English Cooking
jedoch kleinere Knochen und weniger festes Fleisch, weshalb es sich für englische Lammgerichte nicht so gut eignet. (In Deutschland fiel mir auf, dass in manchen Städten türkische Geschäfte das beste Angebot haben.) Damit diese Rezepte wirklich gut gelingen, sollten Sie sich ruhig die Mühe machen, nach der Herkunft des Fleisches zu fragen.
Lammbraten ist wie Roastbeef einfach zubereitet. Die begehrtesten Stücke sind Keule und Schulter, wobei Ersteres leichter zu schneiden, Letzteres zarter und wohl etwas ergiebiger ist. Es gibt verschiedene Zubereitungsarten.
Meine Großmutter hätte den Backofen auf 220 °C (Gas Stufe 7) vorgeheizt und inzwischen etwas Schmalz im Bräter auf dem Herd zerlassen. Dann hätte sie das Fleisch darin rasch rundherum angebraten, um das Austreten des Safts zu verhindern.Anschließend hätte sie es mit Salz und ein wenig Zucker für eine schöne Kruste bestreut. Sobald der Ofen die gewünschte Temperatur erreicht hätte, hätte sie den Braten hineingegeben. Sie rechnete 20 Minuten Garzeit pro Pfund (450 g) plus 20 Minuten extra. Da sie das Fleisch gern durchgebraten aß, sollte, wer Lamm innen rosa mag, den Braten prüfen, bevor er die letzten 20 Minuten zugibt. Wenn der Braten nicht kalt gegessen werden soll, benötigt er noch 20 Minuten Ruhezeit, bevor man ihn schneiden kann.
Da heute fast jeder ein Faible für fremdländische Küchen hat und Lamm gerne rosa genießt, empfiehlt es sich, das rohe Fleisch mit etwas geschmolzener Butter einzupinseln, es rundherum mit Knoblauchscheibchen zu spicken und mit reichlich Rosmarin, Salz und Pfeffer zu bestreuen, bevor man den Braten in einen nicht ganz so heißen Ofen gibt, in dem dieser falls nötig etwas länger gart. Vor dem Aufschneiden aber auf jeden Fall 20 Minuten ruhen lassen.
Für eine andere Variante wird der Ofen auf 220 °C (Gas Stufe 7) vorgeheizt und das Fleisch wie beschrieben mit Knoblauch und Rosmarin gewürzt. Gießen Sie jedoch dann 1 / 2 l Rotwein über den Braten. Rechnen Sie wieder 20 Minuten Garzeit pro Pfund. Von Zeit zu Zeit das Fleisch mit etwas Rotwein aus dem Bräter begießen. Nach 45 Minuten die Temperatur auf 200 °C (Gas Stufe 6) herunterschalten.
Zum Lammbraten wird traditionell Mint Sauce gereicht, die man am besten mit frischer Minze aus dem eigenen Garten oder alternativ mit Mint Jelly zubereitet.
Mint Sauce (Minzsauce)
3 gehäufte EL fein gehackte frische Minze
3 EL kochendes Wasser
1 EL milder Weinessig
1 TL Zucker
Geben Sie die Minze in ein kleines Saucenpfännchen. Mit dem Wasser beträufeln und etwas ziehen lassen. Bevor das Ganze auskühlt, mischen Sie den Zucker und den Essig unter.
Johannisbeergelee ist ebenfalls sehr beliebt zu Lammbraten wie auch zu Roastbeef. Ideale Beilagen sind frische Erbsen und neue Kartoffeln. Ein Zweiglein Minze im Kochwasser der Erbsen verleiht diesen einen besonders frischen Geschmack. Andere Gemüse, die gut zu Lamm passen, sind grüne Bohnen, Kidneybohnen, Rosenkohl und Bratkartoffeln.
Während viele englische Familien heutzutage ihr Mittagessen gerne von einem Take-away in der Nähe beziehen oder tiefgekühlte Fertiggerichte auftauen, war die traditionelle Hausfrau darauf bedacht, vorauszuplanen und große Sparsamkeit an den Tag zu legen. Wie ich schon sagte, waren die üppigen englischen Braten, so extravagant sie einem auch erscheinen mögen, dazu gedacht, ein paar Tage lang eine ganze Familie zu ernähren. Man kann das Fleisch einfach als kalten Braten essen, aber es gibt auch eine Reihe einfacher Gerichte zur Resteverwertung. Eine ausgezeichnete Verwendung dessen, was vom Sonntagsessen übrig geblieben ist, stellt beispielsweise der Shepherd’s Pie dar. Diese bescheidene, aber beliebte Spezialität ist ein gutes Mittagessen für die Familie an einem Wochentag. Sein Name deutet darauf hin, dass es ursprünglich wohl aus Lammfleisch zubereitet wurde, Sie können aber genauso gut Rindfleisch dafür verwenden.
Shepherd’s Pie (Hirtenpastete)
1 kg Kartoffeln
60 g Butter
300 ml Milch
500 g kalter Rinder- oder Lammbraten
1 große Zwiebel
Olivenöl
1 EL Tomatenmark
Worcestershire Sauce
1 Glas Rotwein
280 ml Rinderbrühe oder Gravy
3 TL Maismehl (nur bei Verwendung von Brühe)
Salz, Pfeffer
Butterflöckchen
Kochen Sie die Kartoffeln in Salzwasser, schälen Sie sie und stampfen Sie sie zusammen mit der Butter und der Milch, so dass ein cremiges Püree
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