EngelsZorn - Im Blutrausch
richtete seinen Blick auf Duval. „Du bist doch das Letzte!“, stieß er aus. Anschließend wandte er sich wieder Isabelle zu. „Nein, Mademoiselle Dion. Er ist keiner von Léons Leuten. Er ist von der Presse!“
„Von der Presse?!“ , stieß Isabelle erregt aus. Doch bevor sie näher darauf eingehen konnte, wurde sie in den Krankenwagen gehievt und die Sanitäter schlossen die beiden hinteren Wagentüren.
Kurz bevor sie jedoch in den Krankenwagen gehievt worden war, hatte Duval ein Photo von ihr geschossen. Er verstaute daraufhin seine Kamera wieder in der Außentasche seiner Jacke. Dann wandte er sich Fort zu, der dem Krankenwagen hinterher sah, bis er aus seinem Blickfeld verschwand. „Übrigens, ich belästige niemanden,
Inspektor Fort!“, zischte ihn Duval an.
„Na klar! Und ich bin König von Frankreich.“, entgegnete Fort trocken, ließ ihn stehen und ging auf seinen Renault zu.
„Oh, entschuldigen Sie, Inspektor Fort, ich vergaß... Sie sind ja gar kein dummer Bulle mehr... und? Wann verlieren Sie Ihren Kopf?“, rief ihm Duval sarkastisch hinterher.
Fort blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihm um. „Du sagst es! Wie gut, dass ich kei n dummer Bull e mehr bin... wenn ich dir jetzt alle Knochen brech‘, werd‘ ich dafür noch nicht einmal mehr suspendiert. Na, wie findest du das?“, warf er ihm ironisch entgegen und ging einen Schritt auf ihn zu.
Duval hatte den Wink sofort verstanden. Er wandte sich von Fort ab und ging hastig zu seinem Wagen.
Dumas und Isabelle wurden indes ins Hospital St. Vincent de Paul gebracht. Clavel blieb mit seinen Leuten am Tatort zurück, um auf die Spurensicherung zu warten. Der Gerichtsmediziner war schon eingetroffen. Er kniete bereits über der Leiche. Clavel ging auf ihn zu. „Wissen Sie schon, wann der Tod eingetreten ist?“
Der Gerichtsmediziner sah zu ihm auf. „Schätze gestern... ich würd‘ sagen, am frühen Abend.“
„Am frühen Abend? “ Clavel wunderte sich über die frühe Uhrzeit, d a Black Angel s bisherige Opfer immer nur gegen Mitternacht getötet worden waren. „Geht das auch etwas genauer? Um wie viel Uhr zum Beispiel?“
„Über die Todeszeit kann ich erst was nach der Obduktion sagen. Rufen Sie mich in zwei Stunden in der Pathologie an! Und wenn ich meine Berechnungen bis dahin schon gemacht hab‘, geb‘ ich Ihnen den genauen Zeitpunkt durch. Plus minus, versteht sich!“
„Geht das nicht auch ein bisschen schneller?“, drängte Clavel entnervt.
„Hören Sie, Inspektor, machen Sie Ihren Job und ich mache meinen so gut ich kann!“, entgegnete der Gerichtsmediziner gereizt. Er wandte sich wieder dem Leichnam zu und setzte die Erstuntersuchung fort.
Clavel richtete seinen Blick auf einen jungen Polizisten, der nicht weit abseits von ihm stand. „Ist David eigentlich noch hier?“, er sah sich um, doch er konnte Fort nirgends entdecken. Doch anstatt einer Antwort bekam er lediglich eine Gegenfrage gestellt.
„Wer?“, fragte ihn der Polizist verwundert, der seinen Dienst bei der Polizei erst vor drei Tagen angetreten hatte und daher Fort auch nicht kannte.
„Fort.“, zischte Clavel.
Der Polizeibeamte sah ihn fragend an.
„Mann, der Typ mit der schwarzen Lederjacke!“, erklärte Clavel entnervt.
„Hab‘ niemanden gesehen. Wer soll das sein?“, antwortete der Neue eingeschüchtert.
„Wer soll das sein?“ , äffte ihn Clavel nach und schüttelte den Kopf. „Sind wir hier in einer Quizshow?“, fragte er sarkastisch. Der Neue sah ihn verlegen an und schwieg.
Clavel ließ den Polizisten einfach stehen, ging auf das Fenster zu, das sich genau gegenüber von der Milchglastür befand, öffnete es und sah hinaus. Doch Forts Renault stand nicht mehr dort, wo er ihn zuletzt gesehen hatte.
Clavel schloss das Fenster wieder und ging zu seinen Leuten zurück. „Wo zum Teufel bleibt eigentlich die Spurensicherung?“
„Die sind unterwegs.“, antwortete ihm ein anderer Polizeibeamter.
„Verdammt noch mal, was heißt hie r die sind unterwegs?“
„Angeblich haben sie sich verfahren, mehr weiß ich auch nicht.“, entgegnete ihm der Polizist.
„Was heißt hie r verfahren ? Frag‘ sofort über Funk nach, wo die bleiben! Die sollen gefälligst ihren Arsch hierher bewegen... und sag‘ auch, ich geb‘ ihnen nur noch fünf Minuten!“ Clavels Laune war am Tiefpunkt angelangt. Dass er eine Frau angeschossen hatte, lag ihm immer noch schwer im Magen. Zudem ließ ihm die Diskussion mit Dumas über die nicht
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