English Cooking
entsteht. Das Fleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs drehen. Die gehackte Zwiebel in Olivenöl andünsten, das Fleisch dazugeben und leicht bräunen lassen. Fügen Sie nun das Tomatenmark, die Worcestershire Sauce, den Wein und die Gravy (oder die Brühe, die Sie mit Maismehl gebunden haben) hinzu. 10 Minuten köcheln lassen. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
Geben Sie jetzt das Fleisch in eine Auflaufform und bedecken Sie es mit dem Kartoffelbrei. Sie können die Oberfläche nach Belieben mit einer Gabel verzieren oder kleine Hügel formen. Die Butterflöckchen gleichmäßig auf der Kartoffeldecke verteilen und das Ganze bei 180 °C (Gas Stufe 4) 45 Minuten lang backen, bis die Oberfläche goldbraun ist und das Fleisch brutzelt.
Ein anderes klassisches Gericht zur Resteverwertung ist Toadin-the-Hole (Kröte im Loch), das ursprünglich aus übrig gebliebenen Fleischstücken und darum verteilten Stücken von Yorkshirepudding bestand. Inzwischen gilt es aber als eigenständiges, angesehenes Gericht, für das Würste frisch gebraten werden. Es handelt sich hierbei übrigens um die moderne Weiterentwicklung einer antiken römischen Spezialität aus Wachteln oder anderen kleinen Vögeln, die man mit Gemüsepüree und aufgeschlagenen Eiern bedeckte und im Ofen buk, bis die Mischung gestockt war.
Toad-in-the-Hole
Teig für Yorkshire Pudding (wie auf S. 33 beschrieben)
500 g Bratwürste
Schmalz
Braten Sie die Würste ein paar Minuten lang in heißem Schmalz, bis sie rundherum schön braun sind. Schneiden Sie sie dann in größere Stücke. Den Backofen auf 220 °C (Gas Stufe 7) vorheizen. Verteilen Sie das Bratfett in einer Auflaufform. Den Teig hineingeben und die Wurststücke darin versenken, so dass sie von Teig bedeckt sind. Die Form in den Ofen geben und das Ganze etwa 35 Minuten lang backen, bis der Teig hellbraun, aber nicht zu fest ist.
Vom Sonntagsschmaus übrig gebliebenes Gemüse können Sie in einem anderen Gericht mit ebenso fantasievollem Namen verwerten. Bubble and Squeak (Blubber und Quiek) ist vielleicht nach den Geräuschen, die es beim Kochen macht, benannt. Eslässt sich mehr oder weniger aus jeglichem Gemüse zubereiten, das Sie gerade übrig haben, so lange genügend Kartoffeln dabei sind. Am besten schmeckt es, wenn Kohl oder Rosenkohl oder beides die Hauptzutat bilden. Der Starkoch Gary Rhodes, der sich zu einem Meister der traditionellen britischen Küche entwickelt hat, empfiehlt die folgende Zubereitung.
Bubble and Squeak
Für 6 – 8 Personen:
2 große Zwiebeln, in Scheiben geschnitten
50 g ungesalzene Butter
750 g übrig gebliebenes Kartoffelpüree oder 900 g frisch gekochte Kartoffeln
450 g gekochter Rosen- oder Weißkohl
50 g Pflanzenöl oder Bratfett
Salz, frisch gemahlener weißer Pfeffer
Die Zwiebelscheiben in der Hälfte der Butter weich dünsten. Das Kartoffelpüree oder die gekochten Kartoffeln sowie das Gemüse dazugeben, salzen und pfeffern. Eine Pfanne erhitzen, die restliche Butter und das Öl oder Bratfett hineingeben. Die Kartoffel-Gemüse-Masse darin 6 bis 8 Minuten lang anbraten und dabei mit einem Spachtel zu einer Art Pfannkuchen flachdrücken. Rhodes betont, dass die Flamme nicht zu klein sein darf, damit an der Unterseite eine schöne Kruste entsteht. Zum Wenden bedecken Sie die Pfanne mit einem Teller, stürzen den Kuchen darauf und lassen ihn umgekehrt wieder in die Pfanne gleiten, um ihn auch von der anderen Seite zu braten. Wenn Sie möchten, können Sie Bubble and Squeak vor dem Servieren wie eine Torte in Stücke schneiden.
Das Chicken Stew meiner Mutter
Ich nenne dieses Gericht Hühnereintopf, obwohl meine Mutter dazu fast alles verwendet, was sie gerade zur Hand hat: die Innereien des Truthahns zu Weihnachten, Markknochen, die Knochen eines bereits gekochten Huhns oder ein preiswertes Stück Rindfleisch. Das wird zusammen mit vielen, geschmacksintensiven Gemüsen langsam ausgekocht. Heute wird mir klar, dass sie damit, vermutlich unbewusst, der jahrhundertealten Tradition folgte, Fleischreste, Knochen und Gemüse in einen Topf auf dem Feuer zu werfen, in dem dann alles zusammen stundenlang vor sich hin köchelte. Dieses Gericht gibt es in vielen Ländern unter verschiedenen Namen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, dass es bei uns zu Hause überhaupt irgendwie hieß. Es war einfach da, immer wieder, um uns an einem kalten Wintertag aufzuwärmen, um Erkältungen oder
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