morfin auf sie zu und küsste Nestor kokett auf die Wange. Sie war in der Tat doppelt so alt wie er, nur spärlich bekleidet und wirkte auf Jean ziemlich ordinär. Cécile war im Gesicht derart dick geschminkt, so dass es bei ihm den Eindruck erweckte, als würde die Farbe gleich zu bröckeln beginnen. Ihr blondiertes Haar war ziemlich verfilzt und Jean fand, dass der hellblaue Lidschatten nicht im Geringsten zu ihren dunkelbraunen Augen passte. Sie hatte ziemlich füllige Formen und das Fett schwappte über ihre Hüften drüber. Zudem war ihr Oberkörper länger als ihre dicken, zu kurz geratenen Beine. Jean fand sie ziemlich unattraktiv und vulgär. Genau in diesem Augenblick bedauerte er es zutiefst, seine

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